15. Berliner Bären Pokal 2005

Berlin

6. / 7. Mai 2000


Vorrunde  Gruppen A B C D E F G H Fussball-Bär
Hauptrunde  1-16 Gruppen 1 2 3 4
Achtelfinale  17-32
Viertelfinale
Halbfinale
Plazierungsspiele
Finale U20
Finale
Endstand

Geradezu utopische Zahlen flogen der Turnierorganisation durch den Kopf, die magische Grenze der 50 Teilnehmer war in greifbarer Nähe - zumindest was zwischenzeitlich die Zahl der Anmeldungen anging. Doch inzwischen ist man ja auch abgeklärt genug, um erst einmal abzuwarten, wer denn nun wirklich kommt. Allerdings: wenn dann tatsächlich alle kommen, wo nimmt man dann so plötzlich die fehlenden zehn Platten her? Vorsichtshalber wurden also einige Paare wirklich vorzeigbarer Metalltore hergestellt und wartete in Sachen Holzwaren ab: für den Ansturm war man gerüstet.

Eine Woche nach dem Baumfalkencup in Wien war der Bärenpokal angesetzt. Von dort aus hörte Marcus Tilgner den Anrufbeantworter regelmäßig ab, um über die neuesten Entwicklungen informiert zu sein. Am Freitag und Samstag waren jeweils zehn bis zwölf Anrufe verzeichnet, allesamt ohne daß jemand eine Nachricht aufsprach. Dieses Kuriosum klärte sich erst nach der Rückkehr nach Berlin auf tragische Art und Weise. Nach ätzender Rückreise und kurzer Morgenruhe, den nötigen Turniervorbereitungen gewahr, krabbelte er aus dem Bett, ein kurzer Blick ins Internet durfte noch sein und dort fand sich die schreckliche Meldung: Mike Absolom war verstorben!

Mit einem Anruf in England bei Jeff Parsons kam die traurige Gewißheit und Marcus Tilgner war für den Rest des Tages außer Gefecht gesetzt - zu tief saß der Schock. Denn mit Mike Absolom verstarb ein echter Freund mit und bei dem der Berliner im Vorjahr zusammen mit Grit und Martin Schrott bzw. Joachim Busmann mehrere Ferienwochen zusammen verbrachte.

Für das Turnier und seine Organisation bedeutete dies eine völlig neue Dimension, die man so bisher zum Glück noch nicht bewältigen mußte und die einem in Zukunft hoffentlich auch auf ewig erspart bleiben möge. Daß dem sympathischen Engländer auch im Verlauf des Turnieres gedacht werden sollte, war selbstverständlich, doch in welchem Umfang und in welcher Form dies geschehen sollte, klärte sich in längeren Telefonaten mit den anderen gemeldeten englischen Spielern. Einige von ihnen sagten aufgrund des Todes ihre Teilnahme ab - verständlich wenn man bedenkt, daß z.B. ein Jeff Jordan praktisch mit Mike aufwuchs.

Neben diesen äußerst unerfreulichen Ereignissen verblaßten die Absagen, die einem Organisator normalerweise die schönste Petersilie verhageln. Am Freitag hatte man drei Stunden vor der Auslosung eine Liste mit dreißig Namen - Zeit die e-mails zu checken. Dort lauerte eine große Überraschung: Im Februar meldete sich Oliver Grober nach etlichen Jahren in der Versenkung per e-mail bei Marcus Tilgner und ließ damals einen Spruch los, er könne ja beim Bären-Pokal mal wieder antreten. Das war's, danach war wieder Ruhe. Bis eben kurz vor der Auslosung, als er das nochmal bestätigte: 31. Da das 'ne doofe Zahl ist, konnte auch noch André Müller überredet werden, der eigentlich nur deshalb nicht zusagte, weil er nicht sicher sein konnte, daß er rechtzeitig da ist. Die "perfekte" Zahl von 32 Teilnehmern stand auf dem Zettel.

Eine weitere Kapriole leistete sich Jeremy Bradley. Der sollte eigentlich mit den anderen Engländern anreisen, tat er aber nicht. Statt dessen hinterließ er auf dem Anrufbeantworter von Marcus Tilgner eine Nachricht, offensichtlich in dem Glauben, das Hotel an der Strippe zu haben. Mit vereinten Ohren (auch die Engländer verstehen sein Gestammel für gewöhnlich nicht) entnahm man der Nachricht, daß JB die gebuchte Nacht von Freitag zu Samstag nicht wahrnehmen würde, wohl aber die folgende... Als wenn das Hotel mit den Reservierungen für den Bärenpokal nicht schon genug durcheinander gebracht hätte. Die Frage, die sich aber stellte, war: würde Jeremy Bradley zum Turnierort finden?

Gelost wurde im Garten eines italienischen Restaurants, in dem sich praktisch alle Teilnehmer (und sogar noch mehr) einfanden. Marcus Tilgner hatte auch schon eine Setzliste erstellt, nach der die drei angeblich besten Spieler auseinandergelost werden sollten. Just als er diese notierte, begrüße ihn Sandro Salice und da fiel dem Organisator auf, daß er den glatt überlesen hatte. Was tun? Jeremy Bradley fiel aus der Setzliste, weil der eben noch nicht da war, Sandro rückte dafür herein. Die Geschichte der Gruppe A zeigt, wozu das führte:




Die Vorrunde

Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe A
1. Sandro Salice 7:5 5:1 Stefan Saß - Michael Kuhn 0:0
2: Stefan Saß 5:5 3:3 Jeremy Bradley - Sandro Salice 1:2 (1:2)
3: Jeremy Bradley 9:3 2:4 Sandro Salice - Michael Kuhn 0:0
4 Michael Kuhn 0:8 2:4 Jeremy Bradley - Stefan Saß 0:1 (0:1)
Michael Kuhn - Jeremy Bradley 0:8 (0:3)
Stefan Saß - Sandro Salice 4:5 (1:3)

Diese Gruppe war, wie bereits erwähnt, die wohl mit Abstand stärkste der gesamten Vorrunde. Und MK startete nicht einmal schlecht mit dem torlosen Remis gegen Saß, während im nominellen Favoritentreffen Salice für den ersten Paukenschlag sorgte und den Sieger von 98 besiegte. In der Folgerunde konnte der amtierende Dt. Pokalsieger allerdings nicht gewinnen, er biß sich an MK's Defensive die Zähne aus. Parallel dazu kippte Saß den Engländer vorzeitig aus dem Wettbewerb, der ohne Punkt nach 2 Runden keine Chance mehr hatte. Anscheinend von diesem Druck befreit, drehte der im letzten Spiel noch einmal mächtig auf und erwischte MK mit zwei Treffern gleich zu Beginn eiskalt. Angesichts dieses deutlichen Ausgangs konnten sich Saß und Salice ein munteres Scheibenschießen erlauben, was sie weidlich nutzten. MK blieb nur der Trost zu beobachten, wie viele Punkte Sandro Salice im Turnier wohl noch abgeben würde...


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe B
1. Michael Kappl 10:0 0:6 Jeff Parsons - St.Schrödelsecker 4:0 (3:0)
2. Jeff Parsons 5:2 3:3 Michael Kappl - Jan-Eike Göke 5:0 (5:0)
3. Jan-Eike Göke 10:6 3:3 Jan-Eike Göke - St.Schrödelsecker 9:0 (3:0)
4. St.Schrödelsecker 0:17 0:6 Michael Kappl - Jeff Parsons 1:0 (0:0)
St.Schrödelsecker - Michael Kappl 0:4 (0:2)
Parsons - Göke     2:0 (1:0) Jeff Parsons - Jan-Eike Göke 1:1 (1:0)

Hier gab es zumindest einen klaren Außenseiter: SS füllte diese Rolle mit der ihm eigenen Souveränität aus. Ebenso souverän Michael Kappl, was in dieser Deutlichkeit ein wenig überraschte. Auch, daß JP sich erst im Entscheidungsspiel gegen den Kamener JEG durchsetzte, hatten kaum jemand auf der Liste.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe C
1. Martin Schrott 12:1 6:0 Martin Schrott - Joachim Busmann 4:0 (2:0)
2 Joachim Busmann 7:5 4:2 Fred Vulpes - Matthias Odelga 4:0 (3:0)
3. Fred Vulpes 4:8 2:4 Matthias Odelga - Joachim Busmann 0:4 (0:1)
4. Matthias Odelga 1:13 0:6 Fred Vulpes - Martin Schrott 1:3 (0:2)
Joachim Busmann - Fred Vulpes 3:1 (0:0)
Martin Schrott - Matthias Odelga 5:1 (3:0)

Erneut stellte Sparta Spreeathen den eindeutigen Außenseiter der Gruppe. Gleichmäßig deutlich unterlag MO gegen seine wesentlich erfahreneren Konkurrenten. Ausgerechnet gegen MS kam er dabei aber zu seinem einzigen Torerfolg: das schaffte ihm Vorjahr niemand! Nach den deutlichen Auftaktsiegen von MS und FV hatte ihr direktes Aufeinandertreffen schon entscheidenden Charakter. Dank einer guten ersten Hälfte qualifizierte sich MS vorzeitig, während JB gleichzeitig zu einem standesgemäßen Erfolg gegen MO kam und sich so zum Gruppenfinale gegen FV qualifizierte. Dies war lange Zeit offen ehe JB weit in der zweiten Hälfte eine Führung herausschoß, die er dann nicht mehr abgab.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe D
1. Jens Röttjer 24:4 6:0 Heiko Stein - Alexander Büsing 3:2 (1:0)
2. Heiko Stein 4:11 4:2 Sean Wenlock - Jens Röttjer 0:6 (0:4)
3. Sean Wenlock 3:9 24 Jens Röttjer - Alexander Büsing 9:4 (4:1)
4. Alexander Büsing 8:15 0:6 Sean Wenlock - Heiko Stein 0:1 (0:0)
Alexander Büsing - Sean Wenlock 2:3 (1:2)
Heiko Stein - Jens Röttjer 0:9 (0:4)

SW war die große Unbekannte in dieser Gruppe, der Engländer war bei seinem allerersten internationalen Turnier nur schwer einzuschätzen. Die Konstellation, ihn zusammen mit AB und HS in einer Gruppe zu haben, versprach also spannend zu werden. Zunächst demonstrierte JR, an welchen Wind sich SW auf der internationalen Bühne einzustellen hat. Derweil ging es für HS und AB schon um eine Menge, der Sieger hatte auf jeden Fall schon mal eine gute Ausgangsposition. Sich dessen bewußt, lieferten sich die beiden ein spannendes Spiel, an dessen Ende sich der Berliner ein wenig glücklich durchsetzen konnte. Dieses Glück blieb ihm auch in der zweiten Runde hold. Mit dem ebenso knappen Sieg gegen SW war er bereits vorzeitig eine Runde weiter. Daß JR dies auch frühzeitg sicherstellte überraschte weit weniger, aber das Ergebnis gegen AB läßt darauf schließen, daß da 'ne Menge Spaß im Spiel war. Die abschließenden Spiele waren nur noch für die Setzposition von Bedeutung und dennoch verliefen sie grundverschieden. Während JR den wie üblich resignierenden HS locker abschoß, landete SW einen umjubelten Sieg und sicherte sich immerhin Platz drei.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe E
1. Marcus Tilgner 10:4 6:0 Marcus Tilgner - Bastian Bräuer 2:0 (1:0)
2. Thomas Vulpes 14:7 4:2 Thomas Vulpes - Ulrich Selsen 3:2 (1:2)
3. Ulrich Selsen 6:7 2:4 Ulrich Selsen - Bastian Bräuer 3:0 (1:0)
4. Bastian Bräuer 1:13 0:6 Thomas Vulpes - Marcus Tilgner 3:4 (1:4)
Bastian Bräuer - Thomas Vulpes 1:8 (1:4)
Marcus Tilgner - Ulrich Selsen 4:1 (2:1)

MT packte sich kräftig an den Kopf als die Gruppe feststand. Ausgerechnet TV, der ihm zuletzt immer wieder Probleme bereitete und der schwer einzuschätzende US fanden sich hier wieder - und als Krönung BB, dem der Berliner Teamchef in einer etwas leichteren Gruppe durchaus die zweite Runde zugetraut hatte, und der anscheinend immer in der Vorrunde auf MT treffen muß... Wie richtig MT mit dieser Einschätzung lag, bestätigte sich gleich in der ersten Runde. BB spielte stark und wehrte sich tapfer, verlor aber dennoch. An der Nebenplatte kam da schon mehr Stimmung auf, schließlich führte US zur Pause noch ein wenig überraschend. Nach dem Wechsel drehte TV aber auf und das Blatt zu seinen Gunsten. BB lieferte dann wieder ein typisches Spiel gegen US - unglücklich in Rückstand geraten und wohlwissend, daß ihm nur ein Sieg hilft, ließ er sich auskontern. MT hatte schon nach knapp einer Viertelstunde (da ist nach alten Regeln noch mehr als fünf Minuten bis zur Pause...) eine 4:0-Führung herausgeschossen, bevor er im selben Maße Gang um Gang herausnahm, wie TV höhere einlegte. Da aber beide ihre abschließenden Matches klare gewannen, zogen sie mehr oder weniger deutlich in die nächste Runde ein.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe F
1. Dirk Paulsen 21:7 6:0 Dirk Paulsen - Thossa Büsing 1:0 (0:0)
2. Thossa Büsing 16:3 4:2 Oliver Grober - Holger Pannhorst 2:2 (2:0)
3. Oliver Grober 6:18 1:5 Holger Pannhorst - Thossa Büsing 1:9 (0:2)
4. Holger Pannhorst 7:22 1:5 Oliver Grober - Dirk Paulsen 3:9 (1:5)
Thossa Büsing - Oliver Grober 7:1 (4:1)
FS Grober - Pannhorst 1:0 Dirk Paulsen - Holger Pannhorst 11:4 (6:2)

HP hatte mit dieser Gruppenauslosung die absolute A...karte gezogen. a) wurde er von Marcus Tilgner schon zu elf Uhr zum Spielort zitiert, um notfalls beim Aufbauen mit anpacken zu können, b) hatte diese Gruppe in der ersten Runde spielfrei, c) war sein Erstrundengegner ausgerechnet OG, der erst gegen 16 Uhr eintreffen sollte, d) kassierte er, als er ab drei seine Spiele absolvierte, dicke Klatschen und e) wurde sein Spiel gegen OG zur Belohnung am Sonntag morgen um neun gespielt. Die Geduld das wegzustecken hat nicht jeder, deshalb großer Dank an HP für sein Ausharren. Okay, wer hier weiterkommt, war klar - und dann mußten die beiden (TB und DP nämlich) gleich zum Auftakt gegeneinander ran. Kurz vor dem Ende drückte DP dem Kamener noch eins ins Gehäuse und siegte so. Weder mit HP noch mit dem Comebacker des Jahrzehnts hatten sie Probleme und landeten deutliche Siege, die noch höher hätten ausfallen können. Spannend wurde es zwischen OG und HP am Sonntag morgen. OG feierte seine zwei Treffer zur Pausenführung ebenso freudig wie überrascht, HP glich aber noch aus - ebenso freudig und überrascht. Ob ihrer Punktgleichheit durften sie noch ein Freistoßschießen um den dritten Gruppenplatz anhängen, das OG für sich entschied.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe G
1. Rainer Vogt 16:2 6:0 Jürgen Fricke - André Müller 1:1 (1:1)
2. Stephan Thiele 7:8 3:3 Rainer Vogt - Stephan Thiele 6:1 (4:0)
3. Jürgen Fricke 4:7 2:4 Stephan Thiele - André Müller 4:0 (1:0)
4. André Müller 1:11 1:5 Rainer Vogt - Jürgen Fricke 4:1 (2:1)
André Müller - Rainer Vogt 0:6 (0:4)
Jürgen Fricke - Stephan Thiele 2:2 (2:0)

Hier war so einiges möglich, spätestens nachdem AM der Kamener Schwester F ein verdientes Unentschieden abtrotzte. Unterdessen unterstrich RV seine Favoritenstellung in dieser Gruppe deutlich. ST war sich aber bewußt, welche Spiele für ihn wichtig waren. So distanzierte er den vom Vorrundenergebnis motivierten AM sehr deutlich. Da RV auch gegen JF (obwohl der mit einem bemerkenswerten Treffer die Führung erzielte) klar siegte und man getrost seinen abschließenden Sieg gegen AM erwarten durfte, war klar: ST benötigte nunmehr gegen JF ein Remis, um in die Hauptrunde einzuziehen. Das Spiel wurde dann auch sehr spannend - obwohl JF sich eine scheinbar sichere Halbzeitführung herausspielte. ST wollte sich so aber nicht verabschieden und fightete - erfolgreich: quasi mit dem Schlußpfiff klinkte er zum remisbringenden Treffer ein, JF ärgerte sich kräftig...


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe H
1. Simon Goodman 15:0 6:0 Simon Goodman - Maiko Maaz 7:0 (5:0)
2. Wolfgang Sartor 4:5 4:2 Wolfgang Sartor - Nico Ramien 2:1 (1:0)
3. Nico Ramien 7:9 2:4 Nico Ramien - Maiko Maaz 6:2 (4:1)
4. Maiko Maaz 3:15 0:6 Wolfgang Sartor - Simon Goodman 0:3 (0:1)
Maiko Maaz - Wolfgang Sartor 1:2 (1:1)
Simon Goodman - Nico Ramien 5:0 (2:0)

NR war ein weiterer Berliner Nachwuchsspieler, dem Marcus Tilgner bei einer entsprechenden Auslosung ein Erreichen der nächsten Runde zutraute. Während der englische Gesetzte SG jederzeit ungefährdet durch diese Gruppe marschierte, fielen die wichtigen Entscheidungen dieser Gruppe in den Spielen ohne seine Beteiligung. Der Auftakt zwischen WS und NR dabei richtungsweisend. Wie man eine solch knappe und im Prinzip ärgerliche Niederlage vorbildlich verarbeitet, demonstrierte NR in typischer Manier: "Ja und? Der ist voll okay, gegen so jemanden macht's auch Spaß, wenn man verliert!" In Runde zwei war NR dann deutlich überlegen gegen den Kamener Newestcomer MM und erhielt sich die rein theoretische Chance auf das Weiterkommen. Dies wäre sogar noch möglich gewesen - dank Bärenpokal-Reglement hätte im Falle eines MM-Sieges die Tordifferenz der punktgleichen Spieler untereinander gezählt. Demnach hätte ein Sieg mit mindestens sieben Toren Differenz gar den Kamener in die Hauptrunde katapultiert, ein knapperer Sieg den Berliner - jedes andere Ergebnis den Schwalbacher. Zur Pause durfte NR noch hoffen, daß sich an seiner Nebenplatte etwas zu seinen Gunsten bewegen würde, mit seinem Treffer im zweiten Durchgang, machte aber WS alles klar und beseitigte die letzten Zweifel an seinem Weiterkommen, auch wenn sein Sieg nach eigenen Worten genauso knapp war, wie es des Ergebnis aussagt.


Der sportliche Teil des ersten Tages war beendet - der gesellschaftliche Teil inklusive der Auslosung für den nächsten Tag im China-Pavillon rundete den den Abend ab.




Die Hauptrunde

Plätze 1-16


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 1
1. Jens Röttjer 11:2 6:0 Stephan Thiele - Michael Kappl 1:3 (0:0)
2. Thomas Vulpes 5:5 4:2 Thomas Vulpes - Jens Röttjer 0:3 (0:2)
3 Michael Kappl 6:7 2:4 Jens Röttjer - Michael Kappl 3:1 (1:0)
4. Stephan Thiele 2:10 0:6 Thomas Vulpes - Stephan Thiele 2:0 (1:0)
Michael Kappl - Thomas Vulpes 2:3 (0:2)
Stephan Thiele - Jens Röttjer 1:5 (0:4)

Kann hier schon jemand den Titelverteidiger stoppen? Der in der Vorrunde sehr souveräne MK? Er ließ auch gegen seinen Vereinskameraden nichts anbrennen und wahrte die Chance. Oder TV? Der haut ja gelegentlich schon mal eine Überraschung raus. Nicht so gegen JR, der dieses Spiel völlig ungefährdet gewann. In der Folgerunde mußte auch MK seine erste Niederlage einstecken und JR's Überlegenheit anerkennen, so daß es auf ein "Endspiel" gegen TV hinauslief; denn zeitgleich verlor ST auch sein zweites Spiel, der damit sogar schon ausgeschieden war. Das schon bedeutungslose Match zwischen JR und ST fand in dem langen Hamburger den auch in dieser Deutlichkeit nicht überraschenden Sieger. Derweil lieferten sich MK und TV einen packenden Fight um den Einzug in das Viertelfinale. Zunächst sah es nach einer klaren Angelegenheit für TV aus, bevor MK noch einmal stark aufkam und am Ende sehr nah dran war - aber eben nicht weiter...


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 2
1. Sandro Salice 11:2 6:0 Marcus Tilgner - Heiko Stein 2:3 (0:1)
2. Heiko Stein 6:7 3:3 Sandro Salice - Joachim Busmann 5:0 (1:0)
3. Marcus Tilgner 10:8 2:4 Joachim Busmann - Heiko Stein 2:2 (1:1)
4. Joachim Busmann 4:14 1:5 Sandro Salice - Marcus Tilgner 3:1 (1:0)
Heiko Stein - Sandro Salice 1:3 (0:2)
Marcus Tilgner - Joachim Busmann 7:2 (1:2)

Den Namen nach eine klare Sache, denn mit SS und MT standen immerhin zwei (teilweise Ex-) DSTFB-Pokalsieger in dieser Gruppe. JB wollte endlich mal gegen MT punkten und auch "Angstgegner" HS die Sockelschlußleuchten zeigen. Sein Auftakt gegen SS verlief allerdings alles andere als vielversprechend. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten war der Kamener zu deutlich überlegen. Unterdessen spielte sich für Organisator MT ein wahres "Drama" ab. Von den schlaflosen 48 Stunden gebeutelt, versagten ihm seine Flossen den Dienst und zitterten vor Schwäche. HS, ebenfalls von der Nachtzeche gezeichnet, nutzte überraschend die Gunst der Stunde und gewann gegen seinen Mentor. Damit war für plötzlich auch für JB die Chance groß, ins Viertelfinale einzuziehen - vorausgesetzt SS zöge ohne Verlustpunkt durch die Gruppe. Dies schaffte der auch. Gegen den langsam wieder zu Kräften kommenden MT erzielte er kurz vor der Pause die Führung, die er in der Folge mit gezielten Kontern ausbaute. Mit einem Sieg gegen HS hätte sich dann JB unter Umständen gar eine Niederlage zum Abschluß leisten können (wegen des direkten Vergleichs untereinander), aber wie schon so oft in letzter Zeit, stellte ihm HS ein Bein. Der, sich natürlich ebenfalls seiner Riesenchance bewußt, kämpfte erfolgreich gegen seinen neuen Vereinskameraden an und rettete ein Remis ins Ziel.

Die Quoten auf "HS qualifiziert sich in Gruppe 2 vorzeitig" wären traumhaft gewesen...

Offensichtlich motiviert hielt HS auch im praktisch unwichtigen Spiel gegen SS die Niederlage in Grenzen. Kurios der Verlauf des ebenso unwichtigen Spiels zwischen JB und MT. Zweimal ging JB in Führung und hielt diese bis Mitte der zweiten Hälfte. Doch mit dem Ausgleich des Altberliners kam es knüppeldicke für Jo...


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 3
1 Martin Schrott 6:0 6:0 Simon Goodman - Jeff Parsons 0:1 (0:0)
2. Jeff Parsons 1:2 3:3 Thossa Büsing - Martin Schrott 0:3 (0:1)
3. Simon Goodman 2:2 2:4 Martin Schrott - Jeff Parsons 2:0 (1:0)
4. Thossa Büsing 0:5 1:5 Thossa Büsing - Simon Goodman 0:2 (0:1)
Jeff Parsons - Thossa Büsing 0:0
Simon Goodman - Martin Schrott 0:1 (0:0)

Zweimal Kamen und zweimal England versprachen einiges an Spannung für diese Gruppe. Die Engländer sollten eigentlich in der Lage sein, den Vorjahresfinalisten ernsthaft zu fordern, andererseits waren sie TB gegenüber auch nicht gerade als übermächtig anzusehen, wie dessen Vorjahressieg gegen SG belegt. Die erste Runde war noch frei von jeglicher Dramatik und änderte an der geäußerten Prognose herzlich wenig, lediglich JP erarbeitete sich mit diesem (natürlich) knappen Sieg gegen SG eine gute Ausgangslage. Hiernach nachm SG erfolgreich Revanche gegen TB - von entscheidender Wichtigkeit dabei das zweite Tor, denn dies sorgte dafür, daß er im direkten Vergleich der möglicherweise drei punktgleichen eine positive Tordifferenz hatte. So mußte Thossa gar schon mit drei Toren Unterschied gegen JP gewinnen, um den Traum vom Viertelfinale noch wahr zu machen. Wie schwer es ist, auch nur eins gegen den erfahrenen Briten zu machen, bekam er zum Schluß zu spüren, der dank des Remis weiterkam. SG hätte obdessen gegen MS schon gewinnen müssen - aber wie gewinnt man gegen jemanden, der keine Gegentore zuläßt?


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 4
1. Rainer Vogt 10:2 4:2 Rainer Vogt - Stefan Saß 2:0 (0:0)
2. Dirk Paulsen 9:3 4:2 Dirk Paulsen - Wolfgang Sartor 6:0 (2:0)
3 Stefan Saß 4:4 4:2 Wolfgang Sartor - Stefan Saß 1:2 (0:1)
4. Wolfgang Sartor 1:15 0:6 Dirk Paulsen - Rainer Vogt 2:1 (1:1)
Stefan Saß - Dirk Paulsen 2:1 (0:1)
Rainer Vogt - Wolfgang Sartor 7:0 (4:0)

Auch so eine Gruppe, in der viele Konstellationen vorstellbar sind. Nur WS sah sich hier in einer ganz deutlichen Außenseiterrolle. Wie schwer es für ihn in dieser Gruppe werden würde, bekam er gleich von Beginn an zu spüren, als er vom Berliner Veteranenstar überraschend hoch weggeputzt wurde. Der zweite Südwestspieler RV hatte dagegen einen Traumstart, denn mit dem klaren Zwei-Tore-Sieg gegen SS war ein solider Grundstein gelegt. Der Elmshorner konnte im Anschluß zwar gegen WS gewinnen, hatte dabei aber deutlich mehr Mühe als sein Konkurrent DP, der sich seinerseits anschickte, gar den ersten Platz zu erobern. Mit dem Siegtor im zweiten Abschnitt durfte er sich gegen SS sogar eine Niederlage mit einem Tor Differenz erlauben und stünde immer noch im Viertelfinale.

RV brauchte nun "nur" noch gegen WS zu gewinnen um sich für die Runde der besten Acht zu qualifizieren. Die Deutlichkeit, mit er dies schaffte, zeigt, daß es ihm nicht allzu schwer fiel. Dramatik pur im Duell der zukünftigen Vereinskameraden. DP führte zwar zur Pause und war damit praktisch schon sicher durch. SS wollte dies aber so nicht stehen lassen und drehte das Spiel noch in der ihm eigenen Art. Kurz vor dem Ende fiel sein Siegtreffer, der ihm aber letztlich doch nichts einbrachte.




Das Achtelfinale

Achtelfinale 17-32 Jürgen Fricke - St.Schrödelsecker 8:0 (3:0)
Nico Ramien - Uli Selsen x:0 kl
Fred Vulpes - Alexander Büsing 5:1 (3:0)
Jeremy Bradley - Matti Odelga 6:0 (2:0)
Oliver Grober - Maiko Maaz 1:4 (0:2)
Jan-Eike Göke - Holger Pannhorst 6:0 (4:0)
Bastian Bräuer - Michael Kuhn 2:0 (0:0)
Sean Wenlock - André Müller 2:3 (1:2)

Manchmal hat der Losgott auch ein Einsehen mit dem Berliner Turnierveranstalter. Da Nico Ramien am Vormittag noch ein Fußball-Punktspiel zu bestreiten hatte, war klar, daß in der Trostrunde ein ganz verzerrter Spielplan auf die Teilnehmer wartete. Das (eigentlich ja etwas ärgerliche, aber wenigstens angekündigte) Fernbleiben von US stellte sich durch die Auslosung der Partie US-NR als wahrer Segen heraus, die Befürchtung des Chaosplans war somit nichtig. Der Großteil dieser Spiele fand klare Sieger, blieb aber nicht ganz ohne Überraschungen. Mit MM und AM gewannen immerhin zwei Vorrunden-Vierte ihre Partien. Wesentlich überraschender aber der Sieg von BB im rein spreeathener Duell gegen seinen großen Angstgegner MK, der ja nur dank der exorbitant fiesen Auslosung als Gruppenvierter abschloß. Mit zwei blitzsauberen Treffern erhielt sich BB die Chance auf das U20-Finale, dessen Erreichen er eigentlich schon abgehakt hatte.




Das Viertelfinale


Viertelfinale 25-32 Holger Pannhorst - Uli Selsen x:0 kl
Matthias Odelga - St. Schrödelsecker 3:1 (0:0)
Oliver Grober - Alexander Büsing 1:6 (1:3)
Sean Wenlock - Michael Kuhn x:0 kl

Leider verließ mit MK ein weiterer Spieler das Geschehen frühzeitg, so daß mit SW ausgerechnet ein weitgereister Engländer ein Spiel auslassen mußte. Über das Thema HP und sein Ansetzungsglück wurde schon hinreichend referiert, vielleicht tröstet es ihn ein wenig, daß er so nicht mehr Letzter werden konnte... Dieses Ziel verfolgten auch MO und SS. Im direkten Aufeinandertreffen zeigte MO dies wesentlich zielstrebiger mit ungewohnter Trefferausbeute. Platzt da endlich ein Knoten? AB hatte überhaupt keine Probleme, sich gegen den früheren Tegelorter OG in aller Deutlichkeit durchzusetzen. Das Traumfinale Grobi gegen Schrödi war perfekt!


Viertelfinale 17-24 Fred Vulpes - Jürgen Fricke 4:2 (2:0)
Maiko Maaz - Jeremy Bradley 1:9 (0:5)
Jan-Eike Göke - Bastian Bräuer 4:0 (2:0)
Nico Ramien - André Müller 1:1 (1:1) FS AM

Diese Runde war wichtiger als sie nominell aussieht; denn hier ging es um den Einzug in das Finale des U20-Wettbewerbes, in den ja die beiden bestplazierten Jugendlichen des Hauptwettbewerbes einziehen. FV und JF waren von dieser Entscheidung natürlich unbehelligt und fanden mit FV einen verdienten, weil engagierteren Sieger. MM hatte das Pech, ausgerechnet gegen den 98'er Gewinner 'ran zu müssen, der hier zu demonstrieren versuchte, daß er am Vortag zu Unrecht ausschied. JEG sicherte sich durch einen klar und sicher herausgespielten Sieg im einzigen direkten Aufeinandertreffen zweier Jugendlicher den Einzug ins U20-Finale bereits jetzt. Der unterlegene BB mußte noch die Freistoßentscheidung im vierten Spiel abwarten. AM kämpfte: "für Basti gewinn ich das" - und holte schon mal das nicht ganz selbstverständliche Remis gegen den U20-Titelverteidiger. Bei den Freistößen erwies er sich gar als zielsicherer und stieß so tatsächlich die Tür für BB noch einmal auf. NR nahm's wie immer: grinsend!


Viertelfinale 9-16 Simon Goodman - Joachim Busmann 5:1 (2:0)
Stefan Saß - Thossa Büsing 4:2 (3:0)
Marcus Tilgner - Stephan Thiele 3:0 (2:0)
Michael Kappl - Wolfgang Sartor 3:1 (1:1)

SG schoß sich den Frust über das knappe Aus von den Sockeln. JB dabei aber auch nahe an einer desolaten Verfassung. Der Lange wollte auch noch nicht ganz an sein Aus glauben und drehte motiviert auf und schlug TB überraschend sicher. Das Duell der vertretungsberechtigten potentiellen Liquidatoren entschied der Gastgeber zu seinen Gunsten - in dem Spiel war ST mal der Vize... MK siegte im vereinsinternen Duell dank einer Steigerung im zweiten Durchgang.


Viertelfinale 1-8 Rainer Vogt - Jeff Parsons 1:0 (0:0)
Sandro Salice - Thomas Vulpes 3:2 (0:1)
Martin Schrott - Dirk Paulsen 3:0 (2:0)
Jens Röttjer - Heiko Stein 4:1 (1:0)

Tore haufenweise standen nicht zu erwarten zwischen RV und JP, entsprechend der Spielverlauf. Erfreulich aus deutscher Sicht, daß dabei der Sobernheimer die besseren Nerven zeigte und den einzigen Treffer des Spiels erzielen konnte. SS gegen TV hatte es auch schon im Halbfinale des letzten DSTFB-Pokals geheißen. Und ganz ähnlich verlief die Paarung auch damals. Diesmal war TV sogar schon mit zwei Toren in Führung, ehe SS seine Aufholjagd startete. Sein Treffer zum 3:2 war natürlich eine bittere Pille für TV, der aber immerhin seine beste Plazierung beim Bärenpokal erreichte. MS dominierte auch gegen DP eindeutig das Geschehen und blieb an diesem Tag weiter ohne Gegentor. In den Gruppenspielen am Samstag hatte JR den Berliner Nachwuchsspieler noch mit 9:0 abgeschossen. Diesmal wehrte sich HS weitaus besser und hatte trotzdem nicht den Hauch einer Chance. Am Ergebnis sieht man aber, was so'n bißchen Motivation bei ihm ausmacht.




Das Halbfinale


Halbfinale 25-28 Alexander Büsing - Sean Wenlock 4:2 (1:1)
Matthias Odelga - Holger Pannhorst 2:2 (2:2)

Im Vorrundenspiel hatte AB gegen SW noch knapp verloren, doch jetzt wußte er dieses Duell deutlich zu seinen Gunsten zu entscheiden. Die beiden Berliner sind nicht gerade als Torjäger verschrien, daher überraschte das Halbzeitergebnis, was dann kam, war allerdings wieder eher standesgemäß...


Halbfinale 21-24 Jürgen Fricke - Maiko Maaz 5:0 (3:0)
Nico Ramien - Bastian Bräuer 2:2 (1:1) FS BB

Für die Jugendlichen ging es nun um die U-20-Wurst. JF gab seinem jungen Vereinskameraden keine Schützenhilfe und so war MM aus dem Rennen. Die Neuauflage des Vorjahresfinals war somit eine Art Halbfinale und wie im Vorjahr fanden sie in der regulären Spielzeit keinen Sieger. Im Gegensatz zu damals fielen aber Tore. Zweimal konnte NR in Führung gehen, doch BB entdeckte endlich seine Kämpferqualitäten und wurde zweimal belohnt. Beim Freistoßschießen ist immer ein wenig Glück im Spiel - in dem Fall gab vielleicht aber auch das Quentchen Mehr an Training in dieser Disziplin den Ausschlag zugunsten von BB.


Halbfinale 17-20 Jan-Eike Göke - Jeremy Bradley 2:5 (1:2)
Fred Vulpes - André Müller 3:1 (1:0)

JEG hatte gegen den Engländer nichts zu bestellen und mußte einerseits die Hoffnung auf den Trostrundensieg begraben, konnte sich aber andererseits voll auf das U-20-Finale konzentrieren. AM erfreute sich am Spieleifer seines weitaus erfahreneren Gegners. Daß hier die Bayern gewinnen, war so klar als wie wenn die Vulpes-Brüder spielen, Arni begnügte sich mit einem Treffer.


Halbfinale 13-16 Thossa Büsing - Stephan Thiele 3:2 (1:1)
Joachim Busmann - Wofgang Sartor 1:2 (-:-)

TB wollte wohl dringender in das Plazierungsspiel gegen WS, der sich gegen einen JB durchsetzte, dessen Kraft nur noch für zwanzig Minuten reichte.


Halbfinale 9-12 Simon Goodman - Stefan Saß 2:2 (2:0) FS SG
Michael Kappl - Marcus Tilgner 2:2 (0:1) FS MT

Wie gleich können zwei Partien eigentlich sein? Nun, eine kleine Steigerung zum hier Gezeigten ist noch möglich, denn MT schoß seinen Zwei-Tore-Vorsprung erst nach der Pause heraus. In den Freistößen setzten sich dann aber wieder diejenigen durch, die im Spiel ihre klare Führung verspielten. Fazit: Für alle vier gilt: "Hätt' man auch einfacher haben können!"


Halbfinale 5-8 Thomas Vulpes - Heiko Stein 7:0 (4:0)
Jeff Parsons - Dirk Paulsen 0:3 (0:2)

Das ist eben das mit der Motivation. Kaum kann Heiko nicht mehr Turniersieger werden, ist das Feld stumpf... DP demonstrierte noch einmal Spiel- und Schußstärke. Nach Maßstäben eines JP wurde er hier regelrecht vorgeführt.


Halbfinale 1-4 Rainer Vogt - Martin Schrott 3:0 (2:0)
Sandro Salice - Jens Röttjer 2:1 (1:0)

Die Neuauflage des Vorjahresfinals zwischen MS und JR war mit dieser Auslosung möglich geworden und sie sollte auch zustande kommen - nur diesmal im kleinen Finale. Die ehemaligen Oldstars RV und MS kennen sich aus unzähligen Partien und wissen mit dem jeweiligen Gegenüber umzugehen. So wurden MS die ersten Gegentore des Tages zum Verhängnis. Selber in diesem Halbfinale torlos bleibend, mußte er die Sockel streichen. RV zog bei seiner neunten Teilnahme zum vierten Mal ins Endspiel ein. Für JR wäre es gar das siebte Finale gewesen, doch SS vereitelte ihm dieses Vorhaben. Ruhig und sicher nahm er auch den zwischenzeitlichen Ausgleich des Titelverteidigers zur Kenntnis, um wenig später erneut zuzuschlagen.




Die Plazierungsspiele

Spiel um Platz 29 St. Schrödelsecker - Oliver Grober 1:1 (0:1) FS SS
Spiel um Platz 27 Sean Wenlock - Holger Pannhorst 1:0 (1:0)
Spiel um Platz 25 Alexander Büsing - Matthias Odelga 5:0 (2:0)
Spiel um Platz 23 Nico Ramien - Maiko Maaz 4:2 (4:0)
Spiel um Platz 21 Jürgen Fricke - Bastian Bräuer 4:0 (2:0)
Spiel um Platz 19 Jan-Eike Göke - André Müller FS 1:0
Spiel um Platz 17 Jeremy Bradley - Fred Vulpes 2:1 (1:0)
Spiel um Platz 15 Stephan Thiele - Joachim Busmann 1:0 (-:-)
Spiel um Platz 13 Thossa Büsing - Wolfgang Sartor 0:1 (0:0)
Spiel um Platz 11 Stefan Saß - Michael Kappl 5:1 (2:1)
Spiel um Platz 9 Simon Goodman - Marcus Tilgner 1:2 (0:1)
Spiel um Platz 7 Jeff Parsons - Heiko Stein 2:1 (2:0)
Spiel um Platz 5 Thomas Vulpes - Dirk Paulsen 0:0 PS 2:0
Spiel um Platz 3 Martin Schrott - Jens Röttjer 3:2 (0:2)

Die Plazierungsspiele hielten einige Schmankerln bereit. Ein ganz raffiniertes im Finale gegen den letzten ausgespielten Platz. SS zeigte sogar sowas wie Nervenstärke und kam nach dem Wechsel zum Ausgleich. Daß das eher selten ist, liegt u.a. daran, daß er auch selten ins Tor trifft... Das vielversprechende Freistoßschießen, hielt was es versprach und Schrödis Jubel kannte keine Grenzen. Warum? Eben drum! Auch das Duell von HP und SW war ausgeglichen, wurde aber von dem Engländer noch in der regulären Spielzeit entschieden - dranbleiben, Holger... MO war schon mit reichlich Respekt in das Duell mit dem Kamener Youngster gestartet und so verwunderte das deutliche Resultat nicht mehr sonderlich. Kann Matti eines Tages das Verhältnis von Träg- zu Frechheit etwas ausgeglichener gestalten, wird sein Weg nach oben zeigen. NR und MM hatten schon in der Gruppe das Vergnügen, exakt so verlief das Match auch jetzt. JF wollte sich mit einem guten Spiel verabschieden und BB war mit den Gedanken schon beim U20-Endspiel, so einfach ist dies Ergebnis erklärt. Aus Zeitmangel erklärten sich JEG und AM bereit, Platz 19 im Freistoßschießen zu ermitteln. Im Duell zwischen JB und FV war der erste Pokal zu vergeben, entsprechend ging es auch zur Sache. Zwar war der Engländer eindeutig favorisiert, aber FV wuchs mal wieder über sich hinaus und bot lange Paroli. Leider wurde er für seinen Kampfgeist nicht belohnt und schrammte knapp am Pott vorbei. JB blieb am Sonntag doch der erfolgloseste in der Hauptrunde und verlor gegen den DSTFB-Vorsitzenden, der so am Sonntag nicht sieglos blieb. TB und WS fieberten ihrem Duell richtig entgegen und hatten trotz dürftiger Torausbeute ihren Spaß. MK durfte sich verdutzt die Sockel reiben, so sehr wurde er von dem norddeutschen „Nachwuchsüberflieger" überrollt. SG zeigte sich gegen den Gastgeber noch einmal gut motiviert und drehte im zweiten Abschnitt das Spiel mit zwei ansehnlichen Toren - der österreichische Fastschotte damit bester Viertelfinalverlierer. Eine seltene Ehre wurde HS zuteil, denn er durfte gegen JP einen Treffer erzielen - aber gleich zwei wäre einfach zuviel verlangt! TV war nach torlosem Remis gegen den besten Berliner zumindest im Penaltyschießen der treffsichererererere - schade, daß Thomas doch nicht seine Flach benutzte... Ganz was komisches in zurückgestuften Finale von 99. JR bestimmte zunächst das Geschehen und steuerte einem sicheren Sieg entgegen. MS hatte nach fünf Gegentoren in Folge aber einen besseren Abgang verdient und holte sich dank einer furiosen zweiten Halbzeit noch Bronze gegen JR, der ja bekanntermaßen nicht der gerade ein Stümper in der Defensive ist...




Das Finale U20

Jan-Eike Göke - Bastian Bräuer 6:3 (1:0,3:3,5:3)nV

Die beiden lieferten sich ein wirklich packendes Duell. Kaum einer wollte dem Berliner den großen Coup so recht zutrauen. Auch er selber dachte noch an die 0:4-Schlappe, die er wenige Runden zuvor gegen den Kamener Jugendlichen hatte einstecken müssen. Aber BB lief zu großer Form auf. Zügig trug er seine vielen Angriffe vor, nur im Abschluß agierte er zu zögerlich. Anders JEG, der ebenfalls einige Chancen hatte, aber bis zur Pause wenigstens eine nutzte - BB drohte wieder einmal, sich hängen zu lassen, rettete sich aber in die Pause. Danach agierte BB noch energischer und endlich auch erfolgreich. Dem setzte JEG bald wieder den Führungstreffer entgegen. BB hatte jetzt aber seine Chance erkannt und kämpfte unverdrossen weiter. Das sollte belohnt werden. Wieder kam er unwiderstehlich in die Schußzone und klinkte ein. Eine Minute vor dem Ende schien gar die Sensation perfekt, als der junge Berliner in Führung ging. Wütend und in letzter Verzweiflung rannte JEG noch einmal an und schob zehn Sekunden vor Schluß aus dem Strafraum den Ball unter dem unaufmerksamen Keeper ins Netz. Das war ein bitterer Schlag für BB, für die Verlängerung mußte man schon Böses befürchten. Tatsächlich war nach JEGs viertem Treffer der Widerstand endgültig gebrochen und BB wollte das Spiel gar abschenken, ließ sich aber zum Glück noch umstimmen. BB war nahe dran, dem hohen Favoriten ein Bein zu stellen, stand aber am Ende mit leeren Händen da. Dennoch: der wird mal ein ganz Großer!




Das Finale

Sandro Salice - Rainer Vogt 2:1 (1:1)

Ein alter Hase in Sachen Bärenpokal trat also gegen einen Neuling bei diesem Turnier an - aber es war auch ein Treffen von DSTFB-Pokalsieger. RV als Gewinner von 1996 gegen den derzeit amtierenden SS vom VfL Kamen. In Finalspielen erwartet man von vornherein erstmal gleichwertige Gegner und in diese Tradition reihte sich auch dieses Endspiel ein. Beide versuchten sich im Mittelfeld zu neutralisieren, was allerdings nicht immer gelang. Beide Spieler konnten bis zur Pause je einmal das gegnerische Abwehrbollwerk erfolgreich knacken - es blieb alles offen. Auch nach Sandros Führungstreffer im zweiten Abschnitt konnte er sich seiner Sache noch nicht sicher sein, denn RV gab sich keineswegs kampflos geschlagen und wollte seinen zweite Bärenpokalgewinn nach 1987 holen. Der Schlußgong machte ihm einen dicken Strich durch diese Rechnung und SS heimste seinen inzwischen ungefähr siebenundzwanzigsten Pokalsieg in dieser Saison ein... Wie bei seinen Siegen z.B. beim DSTFB-Pokal setzte sich seine konzentrierte und solide Spielweise durch und durfte zurecht die Glückwünsche zu diesem weiteren Triumph in Empfang nehmen.




Endstand
1. Sandro Salice VfL Kamen
2. Rainer Vogt SC Bad Sobernheim 70
3. Martin Schrott VfL Kamen
4. Jens Röttjer Hamburger SV 81
5. Thomas Vulpes VfL Kamen
6. Dirk Paulsen Sparta Spreeathen 74/82
7. Jeff Parsons Birmingham
8. Heiko Stein Sparta Spreeathen 74/82
9. Simon Goodman Romford TS
10. Marcus Tilgner Sparta Spreeathen 74/82
11. Stefan Saß TTG Elmshorn
12. Michael Kappl BSC Schwalbach
13. Wolfgang Sartor BSC Schwalbach
14. Thossa Büsing VfL Kamen
15. Stephan Thiele BSC Schwalbach
16. Joachim Busmann Sparta Spreeathen 74/82
17. Jeremy Bradley Milton Keynes
18. Fred Vulpes BSC Schwalbach
19. Jan-Eike Göke VfL Kamen
20. André Müller Sparta Spreeathen 74/82
21. Jürgen Fricke VfL Kamen
22. Bastian Bräuer Sparta Spreeathen 74/82
23. Nico Ramien Sparta Spreeathen 74/82
24. Maiko Maaz Vfl Kamen
25. Alexander Büsing VfL Kamen
26. Matthias Odelga Sparta Spreeathen 74/82
27. Sean Wenlock TSPA
28. Holger Pannhorst Sparta Spreeathen 74/82
29. Stephan Schrödelsecker Sparta Spreeathen 74/82
30. Oliver Grober SC Tegelort
31. Michael Kuhn Sparta Spreeathen 74/82
Ulrich Selsen SV BW Aasee Münster

Das Fazit fällt traditionell orientiert aus. Bereut habe dürfte es keiner, hier teilgenommen zu haben, auch wenn der Schatten von Mike Absoloms Tod auf dem Turnier lastete. Die schiedsríchterlosen Spiele verliefen allesamt reibungslos und das Drumherum paßte auch. Nicht zuletzt dank der erneut aufopferungsvollen Hilfe von Grit und Joli, durch die vieles erst möglich wurde. Deswegen gilt das Schlußwort ihnen: Danke!


seit dem 01.07.2001