16. Berliner Bären Pokal 2001

Berlin

26. / 27. Mai 2001


Vorrunde  Gruppen A B C D E F G H Fussball-Bär
Hauptrunde   1-16 Gruppen 1 2 3 4
Zwischenrunde   17-32 Gruppen 5 6 7 8
Viertelfinale
Halbfinale
Plazierungsspiele
Finale U20
Finale
Endstand

Welche Zukunft hat ein internationales Turnier in Deutschland? Zumal es sich nicht an internationalen Trends in Sachen Regeln und Turniermodus beteiligt? Der Bären-Pokal hat auch in seiner 16. Auflage sich seine Individualität und den Reaktionen seiner Teilnehmer nach zu urteilen damit auch Recht behalten. Zufriedene Gesichter waren die Regel und auch wenn sich mach einer nicht mehr so recht an die korrekten Auslegungen des alten Regelwerks erinnern konnte, überwog eher die Freude über ein entspanntes und freundschaftliches Turnier. Dennoch sollte man vielleicht mal überlegen, vor der nächsten Ausspielung ein Regelseminar durchzuführen, um erneute schwachsinnige Regelauslegungen zu vermeiden...

Als Organisator wähnte sich Marcus Tilgner diesmal auf der sicheren Seite - alles schien seinen geplanten Lauf zu gehen und so begab man sich am Freitag Nachmittag entspannt zur gemeinsamen Dampferfahrt über die Berliner Innenstadt-Gewässer. Da praktisch alle Teilnehmer bereits angereist waren und auch an dieser Fahrt unter strahlend blauem Himmel teilnahmen, war dies bereits ein wahrer Turnierhöhepunkt, noch bevor es eigentlich begonnen hatte. Was die Organisation des Turniers an sich betraf, kam die obligatorische Hiobsbotschaft erst nach dieser Dampferfahrt aber noch vor der Auslosung am Freitag abend: Einige der Spielplatten, die für das Turnier herangezogen werden sollten, waren im Keller des JFH Düppel verschimmelt und/oder zumindest verzogen und somit unbrauchbar. Nun war guter Rat teuer, denn man mußte für einen Spielplan auslosen, für den man keinen Zeitplan präsentieren konnte, da man noch nicht wußte, wieviele Platten man zur Verfügung hatte... Die Lösung sah so aus, daß man quasi alles, was in Berlin nach Subbuteo-Platte aussah, am Samstag morgen ins Freizeitheim schaffte und zusätzlich noch am frühen morgen drei weitere Platten kaufte/zimmerte. Letztlich hatte man trotz aller Umstände sechzehn Platten an den Start gebracht, die vernünftig bespielbar waren. Nur der Zeitaufwand war größer als beabsichtigt, diese Zeit fehlte wieder woanders und so kam der Samstag nur sehr zäh in die Gänge. Ein herzlicher Dank gilt hier allen Turnierteilnehmern, die für die entstandenen Pausen und Langweiligkeiten durchweg viel Verständnis aufbrachten.

Das Teilnehmerfeld vermeldete wieder einen neuen Rekord, denn mit 34 Spielern aus vier Nationen waren so viele Teilnehmer wie nie zuvor im Lostopf. Warum noch nach der Auslosung Joachim Busmann sich zurückzog und zwar während des Turniers auf dem Gelände des Freizeitheims anwesend war, aber dennoch nicht mitspielte, erklärt er am besten selber.

Neben den nun schon traditionell anwesenden und als recht stark einzuschätzenden Engländern waren diesmal auch wieder vier Dänen dabei, auf deren Auftreten man gespannt sein durfte. Einem Jesper Nielsen oder einem Jonas Bentzen durfte man durchaus auch nach alten Regeln ein weites Vorstoßen im Turnier zutrauen. Alfred Strommer vertrat die Farben Österreichs und auch aus Deutschland war reichlich Subbuteo-Prominenz angereist. Vermissen mußte man allerdings Titelverteidiger Sandro Salice oder den vielmaligen Teilnehmer Rainer Vogt ebenso wie einige der Berliner Nachwuchskräfte, die zu einer Ferienlager-Vorbereitungsfahrt an der Ostsee weilten. Wollen wir hoffen, daß wir sie im nächsten Jahr wiedersehen werden und noch weitere neue Gesichter hinzukommen werden. Zumindest die Teilnehmer dieses Jahres werden dann wieder am Start sein, soviel scheint schon fast sicher - haben doch schon so um die zehn Nicht-Berliner ihr Kommen im nächsten Jahr schon fest zugesagt!




Die Vorrunde

Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe A
1. Phil Holmes 11: 1 7:1 S.Schrödelsecker - Tommas Lange 0:1
2. Alfred Strommer 11: 4 6:2 Alfred Strommer - Phil Holmes 1:1 (0:1)
3. Stephan Thiele 12: 6 5:3 Phil Holmes - Tommas Lange 4:0 (2:0)
4. Tommas Lange 2:11 2:6 Alfred Strommer - Stephan Thiele 2:2 (1:0)
5. S.Schrödelsecker 1:15 0:8 Stephan Thiele - Phil Holmes 0:3 (0:2)
Alfred Strommer - S.Schrödelsecker 5:0 (3:0)
S.Schrödelsecker - Stephan Thiele 1:6 (0:2)
Tommas Lange - Alfred Strommer 1:3 (0:3)
Tommas Lange - Stephan Thiele 0:4 (0:2)
Phil Holmes - S.Schrödelsecker 3:0

Die anderen Teilnehmer dieser Gruppe mögen es verzeihen, aber irgendwie stand diese Gruppe schon im Zeichen eines Comebacks - dem von Stephan Schrödelsecker. Seit dem letzten Nordpokal ließ er keine Gelegenheit aus zu betonen, er habe seinen Finger an den Nagel gehängt, doch die Aussicht, erneut mit den Engländern an der grünen Platte zu stehen, ließ ihn noch einmal umdenken. Sein „Na endlich"-Jubel, als er „sein" Tor erzielte, zeigt auf, daß er doch noch irgendwie dabei ist. Der Start des Österreichers ließ zunächst etwas Spannung aufkommen, punktete er doch gegen Phil Holmes, konnte dann aber nicht gegen Stephan Thiele gewinnen. So witterte der seine Chance zum Einzug in die nächste Runde gegen den Briten, hatte dann im direkten Duell aber klar das Nachsehen.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe B
1. Martin Schrott 6:2 4:2 Thomas Øre - Martin Schrott 2:1 (1:0)
2. Simon Goodman 8:1 4:2 Heiko Stein - Simon Goodman 0:4 (0:3)
3. Heiko Stein 2:9 2:4 Heiko Stein - Martin Schrott 0:4 (0:2)
4. Thomas Øre 3:7 2:4 Joachim Busmann - Thomas Øre
5. Joachim Busmann : : Joachim Busmann - Heiko Stein
Simon Goodman - Martin Schrott 0:1 (0:1)
Martin Schrott - Joachim Busmann
Simon Goodman - Thomas Øre 4:0 (1:0)
Thomas Øre - Heiko Stein 1:2 (1:1)
Simon Goodman - Joachim Busmann

Diese Gruppe litt unter dem kurzfristigen Verzicht Joachim Busmanns. Wollte man dem von organisatorischer Seite noch etwas positives abgewinnen, so war es wenigstens eine Fünfergruppe, die betroffen war. Und die war auch nach dem Ausfall keineswegs schwach besetzt. Sicherlich durfte man Martin Schrott als Favoriten ansehen, doch gleich im ersten Duell wurde er vom Dänen kalt erwischt. Gegen den 98er-Finalisten Simon Goodman und gegen Heiko Stein, der im Vorjahr immerhin Achter wurde, mußten nun unbedingt Siege her, die dann auch gelangen. Nach dem überraschenden Auftakt durfte man Thomas Øre eigentlich alles zutrauen, aber er vergab seine Chancen genauso überraschend u.a. gegen Heiko Stein.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe C
1. Marcus Tilgner 9: 2 6:0 Jeff Jordan - Bastian Bräuer 5:0 (3:0)
2. Jeff Jordan 9: 2 4:2 Alexander Büsing - Marcus Tilgner 2:5 (1:2)
3. Alexander Büsing 12: 9 2:4 Marcus Tilgner - Bastian Bräuer 3:0 (1:0)
4. Bastian Bräuer 0:17 0:6 Alexander Büsing - Jeff Jordan 1:4 (1:0)
Bastian Bräuer - Alexander Büsing 0:9 (0:4)
Jeff Jordan - Marcus Tilgner 0:1 (0:0)

Diese Gruppe verhieß interessant zu werden. Zwei alte Hasen der Szene bekamen zwei aufstrebende Talente zugelost. Basti Bräuer scheiterte dabei zum wiederholten Male an sich selbst. Jeff Jordan lobte seinen Auftaktgegner in höchsten Tönen, nur konnte der junge Berliner seine zahlreichen Torchancen mal wieder nicht nutzen und verlor danach überhoch. Alex Büsing konnte sich in seinen beiden ersten Partien kurzzeitig gar einer Führung erfreuen, brach aber nach dem Rückstand jeweils ein. Das Aufeinandertreffen vom Kamener und dem Berliner Nachwuchsspieler war alleine deshalb schon sehr interessant, weil sich die beiden eben in dieser Hinsicht sehr ähneln. Da Alex Büsing zuerst traf, ließ sich Basti Bräuer abschießen... Marcus Tilgner dominierte die Partie gegen Jeff Jordan nach Belieben und konnte dennoch nur knapp den Gruppensieg sicherstellen.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe D
1. Jens Röttjer 13: 3 6:0 Fred Vulpes - René Schulz 2:0 (2:0)
2. Jesper Nielsen 9: 4 4:2 Jens Röttjer - Jesper Nielsen 3:1 (0:0)
3. Fred Vulpes 3: 9 2:4 Jesper Nielsen - René Schulz 3:0 (1:0)
4. René Schulz 2:11 0:6 Jens Röttjer - Fred Vulpes 4:0 (2:0)
René Schulz - Jens Röttjer 2:6 (0:3)
Fred Vulpes - Jesper Nielsen 1:5 (0:2)

Der dänische Spitzenspieler bekam es gleich zum Auftakt mit einem der Turnierfavoriten zu tun und unterlag klar. Danach war er schon unter deutlichem Zugzwang, bewältigte aber seine folgenden Partien souverän. Die beiden ausgeschiedenen Spieler blieben gegen die qualifizierten chancenlos. Im Duell untereinander setzte sich noch die Erfahrung eines Fred Vulpes durch, der gegen einen Gegner spielte, der zum ersten Male mit dem großen Ball agierte.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe E
1. Jeremy Bradley 5: 2 5:1 Manuel Borgmann - Jeremy Bradley 1:3 (1:2)
2. Thomas Wald 14: 1 5:1 Thomas Wald - Sven Schilling 6:0 (2:0)
3. Manuel Borgmann 2:10 2:4 Sven Schilling - Jeremy Bradley 0:1 (0:0)
4. Sven Schilling 0: 8 0:6 Thomas Wald - Manuel Borgmann 7:0 (2:0)
Jeremy Bradley - Thomas Wald 1:1 (0:1)
Penalties um Pl. 1 JB-TW 1:0 Manuel Borgmann - Sven Schilling 1:0 (1:0)

Hier passierte so einiges. Zum einen war zu beobachten, daß Sven Schilling am Samstag offensichtlich seiner Bestform hinterherschnippte. Andererseits machte mit Manuel Borgmann einer der ganz frischen Berliner Nachwuchskräfte auf sich aufmerksam. Einen Sieg gegen einen Sven Schilling hätte man ihm so schnell nach Karrierebeginn wohl nicht zugetraut und auch das Resultat gegen den 98er-Gewinner, Jeremy Bradley, war aller Ehren wert. Lediglich gegen den Sportwald fiel das Resultat aus dem Rahmen. Thomas Wald hingegen unterstrich mit seinem Remis gegen den Engländer seine Ambitionen bei diesem Turnier. Bemerkenswert Manuel Borgmanns Einstellung zum Spiel mit dem großen Ball, den auch er hier erstmals vor die Sockel bekam: "Das ist voll gut, da lernt man viel mehr..."


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe F
1. Michael Kappl 7: 3 5:1 Michael Kappl - Sean Wenlock 4:1 (3:0)
2. Jonas Bentzen 8: 1 5:1 M Stolzenberg - Jonas Bentzen 0:2 (0:1)
3. M. Stolzenberg 3: 5 2:4 Jonas Bentzen - Sean Wenlock 7:0 (2:0)
4. Sean Wenlock 2:13 0:6 M Stolzenberg - Michael Kappl 1:2 (0:1)
Sean Wenlock - M Stolzenberg 1:2 (0:1)
Penalties um Pl. 1 MK-JB MK kl Michael Kappl - Jonas Bentzen 1:1 (0:1)

Auch in dieser Gruppe schlug sich ein junger Berliner sehr beachtlich. Michael Stolzenberg erzielte gegen den dänischen Spitzenspieler Jonas Bentzen und gegen den deutschen Spitzenveteranen Michael Kappl sehr gute Ergebnisse ohne jedoch den ganz großen Wurf landen zu können. Der Sieg gegen den sicherlich schwächsten der anwesenden Engländer war ebenfalls keine Selbstverständlichkeit. Das Penaltyschießen sollte über den Gruppensieg entscheiden, da aber bereits die Zwischenrundenauslosung vorlag und der Gewinner auf Jesper Nielsen treffen sollte, verzichtete dessen Vereinskamerad Jonas Bentzen - verständlich irgendwie.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe G
1. Jeff Parsons 8: 1 5:1 Sören Meier - Jeff Parsons 0:5 (0:3)
2. Thossa Büsing 14: 2 4:2 Thossa Büsing - André Müller 8:0 (4:0)
3. André Müller 2: 9 3:3 André Müller - Jeff Parsons 1:1 (0:1)
4. Sören Meier 0:12 0:6 Thossa Büsing - Sören Meier 6:0 (3:0)
Jeff Parsons - Thossa Büsing 2:0 (2:0)
Sören Meier - André Müller 0:1 (0:1)

Sören Meier war der Mann, auf den man dieses Jahr besonders gespannt wartete. Er war in der Vornacht noch bis in die frühen Morgenstunden an den rotierenden Plattentellern in Hamburg aktiv und traf erst knapp 90 Minuten nach dem vorgesehenen Turnierstart am Berliner Bahnhof ein. Dies war soweit bekannt und sollte organisationsseits durch eine Spielrundenverlegung kompensiert werden. Als sich aber aufgrund der bereits geschilderten Vorgänge abzeichnete, daß der Turnierstart reichlich in Verzug geriet, entschloß man sich zunächst auf den Elmshorner zu warten, um dann mit vollem Programm loszulegen. Sein festgeschriebenes Turnierziel von null Punkten bei null Toren hielt er dabei immer im Visier. Sicherlich half ihm dabei die anstrengende Nacht nachhaltig... Nach einem wirklich kuriosen Start gegen Thossa Büsing, der nahezu jeden Schuß versenkte, zeigte André Müller eine starke Vorstellung. Das Remis gegen Jeff Parsons kam durch den Ausgleichstreffer in letzter Sekunde zwar etwas glücklich zustande, trug aber schon fast einen sensationellen Anstrich. Der dadurch in Gefahr geratene Engländer qualifizierte sich dennoch durch einen sicheren Erfolg gegen Thossa Büsing, während André Müller endlich einmal den langersehnten Sieg gegen Sören Meier feiern konnte.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe H
1. Stefan Saß 8: 3 4:2 Dirk Paulsen - Maiko Maaz 2:3 (1:3)
2. Dirk Paulsen 9: 4 4:2 Holger Pannhorst - Stefan Saß 0:3 (0:1)
3. Maiko Maaz 6: 7 4:2 Stefan Saß - Maiko Maaz 5:2 (4:0)
4. Holger Pannhorst 1:10 0:6 Holger Pannhorst - Dirk Paulsen 1:6 (1:3)
Maiko Maaz - Holger Pannhorst 1:0 (0:0)
Dirk Paulsen - Stefan Saß 1:0 (1:0)

Mit Maiko Maaz war hier ein Jugendlicher ganz nah dran, für eine faustdicke Überraschung zu sorgen. Sein Auftakterfolg gegen Dirk Paulsen sorgte schon für reichlich Aufsehen und Gesprächsstoff, doch leider blieb ihm die endgültige Belohnung kurz vor Schluß doch noch verwehrt, da der Berliner Veteran in der Abschlußrunde Stefan Saß schlagen konnte. Holger Pannhorst war in dieser Gruppe zwar chancenlos, zeigte sich aber deutlich verbessert gegenüber seiner Vorjahresleistung. Fast hätte er auch einen echten Prestigeerfolg gegen den Kamener Youngster landen können, mußte aber kurz vor dem Ziel noch den entscheidenden Treffer hinnehmen.


Die Vorrunde und damit auch das sportliche Programm des Samstags waren absolviert und man ging mehr oder weniger nahtlos zum geselligen Teil über. Auf einer Großbildleinwand verfolgte man gemeinsam das DFB-Pokalfinale im Café des JFH, während vor der Tür am Grill kräftig für kulinarisch wertvollen Nachschub gesorgt wurde. Nachdem die letzte Rippe vom Grill geknabbert wurde, stand noch die Auslosung der Zwischenrundengruppen auf dem Programm und man durfte neugierig sein, welche kuriosen Gruppenzusammensetzungen sich diesmal ergeben sollten.
Selbige wurden über Nacht dann natürlich in das berühmt berüchtigte sonntägliche Programmheft des Bären-Pokals übertragen. Dabei hatte Marcus Tilgner allerdings fast im Minutentakt mit Computerabstürzen zu tun. Offensichtlich waren einige der vorgefertigten Dateien defekt und praktisch unbrauchbar. Daher war er froh, gegen sechs Uhr morgens das Nötigste geschafft zu haben - auf der Strecke blieben die beliebten Spielerportraits. Zwar waren die Fotos hierfür schon fertig und auch gescannt, aber die verbleibende Zeit hätte nicht einmal mehr für den reinen Druckvorgang gereicht. Die Teilnehmer kriegen das komplette Programmheft dafür in Farbe nachgereicht...




Die Hauptrunde

Plätze 1-16

Im Bereich der oberen sechzehn tummelte sich ein illustres Feld und eindeutige Favoriten waren tatsächlich nur sehr schwer auszumachen. Zu unterschiedlich auch die Vorraussetzungen, mit den die einzelnen Spieler in dieses Turnier gingen und zu schwankend teilweise auch die Ergebnisse in der Vorrunde. Lediglich Jens Röttjer und Marcus Tilgner blieben gegen keineswegs schwache Vorrundengegner ohne Punktverlust und zeigten starke Spiele. Konnte der Organisator, nachdem er erstmals seit drei Jahren in der Bären-Pokal-Nacht von Samstag zu Sonntag ein Stündchen schlafen konnte, etwa den großen Wurf landen?

Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 1
1. Jens Röttjer 9:2 6:0 Phil Holmes - Simon Goodman 1:0 (0:0)
2. Phil Holmes 3:3 3:3 Thomas Wald - Jens Röttjer 0:3 (0:1)
3. Thomas Wald 4:7 2:4 Jens Röttjer - Simon Goodman 4:1 (2:0)
4. Simon Goodman 4:8 1:5 Thomas Wald - Phil Holmes 1:1 (0:0)
Simon Goodman - Thomas Wald 3:3 (0:3)
Phil Holmes - Jens Röttjer 1:2 (1:1)

Auch weiterhin blieb Jens Röttjer ohne Punktverlust und unterstrich mit seinen Ergebnissen seine Ambitionen. Zunächst schrubbte er Thomas Wald und Simon Goodman sicher von der Platte, bevor er gegen den aktuellen britischen Meister Phil Holmes etwas in Verlegenheit geriet. Letzterer profitierte nach seinem Remis gegen Thomas Wald von der Schützenhilfe, die ihm sein bereits ausgeschiedener Landsmann Simon Goodman zuteil kommen ließ. Dieser bog in den zweiten zwanzig Minuten einen schier aussichtslosen Drei-Tore-Rückstand noch gerade und verhinderte so den Viertelfinaleinzug des Wahl-Kameners, der bei seiner fünften Bären-Pokal-Teilnahme erstmals als echter Wald fungierte.


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 2
1. Marcus Tilgner 6:4 4:2 Marcus Tilgner - Jeff Parsons 2:2 (0:1)
2. Dirk Paulsen 3:4 3:3 Jonas Bentzen - Dirk Paulsen 1:2 (0:2)
3. Jonas Bentzen 4:4 3:3 Dirk Paulsen - Jeff Parsons 1:1 (0:1)
4. Jeff Parsons 3:4 2:4 Jonas Bentzen - Marcus Tilgner 2:2 (1:0)
Jeff Parsons - Jonas Bentzen 0:1 (0:1)
Marcus Tilgner - Dirk Paulsen 2:0 (0:0)

Gleich in der ersten Partie war es um die weiße Weste von Marcus Tilgner geschehen. Er mußte sogar zweimal einem Rückstand hinterherlaufen, um nicht gleich richtig ins Hintertreffen in dieser Gruppe zu geraten. Dirk Paulsen erteilte derweil mal wieder eine Lehrstunde in Regelkunde, was aber Jonas Bentzen in der Folge umzusetzen wußte. Auch er ging zweimal gegen Marcus Tilgner in Front, der sich erneut in ein Remis retten konnte - sollte ihm das morgendliche Nickerchen doch nicht so bekommen sein? Auch mit Jeff Parsons führte Dirk Paulsen einige nette Unterhaltungen über Regelfragen, die aber genau wie das Spiel unentschieden endeten. So war vor der abschließenden Runde noch alles offen und Jonas Bentzen schien seine Chance ernsthaft nutzen zu wollen, ging er doch gegen den zu favorisierenden Jeff Parsons zur Pause in Führung. Dies hätte ihm zu diesem Zeitpunkt gereicht, da die beiden Berliner noch keinen Treffer zustande gebracht hatten. Nach dem Wechsel konnte Marcus Tilgner seine ständige Überlegenheit in Treffer umsetzen, was nun kurioserweise beiden zum Weiterkommen reichte.


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 3
1. Jesper Nielsen 12: 7 5:1 Thossa Büsing - Michael Kappl 4:0 (1:0)
2. Martin Schrott 10: 6 5:1 Jesper Nielsen - Martin Schrott 2:2 (1:1)
3. Thossa Büsing 8: 8 2:4 Martin Schrott - Michael Kappl 4:2 (2:1)
4. Michael Kappl 5:14 0:6 Jesper Nielsen - Thossa Büsing 4:2 (2:1)
Michael Kappl - Jesper Nielsen 3:6 (1:4)
Thossa Büsing - Martin Schrott 2:4 (0:3)

Erneut hatte Martin Schrott einen dänischen Auftaktgegner und war wieder nicht in der Lage zu gewinnen. Dennoch war dies angesichts der beiden anderen Gruppengegner eine recht gute Ausgangsposition für beide. Thossa Büsing konnte zwar einen überdeutlichen Sieg gegen Michael Kappl landen, wurde aber dann von den immer besser werdenden Gruppenfavoriten klar in die Schranken verwiesen. Ein wenig enttäuschend das nahezu sang- und klanglose Ausscheiden Michael Kappls, der zum Schluß dann doch etwas verwundert über die alten Regeln schien...


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 4
1. Jeremy Bradley 6:0 4:2 Jeremy Bradley - Alfred Strommer 0:0
2. Jeff Jordan 3:1 4:2 Stefan Saß - Jeff Jordan 0:0
3. Stefan Saß 2:7 3:3 Jeff Jordan - Alfred Strommer 3:1 (1:1)
4. Alfred Strommer 2:5 1:5 Stefan Saß - Jeremy Bradley 0:6 (0:4)
Alfred Strommer - Stefan Saß 1:2 (1:1)
Jeremy Bradley - Jeff Jordan 0:0

Hier schien irgendwie alles möglich zu sein. Der aus allen Lagen immer wieder gefährliche Stefan Saß konnte aber gegen die starke Defensive von Jeff Jordan nicht einlochen, während sich Alfred Strommer durch ein 0:0 gegen den Sieger von 98 noch alle Optionen offen hielt. Die zweite Runde da schon wesentlich turbulenter, wobei das hohe 6:0 von Jeremy Bradley gegen Stefan Saß kaum zu erklären ist. Mit einer eindrucksvollen Leistung in der zweiten Hälfte stellte auch Jeff Jordan die Weichen auf Weiterkommen gegen Österreichs Hoffnungsträger... Dessen abschließende Niederlage gegen Stefan Saß war für den Ausgang der Gruppe dann quasi ohne Belang, da die Briten sich mit einem torlosen Remis beide ins Viertelfinale schaukelten..




Die Zwischenrunde

Platz Name Tore Punkte Zwischenrunde 17-33 - Gruppe 5
1. Stephan Thiele 11: 4 6:0 René Schulz - Stephan Thiele 1:2 (0:1)
2. René Schulz 7: 4 4:2 Sören Meier - M. Stolzenberg 0:1 (0:0)
3. Michael Stolzenberg 5: 9 2:4 M. Stolzenberg - Stephan Thiele 2:6 (1:3)
4. Sören Meier 1: 7 0:6 Sören Meier - René Schulz 0:3 (0:1)
Stephan Thiele - Sören Meier 3:1 (1:1)
René Schulz - M. Stolzenberg 3:2 (1:1)

Die größere Routine schrieb man hier auf jeden Fall Stephan Thiele und Sören Meier zu. Mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen, wie man sieht. Im direkten Aufeinandertreffen zerstörte Stephan Thiele allerdings das angestrebte Turnierziel seines Gegenübers, indem er ein Gegentor zuließ. Trotz Sören Meiers Ziel überraschte es doch ein wenig, daß sich beide Berliner Nachwuchsspieler vor ihm plazieren konnten. René Schulz dank des zweiten Platzes mit guten Aussichten auf das U20-Finale.


Platz Name Tore Punkte Zwischenrunde 17-33 - Gruppe 6
1. Sven Schilling 5:3 5:1 Sven Schilling - Thomas Øre 1:1 (1:0)
2. Maiko Maaz 6:5 4:2 Fred Vulpes - Maiko Maaz 2:3 (0:1)
3. Thomas Øre 5:3 3:3 Maiko Maaz - Thomas Øre 2:1 (1:1)
4. Fred Vulpes 3:8 0:6 Fred Vulpes - Sven Schilling 1:2 (0:2)
Thomas Øre - Fred Vulpes 3:0 (1:0)
Sven Schilling - Maiko Maaz 2:1 (1:0)

Dies war sozusagen die Hammergruppe der unteren Hälfte. Mit Sven Schilling setzte sich letztlich immerhin ein ehemaliger Bären-Pokal-Finalist durch. Dabei hatte er jedoch starken Widerstand zu brechen. Zunächst trotzte ihm der Däne Thomas Øre, der in der Vorrunde trotz eines Sieges gegen Martin Schrott gescheitert war, ein Remis ab. Danach konnte er sich allerdings recht sicher gegen Fred Vulpes, der ja keineswegs ein unbeschriebenes Blatt ist, durchsetzen. Letzterer verzweifelte hörbar ob der durch ihn dargebotenen Leistung. Maiko Maaz, der mit 4:2 Punkten aus der Vorrunde gekegelt wurde, mußte Sven Schillings Siegtreffer noch kurz vor dem Ende hinnehmen - dadurch "nur" der zweite Platz in dieser Gruppe, den er sich allerdings durch seine hervorragenden und auch überraschenden Ergebnisse gegen den Dänen und den Schwalbacher verdiente.


Platz Name Tore Punkte Zwischenrunde 17-33 - Gruppe 7
1. André Müller 5:2 5:1 Bastian Bräuer - André Müller 0:1 (0:0)
2. Holger Pannhorst 5:4 4:2 Manuel Borgmann - Holger Pannhorst 1:1 (1:1)
3. Manuel Borgmann 4:6 2:4 Holger Pannhorst - André Müller 1:1 (1:1)
4. Bastian Bräuer 4:6 1:5 Manuel Borgmann - Bastian Bräuer 2:2 (1:1)
André Müller - Manuel Borgmann 3:1 (1:0)
Bastian Bräuer - Holger Pannhorst 2:3 (0:2)

Daß Auslosungen gelegentlich merkwürdige Konstellationen hervorbringen, zeigt diese Gruppe sehr anschaulich. Vier Berliner waren hier vertreten, von denen man zumindest André Müller und Bastian Bräuer schon zu den Etablierten zählen muß - sie immerhin schon mit ihrer vierten Bären-Pokal-Teilnahme. André Müller schien dabei ein sehr gutes Wochenende erwischt zu haben und besiegte den wohl talentiertesten Berliner Jugendlichen gleich zum Auftakt. Auch Holger Pannhorst und Manuel Borgmann zeigten sich beide sehr motiviert und schenkten sich nichts und es blieb abzuwarten, wem dieses Remis noch nützen sollte. Spätestens durch das erneute Remis gegen André Müller verschuf sich der eigentlich als klarer Außenseiter gehandelte Holger Pannhorst eine gute Ausgangsposition: er mußte "nur" noch gegen Basti Bräuer einen Punkt holen, der gegen Manuel Borgmann eine zweimalige Führung nicht nutzen konnte. Vor der letzten Runde war für jeden noch alles drin. Da aber André Müller wirklich gut aufspielte, hatte der keineswegs schlecht agierende Manuel Borgmann keine Chance auf ein Weiterkommen. Basti Bräuer hatte die schlechteste Ausgangslage und stand gegen Holger Pannhorst gar unter Siegzwang. Nach einem 0:2-Pausenrückstand schien es hoffnungslos, doch endlich einmal raffte er sich auf und kam zum noch Ausgleich, der von Holger Pannhorst allerdings mit der neuerlichen Führung, die dann auch bis zum Ende Bestand haben sollte, beantwortet wurde.


Platz Name Tore Punkte Zwischenrunde 17-33 - Gruppe 8
1. Heiko Stein 10: 5 4:2 Sean Wenlock - Heiko Stein 1:6 (1:5)
2. Sean Wenlock 3: 6 4:2 Alexander Büsing - Tommas Lange 4:0 (1:0)
3. Alexander Büsing 5: 2 3:3 Tommas Lange - Heiko Stein 3:3 (2:2)
4. Tommas Lange 3: 8 1:5 Alexander Büsing - Sean Wenlock 0:1 (0:0)
Heiko Stein - Alexander Büsing 1:1 (1:0)
Sean Wenlock - Tommas Lange 1:0 (1:0)

Eine sehr wechselhafte Vorstellung des Berliners Heiko Stein. Nach einem sehr starken Auftakt gegen den Engländer ließ er die Zügel etwas schleifen und erlaubte seinem dänischen Gruppenkontrahenten gar ein torreiches Remis. Danach war Alex Büsing nicht in der Lage, die sich ihm von Heiko Stein massenweise gebotenen Chancen zu verwerten. So blieb ihm nach der fast schon sensationellen Niederlage gegen Sean Wenlock nur der dritte Gruppenplatz. Der Engländer zog sich nach der derben Klatsche noch selbst aus dem Schlamassel und legte mit zwei denkbar knappen Erfolgen eine Punktlandung auf den zweiten Platz hin. Tommas Lange schien sich inzwischen immerhin etwas mehr mit dem ungewohnten Spiel arrangiert zu haben und hielt phasenweise tapfer mit.




Das Viertelfinale


Viertelfinale 25-32 Manuel Borgmann - Tommas Lange 2:1 (2:0)
Thomas Øre - Sören Meier 4:0 (1:0)
Alexander Büsing - S. Schrödelsecker 5:0 (3:0)
M. Stolzenberg - Bastian Bräuer 3:3 (0:2) PS 1:0

Leider nahm Fred Vulpes seine für ihn unzufriedenstellenden Leistungen zum Anlaß, das Weite zu suchen, woraufhin er nahtlos durch Stephan Schrödelsecker ersetzt wurde, der aus Jobgründen den ersten Runden am Sonntag fernbleiben mußte. Gegen Alexander Büsing war er jedoch ohne jede Chance. Manuel Borgmann konnte endlich mal wieder seine gute Leistung in einen Sieg umsetzen, während Sören Meier, jetzt wo er schon mal ein Tor geschossen hatte, eigentlich befreit hätte aufspielen können... Bastian Bräuer lieferte ein weiteres Beispiel seiner kläglichen Wochenendform, als er zwar endlich mal traf, aber darüber hinaus das Verteidigen vergaß - dabei führte er schon so klar!


Viertelfinale 17-24 Stephan Thiele - Holger Pannhorst 6:1 (3:1)
Sven Schilling - René Schulz 1:0 (1:0)
Heiko Stein - Maiko Maaz 2:4 (2:3)
André Müller - Sean Wenlock 1:1 (0:0) PS 0:1

Stephan Thiele holte Holger Pannhorst allzu deutlich auf den Filzboden der Wahrheit zurück. Dessen angestrebte Teilnahme am U20-Finale war zwar damit noch nicht unmöglich, aber die vorzeitige Qualifikation war deutlich verfehlt. Sven Schilling mußte sich schon ganz gut ins Zeug legen, um René Schulz mit einem einzigen Treffer zu bezwingen. Auch dieser Berliner wollte in das Nachwuchsfinale und mußte weiterhin warten. Als erster zog Maiko Maaz in dieses Finale ein. Heiko Stein sorgte dabei allerdings für eine unschöne Szene, als er das Spiel gegen Maiko Maaz vorzeitig abbrach, um zu einem Fußballspiel aufzubrechen. Seine Vereinskameraden Holger Pannhorst und René Schulz wurden dadurch doch ziemlich benachteiligt im Kampf um die begehrten Nachwuchsfinalplätze; denn einem konzentriert agierenden Heiko Stein darf man einen Sieg gegen Maiko Maaz durchaus zutrauen. Besonders Holger Pannhorst ließ seinem Unmut über Heiko Steins Verhalten zurecht freien Lauf. Ein wenig enttäuschend für André Müller das Aus im Kampf um die Trostkrone gegen Sean Wenlock, den er im Vorjahr noch besiegte. Schade, daß er seine prima Leistungen an diesem Wochenende nicht mit einer noch besseren Plazierung belohnen konnte.


Viertelfinale 9-16 Stefan Saß - Michael Kappl 2:3 (1:2)
Thomas Wald - Jeff Parsons 1:2 (1:0)
Thossa Büsing - Simon Goodman 1:1 (0:1) PS 1:0
Jonas Bentzen - Alfred Strommer 4:1 (2:0)

Die hiesigen Ergebnisse hätten bestimmt gute Quoten gebracht. Stefan Saß kam gegen den verunsicherten Michael Kappl nicht so recht zum Zuge und Jeff Parsons zeigte ungeahnte Qualitäten, indem er einen Rückstand noch umbog. Thossa Büsing war gegen Simon Goodman mehr oder weniger der Underdog, setzte sich dann aber im vom Briten ungeliebten Penaltyschießen durch. Daß Jonas Bentzen nun das Material beherrschte, belegte er schon zuvor eindrucksvoll, dennoch überraschte die Höhe seines Sieges gegen Alfred Strommer.


Viertelfinale 1-8 Jens Röttjer - Jeff Jordan 1:0 (0:0)
Marcus Tilgner - Martin Schrott 1:3 (0:0,1:1,1:2)nV
Jeremy Bradley - Phil Holmes 1:1 (1:1,1:1)nV FS 2:1
Jesper Nielsen - Dirk Paulsen 3:2 (3:2)

Im dritten Aufeinandertreffen zwischen Jeff Jordan und Jens Röttjer fiel endlich der erste Treffer. Aufgrund dieser Statistik und der Spielanlage der beiden war schon im Vorfeld abzusehen, daß diese Partie wohl derjenige als Sieger beenden würde, der zuerst zuschlägt. Allein die Tatsache, daß Jeff Jordan im 98er-Turnier acht Mal zu Null spielte und auch bisher erst drei Gegentreffer zuließ, zeigt auf, daß Jens Röttjer hier schon eine respektable Leistung ablieferte. Die Partie zwischen Martin Schrott und Marcus Tilgner erreichte beiderseits nicht unbedingt das Niveau ihrer zurückliegenden Begegnungen. Dennoch boten sie phasenweise ansehnliche Schnipperkost. Die Mitte der zweiten Halbzeit nicht mal unverdiente Führung des Berliners konnte Martin Schrott in einem Moment der Unaufmerksamkeit seines Gegenübers ausgleichen. In der Verlängerung bestimmte Martin Schrott dann das Geschehen und zog zurecht ins Halbfinale ein. Jeremy Bradley und Phil Holmes ließen sich im rein englischen Duell reichlich Zeit, bis sie ihren Sieger fanden. Genauso ausgeglichen, wie es das Resultat aussagt, war die Partie, so daß am Ende natürlich der Glücklichere den Sieg einfuhr. Nach einer äußerst torreichen ersten Halbzeit zwischen Nie- und Paulsen stand die zweite Hälfte ganz im Zeichen der beiderseitigen Ladehemmung. Jesper Nielsen hatte sein zuvor optimistisch geäußertes Ziel, das Halbfinale, tatsächlich erreicht.





Das Halbfinale


Halbfinale 29-32 Bastian Bräuer - S. Schrödelsecker 6:0
Tommas Lange - Sören Meier 1:3 (0:1)

Nun strich auch Schrödel die Seckel - offenbar riefen wichtige Manageraufgaben oder die holde Waldlichkeit. Was immer ihn dazu veranlaßte, nun doch nicht mehr weiter zu spielen, bewahrte immerhin Bastian Bräuer vor dem Schicksal des letzten Platzes. Auch Sören Meier wollte sich diese Plazierung dann wohl doch ersparen und landete tatsächlich einen Sieg und das gleich mit einem wahren Torfestival.


Halbfinale 25-28 Manuel Borgmann - Thomas Øre 1:0 (0:0)
Alexander Büsing - M. Stolzenberg 7:6 (3:2)

Bei allem Respekt sorgte Manuel Borgmann mit diesem Sieg gegen den Dänen für eine weitere Überraschung. Alexander Büsing und Michael Stolzenberg werden dann auch ihre Gründe für dieses muntere Resultat gesucht und offenbar gefunden haben.


Halbfinale 21-24 Holger Pannhorst - René Schulz 0:2 (0:1)
Heiko Stein - André Müller 0:6

Die Partie zwischen Holger Pannhorst und René Schulz ermittelte den zweiten U20-Finalisten. Dabei wollte der motivierte Holger Pannhorst seine Serie von guten Ergebnissen fortsetzen. Allerdings stand ihm mit René Schulz ein Spieler gegenüber, der in so manch knapper Szene das größere Durchsetzungsvermögen an den Tag legte. Der unbedingte Wille zum Sieg war bei ihm anscheinend stärker ausgeprägt.
André Müller derweil profitierte nun ebenfalls vom Ausfall Heiko Steins.


Halbfinale 17-20 Stephan Thiele - Sven Schilling 2:3 (1:0)
Maiko Maaz - Sean Wenlock 1:1 (0:1) PS 2:1

Zwei knappe Halbfinals zeigen, daß es für die Beteiligten doch noch um etwas ging. Der Trostrundenpokal stand bereit und wartete darauf, von einem der vier abgeholt zu werden. Dabei schien Stephan Thiele zunächst gute Karten gegen Sven Schilling zu haben, der nach dem Wechsel mit einer für ihn ungewöhnlichen Tormenge das Blatt noch zu seinen Gunsten wenden konnte. Der Außenseiter schlechthin in diesem Halbfinale war sicher der Brite Sean Wenlock, der aber auch hier mit guter Defensivleistung aufwartete und so Maiko Maaz schon arg in Verlegenheit brachte. Im Penaltyschießen hatte der dann aber das glücklichere Händchen.


Halbfinale 13-16 Stefan Saß - Thomas Wald 1:2 (1:1)
Simon Goodman - Alfred Strommer 2:2 (1:2) FS 1:2

Thomas Wald war der nächste, der dem Nordtalent keinen weiteren Erfolg erlaubte. Stefan Saß mit seinen Gedanken wohl mehr auf der Suche nach dem Haar in der Suppe...? Die Partie der beiden ehemaligen "Torpedo Pfarrwiesen"-Akteure brachte den beiden exakt das, was sie sich davon erhofften: Spaß.


Halbfinale 9-12 Michael Kappl - Jeff Parsons 1:1 (0:0) PS 2:0
Thossa Büsing - Jonas Bentzen 4:2 (2:0)

So einfach wollte der Michael Kappl dann doch nicht aufstecken. Nach einer guten aber unentschiedenen Partie konnte er Jeff Parsons im Penaltyschießen klar bezwingen. Der Erfolg von Thossa Büsing gegen den zuvor sehr starken Jonas Bentzen durfte ebenfalls getrost als kleine Überraschung angesehen werden.


Halbfinale 5-8 Jeff Jordan - Marcus Tilgner 1:0 (0:0)
Phil Holmes - Dirk Paulsen 1:1 (0:0) PS 0:2

Kurios die Partie zwischen Jeff Jordan und Marcus Tilgner, denn Jeff Jordan wunderte sich bereits zur Halbzeit, warum er nicht zweistellig zurücklag. So dominant der Berliner auch agierte, er wollte einfach das Tor nicht treffen. Das gleiche Bild dann auch in der zweiten Hälfte - mit einem Unterschied: Jeff Jordan nutzte seine erste Chance kurz vor Schluß zur Entscheidung. Zwischen Phil Holmes und Dirk Paulsen taten sich dann ungewöhnliche Regelfragen auf, die letztlich im Penaltyschießen endeten. Auch hier setzte sich Dirk Paulsen durch.


Halbfinale 1-4 Jeremy Bradley - Jens Röttjer 2:4 (1:1,1:1,1:3) nV
Jesper Nielsen - Martin Schrott 1:2 (0:0)

Der Rekordgewinner des Bären-Pokals gab im ersten Halbfinale gegen den bisher einzigen britischen Turniersieger klar den Ton an. Praktisch ständig überlegen sollte sich dies aber zunächst nicht in Toren ausdrücken. Erst in der Verlängerung konnte der Hamburger die lange verdienten Treffer erzielen. Bei einem zwischenzeitlichen Stande von 4:1 hatte Jeremy Bradley bei einigen Torchancen sogar Glück, nicht noch ein, zwei weitere Treffer zu kassieren, ehe er das Resultat kosmetisch etwas korrigierte. Martin Schrott und Jesper Nielsen standen sich bereits in der Zwischenrunde gegenüber, so daß beide wußten, was sie erwartete. Martin Schrott zeigte dabei die konzentriertere und ballsicherere Vorstellung und konnte in der zweiten Halbzeit den Vorsprung souverän verteidigen. Damit war die erste dänische Turnierteilnahme zumindest um ein weiteres Jahr verschoben.




Die Plazierungsspiele

Spiel um Platz 31 Tommas Lange - S. Schrödelsecker 6:0
Spiel um Platz 29 Sören Meier - Bastian Bräuer 3:0 (2:0)
Spiel um Platz 27 Thomas Øre - M. Stolzenberg 1:0 PS
Spiel um Platz 25 Alexander Büsing - Manuel Borgmann 5:2 (2:0)
Spiel um Platz 23 Holger Pannhorst - Heiko Stein 6:0
Spiel um Platz 21 René Schulz - André Müller 3:2 (1:1)
Spiel um Platz 19 Stephan Thiele - Sean Wenlock 3:0 (2:0)
Spiel um Platz 17 Maiko Maaz - Sven Schilling 1:2 (1:0)
Spiel um Platz 15 Stefan Saß - Simon Goodman 1:1 (0:1) FS 0:2
Spiel um Platz 13 Thomas Wald - Alfred Strommer 0:4 (0:2)
Spiel um Platz 11 Jeff Parsons - Jonas Bentzen 3:4 FS
Spiel um Platz 9 Michael Kappl - Thossa Büsing 5:10 (2:6)
Spiel um Platz 7 Marcus Tilgner - Phil Holmes -:-
Spiel um Platz 5 Jeff Jordan - Dirk Paulsen 0:1 (0:1)
Spiel um Platz 3 Jesper Nielsen - Jeremy Bradley 5:3 (3:1)

Schade, daß hier in einigen Begegnungen sich doch schon Konditionsmängel bemerkbar machten und man sich auf verkürzte Varianten der Entscheidungsfindung einigte. Eine weniger schöne und eigenwillige Variante lieferten dabei Stephan Schrödelsecker und Heiko St4ein ab, die gar nicht erst antraten. Basti Bräuer beendete ein für ihn grausiges Wochenende mit einer unerwartet deftigen Niederlage gegen Sören Meier, der etwas spät Gefallen am Gewinnen fand. Der mit einem Sieg gegen Martin Schrott stark ins Turnier gestartete Däne Thomas Øre gewann im Penaltyschießen gegen Michael Stolzenberg. Alexander Büsing zeigte ein sehr wechselhaftes Turnier und konnte mit dem Sieg gegen Manuel Borgmann wenigstens einen versöhnlichen Abschlußerfolg feiern. René Schulz spielte sich gegen André Müller schon mal für das U20-Finale ein und gewann nicht unbedingt erwartet, denn sein Konkurrent hatte bis dahin sehr gute Resultate erzielt. Stephan Thiele geriet gegen Sean Wenlock zu keinem Zeitpunkt in Verlegenheit und siegte sicher. Als Spezialist im Umbiegen von Rückständen erwies sich Sven Schilling, der dies auch gegen Maiko Maaz im Trostrunden-Endspiel fertigbrachte. Erst unmittelbar vor dem Schlußsignal sicherte sich der ehemalige Schönkirchener mit dem Siegtreffer den Pokal für die Trostrunde, während Maiko Maaz auf seine zweite Chance im U20-Finale hoffen mußte.
Stefan Saß und Simon Goodman lieferten ein munteres Spiel ab, bei dem ungewöhnlich wenig Tore fielen. Alfred Strommer verabschiedete sich mit einem erstaunlichen Resultat gegen Thomas Wald aus Berlin. Jeff Parsons und Jonas Bentzen kreuzten auch schon zuvor die Sockel, so daß sie im Freistoßschießen ihren Sieger ermittelten. Thossa Büsing bediente sich gegen Michael Kappl einiger kurioser Regelauslegungen in Sachen "Risiko", so daß die beiden ein sehr ungewöhnliches Ergebnis zustande brachten. Michael Kappl verzweifelte ob der "neuen" alten Regeln und für Thossa gibt’s beizeiten nochmal ‘ne Regelstunde... Da Marcus Tilgner für die bevorstehende Siegerehrung noch einiges besorgen mußte, einigten Phil Holmes und er sich auf einen gemeinsamen Rang sieben. Dirk Paulsen beendete das Turnier mit einem Erfolg gegen Jeff Jordan, der natürlich 1:0 lautete! Jesper Nielsen überraschte Jeremy Bradley, der von den Dänen vor dem Turnier nicht allzu gute Leistungen mit dem großen Ball erwartete. Der Odenser belehrte ihn jedoch eines besseren.




Das Finale U20


Maiko Maaz - René Schulz 4:3 (2:1)

Dies war das letzte Turnierspiel und wurde sogar noch nach der Siegerehrung für den Hauptwettbewerb durchgeführt. Dabei erwies sich der Kamener Maiko Maaz als der durchschlagskräftigere Spieler, der eigentlich immer in Führung lag. René Schulz blieb trotz einiger sehr guter Ansätze in diesem Duell diesmal nur die Rolle des Verfolgers. Die Einführung des "Nachwuchs"-Finales vor nunmehr drei Jahren hat sich sicherlich bewährt, wie u.a. auch das Engagement der beiden Finalisten belegt. Der glückliche Gewinner ließ es sich übrigens nicht nehmen, die Erfolgsmeldung sogleich per SMS an seine Eltern weiterzuleiten...




Das Finale


Jens Röttjer - Martin Schrott 0:1 (0:0)

Exakt diese Finalpaarung stand schon vor zwei Jahren auf dem Programm. Damals mußte nach einer torlosen regulären Spielzeit ein Freistoßschießen direkt angeschlossen werden, da Martin Schrott noch seinen Flieger erwischen mußte. Ähnlich die Konstellation auch diesmal: eigentlich sollte das Finale separat gespielt werden, doch der Flugplan verhinderte dies. Die sich gegenseitig neutralisierenden Aktionen ließen dann auch lange Zeit für dieses Finale befürchten, daß man torlos bleiben würde. Doch Mitte der zweiten Halbzeit suchte Martin Schrott, wohl auch durch den bevorstehenden Abflug beflügelt, immer mehr die Entscheidung und erhöhte das Risiko merklich. Bei einigen schnellen Spielzügen demonstrierte er jetzt auch die höhere Konzentration auf seiner Seite. So kam er denn auch zur entscheidenden Schußchance aus der Mitte der Schußzone. Dabei traf er den Ball allerdings nicht ganz optimal, was ihm in dem Moment aber egal gewesen sein dürfte, denn der Ball quetschte sich unter dem Keeper hindurch zum sozusagen goldenen Tor. Dies sollte Martin Schrott genügen, um sich erstmals in die Siegerliste des Bären-Pokals einzutragen, was ihm einige verdiente Glückwünsche einbrachte.




Endstand
1. Martin Schrott VfL Kamen
2. Jens Röttjer Hamburger SV 81
3. Jesper Nielsen Lega Liga Odense
4. Jeremy Bradley Milton Keynes
5. Dirk Paulsen Sparta Spreeathen 74/82
6. Jeff Jordan Romford TS
7. Phil Holmes Milton Keynes
Marcus Tilgner Sparta Spreeathen 74/82
9. Thossa Büsing VfL Kamen
10. Michael Kappl BSC Schwalbach
11. Jonas Bentzen Lega Liga Odense
12. Jeff Parsons Birmingham
13. Alfred Strommer TFC Wien-West
14. Thomas Wald VfL Kamen
15. Simon Goodman Romford TS
16. Stefan Saß Sparta Spreeathen 74/82
17. Sven Schilling TTG Elmshorn
18. Maiko Maaz VfL Kamen
19. Stephan Thiele BSC Schwalbach
20. Sean Wenlock Birmingham
21. René Schulz Sparta Spreeathen 74/82
22. André Müller Sparta Spreeathen 74/82
23. Holger Pannhorst Sparta Spreeathen 74/82
24. Heiko Stein Sparta Spreeathen 74/82
25. Alexander Büsing VfL Kamen
26. Manuel Borgmann Sparta Spreeathen 74/82
27. Thomas Øre Lega Liga Odense
28. Michael Stolzenberg Sparta Spreeathen 74/82
29. Sören Meier TTG Elmshorn
30. Bastian Bräuer Sparta Spreeathen 74/82
31. Tommas Lange Lega Liga Odense
32. Stephan Schrödelsecker Sparta Spreeathen 74/82
33. Fred Vulpes BSC Schwalbach

Im vierten Anlauf beim Bären-Pokal kam Martin Schrott zum vierten Male ins Halbfinale. Das alleine schon belegt, daß sein Sieg diesmal nicht von ungefähr kam. Zwar lief nicht alles so reibungslos in seinen Spielen, wie er sich das vorgestellt hatte, dennoch war dieser Triumph dank seines konzentrierten Auftretens verdient. Auf jeden Fall ein würdiger erster Träger der Berliner-Bären-Pokalsieger-Socken! Finalgegner Jens Röttjer war bereits zum zwölften Male in Berlin dabei und erreichte zum siebten Male das Finale. Er bleibt auch in Zukunft trotz des neuen Puppennmaterials einer der Top-Favoriten bei dieser Veranstaltung. Jesper Nielsen spielte sehr stark und überraschte mit seinem dritten Platz vor allem die Engländer. Es scheint so, als wird er ein Garant dafür, daß auch künftig eine dänische Delegation in Berlin zu begrüßen sein wird. Nach dem etwas enttäuschenden Vorrunden-Aus im letzten Jahr rehabilitierte sich Jeremy Bradley diesmal mit seiner neuerlichen Halbfinalteilnahme - mehr war dann allerdings nicht für ihn zu holen. Dirk Paulsen präsentierte sich in guter spielerischer Verfassung und plazierte sich als bester Berliner auf Rang fünf. Der zumindest defensiv stärkste Engländer Jeff Jordan errang mit Rang sechs vielleicht nicht ganz das, was er sich vorgestellt hatte, aber mit ihm wird auch in den nächsten Jahren wieder ganz fest zu rechnen sein - ein Spieler, der in zwanzig Bären-Pokal-Spielen nur elf Tore kassiert hat, will schließlich erst einmal bezwungen sein. Gemeinsam auf dem siebten Platz der zu dem Zeitpunkt amtierende Britische Meister Phil Holmes und der Deutsche Meister Marcus Tilgner, der diesmal etwas weniger von der Organisation gezeichnet schien, als in den Jahren zuvor. Auf Platz neun und zehn finden sich zwei alte Bekannte, die zwar das alte Regelwerk nicht so ganz verinnerlicht haben, aber dennoch bereits ihre Zusagen für das nächste Jahr gegeben haben! Jonas Bentzen hat seine Feuertaufe mit dem großen Ball mit Bravour bestanden und plazierte sich noch vor so manch prominentem "Spezialisten". Wie zum Beispiel Jeff Parsons, der immer noch mit seiner Defensive beeindruckt und nach dem Umstieg auf 3D-Figuren vorne hin und wieder mit schnellen Aktionen seine Erfolgserlebnisse hat. Zum fünften Male dabei war Alfred Strommer und bis dato war seine schlechteste Plazierung der sechste Rang. Doch an ihm zeigte sich deutlich, wie sehr sich das Spiel in den letzten Jahren verändert hat - er kam einfach nicht mehr mit den anders gewichteten Anforderungen zurecht. Thomas Wald ließ Licht und Schatten im munteren Wechsel folgen und obwohl er eigentlich das Halbfinale anpeilte und es deutlich verpaßte, hat auch er schon für BBP XVII gemeldet. Simon Goodman und Stefan Saß qualifizierten sich beide relativ sicher für das Hauptfeld, doch da war einfach Schluß. Gerade von dem talentierten Neu-Berliner wird man demnächst sicherlich aber auch weiter oben etwas mehr Durchschlagskraft zu sehen bekommen. Seine zehnte Teilnahme brachte für Sven Schilling mal wieder einen Pokal - auch wenn es diesmal nur der für die Trostrunde war. Bei ihm gilt vor allem die Hoffnung, daß er auch in Zukunft den Bärenpokal mit seinen Teilnahmen bereichern wird. Maiko Maaz schrammte nur knapp an einigen besseren Optionen vorbei. So schlug er in der Vorrunde Dirk Paulsen und kam trotz 4:2 Punkten nicht weiter, das Trostrundenfinale verlor er buchstäblich in letzter Sekunde. Zufrieden dürfte er dennoch gewesen sein, setzte er sich doch wenigstens im Jugendfinale durch und bekam neben dem Pott ebenfalls ein Paar Pokalsieger-Socken überreicht. Stephan Thiele konstatierte, daß er wohl noch nie mit so vielen Toren und Punkten in einer Vorrunde ausgeschieden sei, schien aber dennoch mit dem Erreichten einigermaßen zufrieden. Sean Wenlock war geradezu glücklich über seinen zwanzigsten Platz - so stellte er sich den langsamen aber stetigen Aufstieg im Ranking vor, denn schließlich ist er trotz des gehobenen Alters erst seit zwei Jahren aktiv. Es folgte eine Riege Berliner Spieler mit sehr wechselhaften Geschichten. René Schulz ist gerade mal knapp sieben Monate dabei und konnte sich dennoch schon recht weit nach vorne schieben, wenn sich bei ihm neben den erzielten Resultaten auch alles weitere gut entwickelt, darf man von ihm bestimmt noch einiges erwarten. André Müller landete punktuell einige schöne Ergebnisse, hatte aber noch ein paar Hänger drin - die gezeigten guten Leistungen konservieren, dann geht’s auch hier weiter vorwärts. Eine positive Überraschung sicherlich Holger Pannhorst, der nur denkbar knapp das Nachwuchsfinale verpaßte und sich dies auch mit einigen respektablen Leistungen verdiente. Sein Engagement ist auch akustisch immer wieder ein Erlebnis, doch da hat er in Fred Vulpes seinen Meister bereits gefunden... Heiko Stein ließ einigen guten Spielen leider ein Fußballspiel folgen. Schade für das Turnier, daß er sich dagegen entschied. Die schwankendste Performance hatte sicherlich Alexander Büsing zu bieten, der von 9:0 über 7:6 zu 2:5 alles dabei hatte - das Fazit ist eindeutig: es fehlt die Ausgeglichenheit! Manuel Borgmann hat von den drei im November gestarteten Berliner Jugendlichen die solideste Entwicklung hinter sich gebracht. Nachdem er zunächst seine Erfolge auf sehr zweifelhafte Weise errang, hat sich seine Einstellung sehr zum Positiven geändert und umso beachtlicher die Erfolge, die er jetzt dank seiner schon sehr guten Technik feiern darf: der Weg geht steil nach oben! Thomas Øre wußte wohl nicht so recht wie ihm geschah, als er im ersten Spiel den späteren Turniersieger Martin Schrott bezwang. Danach kam er nicht mehr wie erhofft zum Zuge und belegte am Ende einen etwas enttäuschenden 27. Rang. Michael Stolzenberg ist der dritte aus der Berliner Novemberriege und er stagnierte nach anfänglich riesigen Fortschritten etwas. Spätestens mit diesem Bären-Pokal aber ist auch die Begeisterung wieder etwas gewachsen und der permanente Trainingseifer sowie die stets vorhandene Motivation auf Turniere zu reisen, werden auch bei ihm die Wirkung gewiß nicht verfehlen. Sören Meier kam zunächst so gar nicht auf die Sockel, dies der Tribut für die scheibenreitende Nachtschicht. Daß er sich dennoch die Teilnahme nicht nehmen ließ, mag für andere Vorbild sein. Bastian Bräuer war die Enttäuschung des Turniers. Er ist spielerisch der mit Abstand beste aus dem Berliner Nachwuchslager und könnte vom Potential her locker in den Gefilden um Paulsen und Tilgner herum mitspielen - wenn er nur das Tor mal treffen würde und nicht jede vergebene Torchance bei ihm derart aufs Gemüt schlagen würde! Tommas Lange nahm seine hintere Plazierung ebenso wie den für ihn sehr ungünstigen Spielplan recht locker - ihm hatte es einfach Spaß gemacht. Stephan Schrödelsecker beim Subbuteo zu erleben, ist immer wieder spannend. Leider zog er sich am Sonntag nach einem Spiel wieder zurück, aber hoffen wir, daß er zumindest dem Bärenpokal in Zukunft treu bleiben wird. Durch seinen vorzeitigen Abgang landete Fred Vulpes leider auf der Position mit der roten Laterne, was nun gewiß nicht seinem Leistungsstand entspricht. Aber wer, wie er, so mit dem Herzen dabei ist, leidet halt auch besonders, wenn’s mal nicht so laufe tut.
Der Bären Pokal 2001 war schon irgendwie was ganz Besonderes. Nicht nur, daß er dreiunddreißig Spieler in bester freundschaftlicher Atmosphäre vereinte, was auch diesmal den Einsatz von Schiedsrichtern überflüssig machte - nein, es paßte auch rund um das eigentliche Turnier diesmal (fast) alles. Die Unterkünfte waren preisgünstig und in unmittelbarer Nähe des Spielortes, die Aktivitäten abseits des Subbuteo wurden jeweils vom Großteil der Spieler mitgemacht und so war z.B. die gemeinsame Dampferfahrt ebenso wie das gemeinsame Grillen ein bemerkenswert gelungenes Element des verlängerten Wochenendes.
So waren die Dänen auch keineswegs traurig darüber, hier keine Weltranglistenpunkte zu ernten und die Engländer hatten wieder Freude an Ihrer praktisch einzigen Möglichkeit, auf dem Kontinent nach alten Regeln zu spielen. Dazu eine Menge deutscher Spiele, die ihren erheblichen Teil zu der guten Mischung bei dieser Veranstaltung beitrugen - der Kontrast zu den "wichtigen" internationalen Turnieren war schon erheblich und soll - wenn es nach den Wünschen des Berliner Veranstalters geht - auch bei den folgenden Turnieren erhalten bleiben!
Die Zeitplanung, die Marcus Tilgner für das Turnier aufgestellt hatte, geriet durch den "Amtsschimmel" an einigen der Spielplatten gehörig in Gefahr und produzierte am Samstag einen ziemlich zähen Ablauf, doch wenigstens am Sonntag verlief alles reibungslos. Ohne die Mithilfe von Grit Vetter, die neben der Organisation der Dampferfahrt noch am Samstag gute sieben Stunden auf Organisationstour quer durch Berlin war, und dann noch nebenbei das Buffet bediente und so manch andere organisatorische Notwendigkeit erledigte, wäre bei diesem Turnier so einiges nicht möglich gewesen. Daher gebührt ihr an dieser Stelle ein ganz besonderer Dank. Daneben ein weiteres großes Dankeschön an Johanna Zeisberg, die dem Turnier am Sonntag wieder sehr hilfreich und effektiv zur Seite stand. Weiterhin erfreulich, daß sich einige der Berliner Jugendlichen dann auch zur einen oder anderen Hilfestellung ermuntern ließen. Insbesondere André Müller und Michael Stolzenberg seien hier hervorgehoben, die den "Schweinestall" Jugendfreizeitheim Düppel nach dem Grillabend im Alleingang wieder benutzbar machten! Am Grill machte Heiko Stein, wie zu erwarten, eine gute Figur und während des Turniers halfen Holger Pannhorst und Michi Stolzenberg tatkräftig beim Buffet und beim Einsammeln der Ergebnisse mit. Der Auf- und vor allem der Abbau wäre ohne die helfenden Hände von Basti Bräuer, Manuel Borgmann, André Müller, Michi Stolzenberg, Johanna Zeisberg und sogar René Schulz kaum machbar gewesen.
Daher noch einmal an alle das ihnen gebührende "Dankeschön"!
Der Termin für das Turnier im nächsten Jahr ist mit dem 11./12. Mai 2002 bereits gefunden. Wie in diesem Jahr handelt es sich dabei um das Wochenende nach Himmelfahrt, so daß sich erneut ein verlängertes Wochenende in Berlin anbietet. Das Jugendgruppenhaus ist bereits jetzt für die Nächte von Mittwoch bis Sonntag reserviert, so daß eine preisgünstige Übernachtungsmöglichkeit garantiert werden kann. Es wäre doch gelacht, wenn im nächsten Jahr nicht mindestens 34 Leute dabei wären...


seit dem 01.07.2001