3. Berliner Bären Pokal 1988

Berlin

28. / 29. Mai 1988


Vorrunde
Gruppen 1 2 3 4
Fussball-Bär
Viertelfinale
Halbfinale
Plazierungsspiele
Finale
Endstand

Bereits das dritte Mal wurde dieses Freundschaftsturnier ausgerichtet und die Organisatoren durften lange Zeit mit einer Flut von Teilnehmern rechnen, doch nach und nach kamen sie dann doch, die bei solchen Turnieren anscheinend üblichen Absagen. Das heißt eigentlich kamen sie ja nicht, die Berliner holten sie sich. Mehr oder weniger, denn immerhin vier Wuppertaler mit deren Erscheinen man rechnete, sagten nicht ab, so daß sich M.Tilgner kurz vor der Auslosung telefonisch von Thomas Heidkamps Vater sagen ließ, daß die vier nicht kommen würden. Der Werler W.Teckentrup hatte zwar schon Startgeld bezahlt, sagte aber dennoch Freitag nachmittag noch ab. K.H.Wulff hatte die Woche zuvor einen, Verkehrsunfall, so daß er aufgrund eines Schleudertraumas die Teilnahme absagen mußte. Nachdem im Vorfeld noch einige andere Absagen eintrafen, hatte man nun nur noch ein Feld von 19 Teilnehmern unter denen aber mit A.Strommer aus Wien immerhin das erste Mal ein internationaler Teilnehmer stand. Man loste drei Fünfer- und eine Vierergruppe aus, die einige interessante Spiele versprachen. Wer jedoch hoffte, daß jetzt alles glatt gehen würde (also die Organisatoren), sah sich glattweg getäuscht. Da M.Tilgner Samstag vormittag noch eine Klausur zu schreiben hatte, mußte er den letzten Vorbereitungen und dem Turnierstart fernbleiben. Das sollte sich als verheerend herausstellen. S.Wölkerling subbte und ließ die Teilnehmer sich ihre Programmhefte selber zusammenheften. Der Bestand an trinkbaren Materialien wurde ebenfalls nicht aufgestockt, so daß sich die Werler mit: Bier behalfen, was am Spielort jedoch untersagt war. Da Marcus Tilgner mit seiner Unterschrift bestätigte, während der gesamten Veranstaltung anwesend zu sein und u.a. darauf zu achten, daß keinerlei Alkohol verkonsumiert werden würde, ist es nun fraglich, ob man überhaupt noch mal diesen wirklich hervorragend geeigneten Raum benutzen darf; denn just als das Bier angesetzt war, beobachtete ein Mitarbeiter des Bezirksamtes das Geschehen...
Das nächste Problem war, daß die beiden Feuersteine aus Limbach nicht mit G.Eckert und A.Wagner im Auto saßen, aber da hätte auch Marcus Tilgner's Anwesenheit nichts geändert. So pfiff W.Pretzel pünktlich zur ersten Runde an. Im weiteren Verlauf des Turniers, bei dem wie im letzten Jahr jedes Spiel ohne Schiedsrichter gespielt wurde, kam dann wieder etwas Freude am Spiel als solches auf, da die Spiele erneut problem- und reibungslos abliefen, nur wer das Vergnügen hatte, mit einem bundesweit bekannten Nordspieler zusammen an der Platte zu stehen, verzog einige Male das Gesicht...
Erneut als Erfolg erwies sich der Besuch des DFB-Pokalendspiels im Berliner Olympiastadion, das zwar nicht so gut und stimmungsgeladen war, wie im Vorjahr, aber doch wieder eine Menge Spaß brachte. Den Samstag abend verbrachte man beim gemütlichen Abendessen und einige Unermüdliche zogen dann noch weiter in einen Biergarten.
Wen sollte man bei diesem Turnier zu den Favoriten zählen? Sicherlich J.Röttjer und R.Vogt, die letztes Jahr das Finale bestritten, sowie A.Strommer aus Österreich. W.Maßmann der sich nach zwei Jahren wieder zurückmeldete (und das in Berlin!!!), war vom Können her sicherlich auch ganz oben zu erwarten.




Die Vorrunde

Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 1
1. Martin Fleßner 7: 2 5-1 Robert Plauk - Martin Fleßner 1:3 (0:1)
2. Robert Plauk 12: 7 4-2 Thomas Pröhle - Thomas Moennig 2:0 kl
3. Thomas Pröhle 4: 3 3-3 Robert Plauk - Thomas Pröhle 3 2 (2:0)
4. Thomas Moennig 2:13 0-6 Martin Fleßner - Thomas Moennig 3:0 (1:0)
Robert Plauk - Thomas Moennig 8:2 (3:1)
Martin Fleßner - Thomas Pröhle l l (1:0)

Ausgesprochen spannender Verlauf in dieser Gruppe. Nach der doch etwas überraschenden Niederlage Robert Plauk's gegen Martin Fleßner zum Auftakt, besiegte er Altmeister Thomas Pröhle. Da Thomas Moennig in dieser Gruppe keine Chance auf das Weiterkommen hatte, mußte Thomas Pröhle im letzten Spiel gegen Martin Fleßner gewinnen, um ein Entscheidungsschießen der drei ersten zu erzwingen (Tordifferenz zählte in den Gruppen nicht). Zehn Sekunden vor Schluß erzielte Martin Fleßner mit einem Verteidigungszug den Siegtreffer für Thomas Pröhle, doch beide einigten sich aufgrund gewisser Regelunsicherheiten auf Weiterspielen, so daß Thomas Pröhle nur Dritter wurde.

Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 2
1. Jens Röttjer 17: 8 8-0 Wilfried Pretzel - Thomas Vulpes 0:0
2. Marcus Tilgner 15:12 6-2 Jens Röttjer - Andreas Wagner 3:0 (3:0)
3. Thomas Vulpes 3: 6 3-5 Marcus Tilgner - Andreas Wagner 3:0 (1:0)
4. Wilfried Pretzel 4: 5 3-5 Jens Röttjer - Thomas Vulpes 3:1 (2:1)
5. Andreas Wagner 2:10 0-8 Marcus Tilgner - Thomas Vulpes 3:1 (3:1)
Jens Röttjer - Wilfried Pretzel 1:0 (0:0)
Andreas Wagner - Thomas Vulpes 0:1 (0:1)
Marcus Tilgner - Wilfried Pretzel 2:1 (0:1)
Wilfried Pretzel - Andreas Wagner 3:2 (2:1)
Jens Röttjer - Marcus Tilgner 10:7 (5:3)

Die Gruppe, in der beide DM-Teilnehmer aufeinandertrafen. Da Wilfried Pretzel auf das Entscheidungsschießen verzichtete, wurde er Vierter. Andreas Wagner hielt zwar immer passabel mit, blieb letztendlich jedoch ohne Punktgewinn. Wilfried Pretzel überzeugte vor allem mit seiner guten Abwehr. Das Unentschieden gegen Thomas Vulpes nutzte jedoch weder ihm noch dem Jung-"Jugend"-Nationalspieler aus Essenheim. Jens Röttjer und Marcus Tilgner lieferten sich, nachdem beide weiter waren, einen offenen Schlagabtausch.

Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 3
1. Alfred Strommer 10: 2 5-1 Wilhelm Maßmann - Fred Vulpes 4:0 (1:0)
2. Wilhelm Maßmann 19: 2 5-1 Alfred Strommer - Oliver Grober 4:0 (3:0)
3. Fred Vulpes 3: 9 2-4 Wilhelm Maßmann - Oliver Grober 13:0 (4:0)
4. Oliver Grober 1:20 0-6 Alfred Strommer - Fred Vulpes 4:0 (1:0)
Fred Vulpes - Oliver Grober 3:1 (1:0)
Alfred Strommer - Wilhelm Maßmann 2:2 (0:1)

Alfred Strommer wurde durch einen Sieg im Entscheidungsschießen Erster vor Wilhelm Maßmann. Oliver Grober brach nur gegen Wilhelm Maßmann ein, war aber ohne Chance. Fred Vulpes machte sich wohl auch keine Hoffnungen auf ein Weiterkommen, zu stark waren die beiden Erstplazierten. Im Spitzenspiel gab es ein gerechtes Remis.

Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 4
l. Rainer Vogt 6: 2 5-1 Rainer Vogt - Thomas Hagedorn 2:0 (1:0)
2. Günter Eckert 7: 4 3-3 Günter Eckert - Sven Wölkerling 0:1 (0:0)
3. Thomas Hagedorn 3: 8 2-4 Rainer Vogt - Sven Wölkerling 2:0 (2:0)
4. Sven Wölkerling 2: 4 2-4 Günter Eckert - Thomas Hagedorn 5 1 (3:1)
Rainer Vogt - Günter Eckert 2:2 (1:2)
Sven Wölkerling - Thomas Hagedorn 1:2 (0:1)

Nach dem überraschenden Sieg gegen Günter Eckert wähnte sich Sven Wölkerling bereits in aller Öffentlichkeit in der Endrunde, doch der Werler Außenseiter machte ihm ebenso überraschend einen dicken Strich durch die Rechnung. Thomas Hagedorn setzte sich durch den direkten Vergleich sogar noch vor den Berliner. Günter Eckert verdiente sich das Weiterkommen durch sein Remis gegen den Titelverteidiger, der ohne Probleme die Vorrunde überstand.




Das Viertelfinale

Viertelfinale 9 - 16 Thomas Vulpes - Andreas Wagner 0:0 FS TV
- Sven Wölkerling
Thomas Pröhle - Oliver Grober 8:0 (5:0)
Fred Vulpes - Wilfried Pretzel 2:3 (2:3)

Thomas Vulpes konnte Andreas Wagner nicht wie im Gruppenspiel bezwingen. Thomas Pröhle rammte Oliver Grober im Lokalderby ab. Wilfried Pretzel machte das Spiel gegen Fred Vulpes und gewann das Spiel bereits vor dem Wechsel.


 
Viertelfinale 1 -   8 Alfred Strommer - Günter Eckert 1:2 (1:1)
Martin Fleßner - Wilhelm Maßmann 2:1 (2:0)
Jens Röttjer - Marcus Tilgner 4:2 (1:1)
Rainer Vogt - Robert Plauk 3:1 (1:1)

Günter Eckert, der nur glücklich weiterkam, schaltete überraschend den Österreicher aus. Acht Jahre konnte Martin Fleßner nicht gegen Wilhelm Maßmann gewinnen, doch ausgerechnet jetzt entschied er das Vereinsduell mal wieder für sich. Gerade eine Runde zuvor fielen zwischen Jens Röttjer und Marcus Tilgner noch elf Tore mehr und erneut erwies sich Jens Röttjer als eine Nummer zu groß. Robert Plauk hielt gegen Rainer Vogt hervorragend mit und machte dem Favoriten das Leben schwer.



Das Halbfinale

Halbfinale 13 - 16 Oliver Grober - Thomas Vulpes 2:4 (2:2)
Fred Vulpes
Halbfinale 9-12 Andreas Wagner - Thomas Pröhle 1:3 (1:2)
Wilfried Pretzel - Sven Wölkerling 1:2 (1:2)
Halbfinale 5-8 Wilhem Maßmann - Alfred Strommer 1:2 (1:1)
Robert Plauk - Marcus Tilgner 2:6 (0:2)
Halbfinale 1-4 Rainer Vogt - Günter Eckert 3:0 (1:0)
Jens Röttjer - Martin Fleßner 6:0 (3:0)

Nahezu sensationell, daß Oliver Grober in einer Halbzeit gleich zwei Tore erzielen konnte und dem Essenheimer lange das Siegen schwer machte. Thomas Pröhle weiter auf Siegeszug. Wilfried Pretzel kommentierte das Spiel mit "Bärenpokal? Bärensch.... ist das." Alfred Strommer konnte sich diesmal bereits in der regulären Spielzeit gegen Wilhelm Maßmann durchsetzen. Marcus Tilgner siegte gegen seinen motivationslosen Vereinskameraden. Rainer Vogt siegte gegen seinen Angstgegner deutlich, wurde aber von Jens Röttjer noch überboten. Somit kam es erneut zum Vorjahresfinale.




Die Plazierungsspiele

... um Platz 15 Oliver Grober - Thomas Hagedorn 2:0 kl
... um Platz 13 Fred Vulpes - Thomas Vulpes 2:1 (1:1)
... um Platz 11 Wilfried Pretzel - Andreas Wagner 1:0 (0:0)
... um Platz 9 Thomas Pröhle - Sven Wölkerling 2:1 (1:1)
... um Platz 7 Wilhem Maßmann - Robert Plauk 4:0 (1:0)
... um Platz 5 Marcus Tilgner - Alfred Strommer 2:2 (2:2) FS AS
... um Platz 3 Martin Fleßner - Günter Eckert 0:4 (0:2)

Fred Vulpes siegte im Bruderduell ebenso knapp wie Wilfried Pretzel, der bereits in der Gruppe auf Andreas Wagner traf. Thomas Pröhle zeigte Sven Wölkerling die Tatsachen auf und traf vom Anstoß weg zur Führung. Wilhelm Maßmann schoß den zu offensiven Robert Plauk ab. Marcus Tilgner war zwar noch offensiver aber sein Gegner konnte nichts damit anfangen. Der große Außenseiter im Halbfinale unterlag erneut deutlich, so daß Günter Eckert seinen ersten Einzelpokal erringen konnte.



Das Finale

Jens Röttjer - Rainer Vogt 3:1 (1:1,1:1,1:1) nV

Wie im Vorjahr blieb es lange Zeit spannend zwischen den beiden Konkurrenten. Doch diesmal war es Jens Röttjer, der das Match für sich entschied. In der zweiten Halbzeit der Verlängerung verschenkte er noch zwei Bälle zum Sieg, Sonst wurde der sicherlich beste Spieler des Turniers, der DM-Vierte bei der dritten Ausspielung der dritte Gewinner. Nachdem vor zwei Jahren sein Vereinskamerad K.H. Wulff gewann und letztes Jahr sein Endspielgegner Rainer Vogt, gehen diesmal die Glückwünsche an den langen Blonden aus dem Norden.



 
Endstand
1. Jens Röttjer SC Holstein Geesthacht
2. Rainer Vogt Oldstars Kannenbäckerland
3. Günter Eckert TFC Fortuna Limbach
4. Martin Fleßner SC Emden Wolthusen 75
5. Alfred Strommer TFC Wien-West
6. Marcus Tilgner Sparta Spreeathen 74/82
7. Wilhelm Maßmann  SC Emden Wolthusen 75
8. Robert Plauk Sparta Spreeathen 74/82
9. Thomas Pröhle Sparta Spreeathen 74/82
10. Sven Wölkerling Fumus Caligoque Schlachtensee
11. Wilfried Pretzel Sparta Spreeathen 74/82
12. Andreas Wagner TFC Fortuna Limbach
13. Fred Vulpes SC Essenheim 80
14. Thomas Vulpes SCM Essenheim 87
15. Oliver Grober SC Tegelort 83
16. Thomas Hagedorn TFC Tiger Werl
17. Thomas Moennig TFC Tiger Werl

seit dem 01.07.2001