11. Berliner Bären Pokal 1996

Berlin

25. / 26. Mai 1996


Vorrunde  Gruppen 1 2 Fussball-Bär
Drittelfinale
Halbfinale
Plazierungsspiele
Finale
Endstand

Jedes Jahr zur Zeit des DFB-Pokalendspiels das gleiche Spiel: Am Vorfreitag abend findet die Auslosung für die Vorrundengruppen des Bärenpokals statt, um den Fußballfanatikern unter den Teilnehmern ein pünktliches Erscheinen im Olympiastadion zu ermöglichen und am Samstag mittag muß wieder alles über den berühmten Haufen geschmissen werden, weil irgend- einer mal wieder nicht erscheint. Diesmal war es Henning Fischlein, der seine Zusage nicht so ganz ernst nahm, durch sein Fehlen aber immerhin zwei gleichgroße Gruppen ermöglichte. Man munkelte zwar, daß die etwas merkwürdige Verteilung der Spieler (z.B. alle drei Elmshorner in einer Gruppe) es den Spielern in Gruppe zwei etwas leichter machen würde, weiterzukommen, doch wie sich später herausstellte, blieben dann zumindest in den direkten Vergleichen die Spieler der zweiten Gruppe siegreich.
Besonders erfreut war man über die Teilnahme der beiden internationalen Gäste Lars Hoffmann, der das Turnier bereits im letzten Jahr besuchte, und Simon Goodman, der spontan zusagte, als er in Wien erfuhr, daß beim Bären-Pokal noch nach Regeln und mit Bällen gespielt wird. Stefan Panhans zeigte sich vor Ort zwar etwas überrascht, stellte sich dann aber doch mehr oder weniger gut auf die inzwischen ungewohnten Materialien ein.
Favoriten waren nicht unbedingt deutlich auszumachen. Vorjahresfinalist Sven Schilling und Titelverteidiger Dirk Paulsen waren sicherlich ebenso zu beachten wie die beiden anderen Lokalmatadoren Marcus Tilgner und Frank Schulz. Aber auch einem Simon Goodman und nach den Eindrücken des Vorjahres auch Lars Hoffmann war der Turniersieg genauso zuzutrauen, wie einem Stefan Panhans in Normalform. Und damit jetzt alle genannt sind: die Elmshorner Recken Stefan Saß, Joachim Busmann und Sören Meier waren natürlich auch alle Mitfavoriten.
Zum beliebten Klatsch ums Drumherum herum: Manch einer kaufte sich am Freitag noch panisch vier Karten zu je 100.-DM für das Pokalendspiel und schenkte tags darauf mangels Absatzmöglichkeiten je eine davon Lars Hoffmann und einem Mülleimer, ließ sich dafür aber im Stadion komplett zu- regnen. Andere gingen im Lietzensee-Ufer, wo der 1.FCK abgestiegen war (nettes Wortspiel), auf Autogrammjagd-und nach üppigen Griechenmahl beging man den Fehler, sich nicht sofort zu verdunckern, woraufhin man in einen afrikanischen Abend doch nicht hineinstolperte, Marcus Tilgner einige Wege-zwecks Inquartierbringung inzwischen abschlaffender Subbuteo-Touristen-mehr als doppelt fuhr, um am Ende in altbekannter Runde (mit den Elmshornern nämlich) doch wieder auf Altbewährtes zurückzugreifen...


Vorrunde

Platz Name Tore Punkte Vorrunde-Gruppe 1
1. Simon Goodman 5-2 6-2 Frank Schulz - Dirk Paulsen 2:1 (2:0)
2. Frank Schulz 6-5 5-3 Simon Goodman - Lars Hoffmann 3:2 (2:0)
3. Dirk Paulsen 5-3 5-3 Frank Schulz - Simon Goodman 0:0
4. Stefan Panhans 4-7 2-6 Dirk Paulsen - Stefan Panhans 2:1 (1:1)
5. Lars Hoffmann 6-9 2-6 Frank Schulz - Lars Hoffmann 2:3 (1:1)
Simon Goodman - Stefan Panhans 2:0 (0:0)
Frank Schulz - Stefan Panhans 2:1 (0:1)
Dirk Paulsen - Lars Hoffmann 2:0 (1:0)
Dirk Paulsen - Simon Goodman 0:0
Lars Hoffmann - Stefan Panhans 1:2 (0:0)

Eine sehr ausgeglichen besetzte Gruppe sah am Ende verdient Simon Goodman als Sieger, der sich damit direkt für das Halbfinale qualifizierte. Die beiden Berliner mußten den Weg ins Drittelfinale antreten, das einen Überkreuzvergleich der Gruppenzweiten und -dritten vorsah. Anhand der Ergebnisse in den einzelnen Spielen läßt sich vermuten, wie eng es zuging, obwohl die Endtabelle eine deutliche Sprache zu sprechen scheint.

Platz Name Tore Punkte Vorrunde-Gruppe 2
1. Marcus Tilgner 15-5 8-0 Joachim Busmann - Sven Schilling 1:1 (1:0)
2. Sven Schilling 6-5 5-3 Sören Meier - Marcus Tilgner 1:3 (1:0)
3. Stefan Saß 7-6 4-4 Marcus Tilgner - Stefan Saß 4:1 (2:1)
4. Joachim Busmann 6-8 3-5 Joachim Busmann - Sören Meier 4:0 (2:0)
5. Sören Meier 1-13 0-8 Sven Schilling - Stefan Saß 1:0 (0:0)
Joachim Busmann - Marcus Tilgner 1:4 (0:1)
Sören Meier - Stefan Saß 0:4 (0:3)
Sven Schilling - Marcus Tilgner 2:4 (1:3)
Joachim Busmann - Stefan Saß 1:2 (1:2)
Sven Schilling - Sören Meier 2:0 (1:0)

Ein leichtes Spiel wurde dem Berliner in dieser reinen Nord-Gruppe prognostiziert. Diesmal wurde er den Erwartungen sogar gerecht und spielte zunehmend sicherer auf, so daß er mit vier ungefährdeten Siegen die Qualifikation für das Halbfinale schaffte. Vorjahreszweiter Sven Schilling mußte nach dem Auftaktremis noch ein wenig um das Drittelfinale bangen, machte dann aber aus eigener Kraft alles klar. Stefan Saß erkämpfte sich in einem knappen Abschlußspiel gegen Jo Busmann den Einzug in die Runde 1-8. Sören Meier blieb nur der Trost ausgerechnet gegen den Gruppensieger getroffen und damit immerhin eine Halbzeit gewonnen zu haben.


Das Drittelfinale

Drittelfinale 1-8 Frank Schulz - Stefan Saß 1:2 (1:1)
Sven Schilling - Dirk Paulsen 0:0 n.V. FS 1:0

Zwei wahrlich interessante Spiele in diesem Drittelfinale. F.Schulz sah sich als klarer Favorit gegen New(?)comer Stefan Saß, unterlag aber letztlich sogar verdient gegen den Langen, der zwar am Ende immer mehr unter Druck geriet, sich aber nicht zu sehr von der Hektik des Gegners anstecken ließ.
In der Neuauflage des Vorjahresfinals stand es zwischen den beiden mal wieder unentschieden nach regulärer Spielzeit. Im Finale des letzten Jahres fielen die Tore noch reichlich (neun Stück in sechzig Minuten), diesmal geizten die Akteure sogar noch im Freisoßschiessen mit ihren Treffern.

Drittelfinale 5-10 Stefan Panhans - Sören Meier 6:0 (2:0)
Joachim Busmann - Lars Hofmann 1:3 (0:1)

Diese beiden Spiele sahen verdiente Sieger, wobei Sören Meier erstmals ernsthaft unter die Räder kam. Jo konnte seinem
ausgeschlafenen Gegner gegen Ende nicht mehr viel entgegensetzen - außerdem freute er sich auf das Duell um den letzten Platz gegen Sören Meier. 


Das Halbfinale

Halbfinale 1-4 Simon Goodman - Sven Schilling 0:1 (0:1)
Marcus Tilgner - Stefan Saß 1:0 (0:0,0:0,0:0) nV

Geht ein Turnier erst einmal in die entscheidende Phase, scheint Torarmut vorprogrammiert. Nach den Leistungen in der Vorrunde, konnte man eigentlich von einem Sieg des Briten gegen Sven Schilling ausgehen. Dieser scherte sich jedoch wenig um die allgemeinen Erwartungen und zog zum zweiten Male hintereinander ins Finale des Bärenpokals ein. Auch Stefan Saß kümmerte sich herzlich wenig darum, daß man eigentlich einen deutlichen Sieg des Berliners erwartete. Er spielte hervorragend mit und hatte selbst einige Chancen, die Weichen zu seinen Gunsten zu stellen, bevor er in den Schlußminuten den alles entscheidenden Treffer hinnehmen mußte.

Halbfinale 5-8 Dirk Paulsen - Lars Hoffmann 3:0 (2:0)
Frank Schulz - Stefan Panhans 4:2 (2:2,2:2,2:2) nV

Hier trafen sich ausschließlich Akteure aus der Gruppe 1 wieder, die letzt- endlich doch nur die dort erzielten Resultate bestätigten.


Plazierungsspiele

... um Platz 9 Sören Meier - Joachim Busmann 1:0 FS
... um Platz 7 Lars Hoffmann - Stefan Panhans 0:4 (0:2)
... um Platz 5 Dirk Paulsen - Frank Schulz 0:1 (0:0)
... um Platz 3 Simon Goodman - Stefan Saß 0:1 (0:0)
Finale Sven Schilling - Marcus Tilgner 0:1 (0:0)

Mit einem Sieg im Freistoßschiessen brachte sich Sören Meier um den Preis für den letzten Platz - einem Energydrink namens "Blaue Sau", der nun von Joachim Busmann in Empfang genommen wurde. Lars Hoffmann wunderte sich über den Ernst, mit dem Stefan Panhans das letzte Spiel anging, aber das hätte wahrscheinlich auch anders ausgesehen, wenn nicht der 1.FC Kaiserslautern den DFB-Pokal gewonnen hätte... Im ewigen Klassiker zwischen DP und FS setzte sich wie in der Vorrunde der "Aktivere" durch. Stefan Saß ließ seinen zweieinhalbten Paukenschlag folgen, indem er im kleinen Finale Simon Goodman besiegte. Das Finale war von Sven Schillings Defensivkünsten und Marcus Tilgners schwachem Angriff geprägt. Der erste ernsthafte Abwehrfehler des Staders wurde jedoch eine halbe Minute vor dem Schlußgong bestraft. Es gibt eben so Situationen, da weiß jeder an der Platte, was gleich passiert...




Endstand
1. Marcus Tilgner Sparta Spreeathen 74/82
2. Sven Schilling 1.SC Viktoria Stade 90
3. Stefan Saß TTG Elmshorn
4. Simon Goodman Romford TS
5. Frank Schulz Sparta Spreeathen 74/82
6. Dirk Paulsen Sparta Spreeathen 74/82
7. Stefan Panhans Rintheimer SC
8. Lars Hoffmann København SK
9. Sören Meier TTG Elmshorn
10. Joachim Busmann TTG Elmshorn

seit dem 01.07.2001