13. Berliner Bären Pokal 1998

Berlin

16. / 17. Mai 1997


Vorrunde  Gruppen 1  2  3  4  5  6  7 Fussball-Bär
Zwischenrunde
Trostrunde
Hauptrunde Gruppen  1  2  3  4
Viertelfinale
Halbfinale
Plazierungsspiele
Finale U20
Finale
Endstand

Für den diesjährigen Bären-Pokal zeichnete sich schon früh eine erfreuliche Entwicklung der Teilnehmerzahl ab. Vor allem durch die inzwischen recht beachtliche Zahl an Berliner Nachwuchsspielern plante man mit 28 Teilnehmern. Insbesondere die Spieler aus England zeigten sich erfreut von der Möglichkeit, ein internationales Turnier nach alten Regeln und mit großem Ball zu spielen, so daß immerhin sechs Spieler von der Insel nach Berlin reisten. Weitere ausländische Starter waren drei Dänen, die neben dem obligatorischen Sight-Seeing und dem Endspiel des DFB-Pokals im Berliner Olympiastadion auch Erfahrungen nach den ihnen größtenteils unbekannten Regeln sammeln wollten. Neben den ausländischen Startern gab es noch weitere interessante Teilnehmer. So war mit Klaus Ruthenberg ein Berliner Altstar dabei, der nach einem schleichenden Rückzug aus der Subbuteoszene und anschließender knapp zehnjähriger Pause den Bären-Pokal nutzte, um seine offizielle Abschiedsvorstellung zu geben. Weiterhin reisten mit Martin Fleßner und Wilhelm Maßmann zwei bekannte Gesichter aus dem LV-Nord früherer Jahre an. Leider wurden sie nicht von ihrem Vereinskamerad Ralf Fröhling begleitet, was nicht nur von den beiden sehr bedauert wurde. Die Frage nach den Favoriten war dank der ausländischen Teilnehmer nicht so ohne weiteres zu beantworten. Traditionell gehören mit Rainer Vogt, Jens Röttjer und Marcus Tilgner die bereits mehrfachen Gewinner des Turniers zum Kreis der Titelanwärter. Vor allem jedoch von den Engländern konnte man erwarten, daß sie eine gute Rolle spielen würden, da sie ausschließlich nach den alten Regeln und mit dem großen Ball agieren und somit noch nicht dem spielerischen Verfall deurch die FISTF-Regularien ausgesetzt sind. Am Freitag abend wurden beim gemeinsamen Abendessen in einem chinesischen Restaurant die Vorrundengruppen ausgelost. Um die unseligen Dreiergruppen zu vermeiden, mußte wieder mal ein besonderer Modus herhalten. In sieben Vierergruppen qualifizierten sich die jweils ersten beiden für die Hauptrunde. Die Gruppendritten außer aus der Gruppe Klaus Ruthenbergs (er spielte Sonntag nicht) qualifizierten sich für eine Zwischenrunde in zwei Dreiergruppen, deren Sieger ebenfalls in die Hauptrunde einzogen.




Die Vorrunde

Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 1
1. Jeremy Bradley 16: 0 6:0 Jeremy Bradley - Sören Meier 3:0 (1:0)
2. Wilhelm Maßmann 13: 4 4:2 Nico Ramien - Wilhelm Maßmann 0:7 (0:3)
3. Søren Meier 1: 9 2:4 Wilhelm Maßmann - Sören Meier 6:0 (2:0)
4. Nico Ramien 0:10 0:6 Nico Ramien - Jeremy Bradley 0:9 (0:5)
Sören Meier - Nico Ramien 1:0 (0:0)
Jeremy Bradley - Wilhelm Maßmann 4:0 (1:0)

Eine interessante Konstellation ergab die Auslosung zu dieser Gruppe. JB galt gemeinhin als einer der Top-Favoriten auf den Turniersieg. SM rechnete sich womöglich eine Chance aufs Weiterkommen aus, auf die lange Turnierpause WMs spekulierend. Ihm wiederum war mit seinem spielerischen Potential auf der anderen Seite sogar zuzutrauen, dem Engländer Probleme zu bereiten. Bereichert wurde die Gruppe durch den Berliner Nachwuchsstar NR, der mit seinem frech munteren Auftreten für eine Überraschung sorgen wollte. Dominiert wurde dir Gruppe schließlich tatsächlich von dem Engländer. Unerwartet klar sein Sieg gegen den Ex-Nordmeister aus Emden. Ohne Gegentor war am Verdienst seines Gruppensieges nicht zu zweifeln. Deutlich aber auch der Abstand von Wm zu den aktuell aktiven Spielern des LV-Nord, die er jeweils und ohne gegentreffer distanzierte. NR vermochte es im abschließenden Gruppenspiel nicht seine Ankündigung wahr zu machen und mit einem Sieg über SM diesem heiße Eier zu verpassen.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 2
1. Jens Röttjer 4: 1 3:1 Jeff Jordan - Uwe Conrad
2. Jeff Jordan 2: 0 3:1 Heiko Stein - Jens Röttjer 1:4 (1:3)
3. Heiko Stein 1: 6 0:4 Uwe Conrad - Jens Röttjer
4. Uwe Conrad --:-- --:-- Heiko Stein - Jeff Jordan 0:2 (0:1)
Uwe Conrad - Heiko Stein
Jeff Jordan - Jens Röttjer 0:0

Der noch bei der Arbeit weilende UC brachte hier den Spielplan in Unordnung. Zunächst wurden also die drei übriggebliebenen Spiele ausgetragen. Hierbei durften sich die Favoriten JR und JJ mit dem Berliner U20-Spieler HS messen. JR deutete dabei schon seine nicht ganz so überragende Form an, als er zunächst sogar in Rückstand geriet. Letztlich setzte sich aber seine spielerische Überlegenheit dennoch durch. Auch gegen JJ erwehrte sich HS sehr respektabel den Angriffen seines Gegners. Das Spiel der beiden siegreichen Favoriten verlief in allen Belangen exakt so wie erwartet. Folgerichtig auch das Endergebnis. Leider erschien UC dann erst so spät und mit der Feststellung, am Sonntag ebenfalls nicht ganztägig spielen zu können, so daß die Gruppe mit diesen drei Spielen beendet war.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 3
1. Thomas Pröhle 11: 2 6:0 Marcus Tilgner - Anders Buhl 2:1 (0:0)
2. Marcus Tilgner 6: 4 4:2 Bastian Bräuer - Thomas Pröhle 0:4 (0:3)
3. Anders Buhl 9: 8 2:4 Thomas Pröhle - Anders Buhl 5:1 (2:0)
4. Bastian Bräuer 2:14 0:6 Bastian Bräuer - Marcus Tilgner 1:3 (1:2)
Anders Buhl - Bastian Bräuer 7:1 (3:0)
Marcus Tilgner - Thomas Pröhle 1:2 (1:2)

In dieser Gruppe fanden sich neben Mitfavorit MT zwei der großen Unbekannten wieder. Altmeister TP hatte eine lange Wettkampfpause hinter sich, so daß man nicht wissen konnte, ob er zu alter Stärke finden würde. Der dänische Juniorenspieler wurde dagegen erstmals mit dem alten Regelwerk und Material konfrontiert, präsentierte sich aber als technisch ernstzunehmender Spieler. In seiner ersten Partie ging er auch gegen MT in Front, der mit Glück und einem Gewaltakt das Blatt noch zu seinen Gunsten wendete. Sehr überraschend kam im Anschluß der sehr deutlich Sieg von TP gegen den Dänen. Vor allem durch seine Stärke im Drehen hebelte er die Abwehr seines Kontrahenten aus. Hinzu kam noch eine ungewohnte Abschlußstärke und fertig war das 5:1. Das Duell der Berliner Alten sollte die Entscheidung um den Gruppensieg bringen. Etwaas überraschend sicherte ihn sich TP mit einem keineswegs unverdienten Erfolg gegen den vom organisatorischen Handeln bereits deutlich mitgenommenen MT. Der Berliner Nachwuchsspieler BB war sich angesichts der Auslosung von vornherein im Klaren darüber, hier nur um ein ehrenvolles Abschneiden kämpfen zu können. Mit seinen beiden umjubelten Treffern gegen keineswegs schwache Gegner verdiente er sich dann auch verdient den Respekt seiner Gruppengegner.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 4
1. Rainer Vogt 10: 0 6:0 Klaus Ruthenberg - André Müller 4:0 (4:0)
2. Mike Absolom 10: 3 4:2 Mike Absolom - Rainer Vogt 0:2 (0:0)
3. Klaus Ruthenberg 5:11 2:4 Rainer Vogt - André Müller 3:0 (1:0)
4. André Müller 0:11 0:6 Mike Absolom - Klaus Ruthenberg 6:1 (4:0)
André Müller - Mike Absolom 0:4 (0:4)
Klaus Ruthenberg - Rainer Vogt 0:5 (0:3)

Hier war man gespannt auf das Auftreten KRs gegen zwei namhafte Gegner und Turnierfavoriten sowie gegen einen Spieler aus der Berliner Nachwuchsgarde. Gegen AM setzte er sich nach zehn Jahren Pause leicht und deutlich durch, während in der gleichzeitigen Partie zwischen RV und MA bereits de Gruppensieg ausgespielt wurde. Hierbei unterstrich RV mit einem in der zweiten Halbzeit herausgeschossenen Sieg, daß mit ihm an diesem Wochenende zu rechnen sei. AM wehrte sich in seinen Spielen gegen die überlegen Gegnerschaft ebenfalls tapfer und konnte immerhin konstatieren, nicht untergegangen zu sein. KR mußte im Spiel gegen MA dem Tempo und der spielerischen Sicherheit des Engländers Tribut zu zollen und erkannte auch die Höhe der Niederlage als völlig verdient an. KRs anschließendes Spiel gegen RV bedeutete nun das Abschiedsspiel desjenigen deutschen Subbuteospielers, der wohl die auf die größte Titelsammlung verweisen kann...


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 5
1. Lars Hoffmann 7: 1 5:1 Michael Kuhn - Lars Hoffmann 1:1 (0:1)
2. Simon Goodman 8: 2 4:2 Matthias Odelga - Simon Goodman 0:5 (0:2)
3. Michael Kuhn 7: 4 3:3 Simon Goodman - Lars Hoffmann 0:1 (0:1)
4. Matthias Odelga 0:15 0:6 Matthias Odelga - Michael Kuhn 0:5 (0:2)
Lars Hoffmann - Matthias Odelga 5:0 (2:0)
Michael Kuhn - Simon Goodman 1:3 (1:1)

In dieser Gruppe lag das Augenmerk sicherlich auf MK, der hier erstmals seine Fortschritte auf internationalem Parkett ausloten konnte, zumal er es nicht mit den absoluten Spitzenspielern zu tun hatte. Schon gegen LH konnte er zeigen, wozu er inzwischen imstande ist. Mit dem Ausgleichstreffer in der zweiten Halbzeit ließ er sich alle Möglichkeiten offen. Der Däne verbesserte seine Ausgangsposition immens durch den Sieg gegen SG, der nun seinerseits unter Zugzwang gegen MK stand. Zwischen den beiden entwickelte sich auch ein spannendes Duell, das seinen Knackpunkt in der zweiten Hälfte hatte. SG verweigerte dem vermeintlichen Ausgleichstreffer MKs zum 2:2 die Anerkennung aufgrund eines von ihm gesichteten Fingerfouls. Kurz darauf erzielte er mit dem 3:1 die Entscheidung und sicherte sich den Einzug in die Hauptrunde. Der Berliner Nachwuchsspieler MO konnte in dieser Gruppe nicht viel ausrichten und mußte sich damit trösten, gegen gute Gegner immerhin konstant abgeschnitten zu haben.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 6
1. Phil Holmes 15: 1 6:0 Martin Fleßner - Joachim Busmann 0:4 (0:2)
2. Joachim Busmann 6: 3 4:2 Phil Holmes - St. Schrödelsecker 8:0 (3:0)
3. Martin Fleßner 5: 8 2:4 St. Schrödelsecker - Joachim Busmann 0:2 (0:0)
4. Stephan Schrödelsecker 0:14 0:6 Phil Holmes - Martin Fleßner 4:1 (3:0)
Joachim Busmann - Phil Holmes 0:3 (0:1)
Martin Fleßner - St. Schrödelsecker 4:0 (2:0)

Schon in der ersten Runde waren hier die Fronten geklärt. JB setzte sich souverän gegen den Emder MF durch, hinter dessen Leistungsstärke im Vorfeld noch ein paar Fragezeichen standen. SS war in dieser Gruppe natürlich noch auf verlorenem Posten. Lediglich gegen JB konnte er mit einer famosen Torwartleistung glänzen und den Bremer bis weit in die zweite Hälfte mit einer schier unendlichen Zahl von Paraden an den Rand der Verzweiflung bringen. Da sich PH in keiner der Partien eine Blöße gab, endete die Gruppe letztlich mit der erwarteten Plazierung.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 7
1. Jeff Parsons 3: 3 4:2 Jesper Nielsen - Stefan Saß 1:2 (0:1)
2. Jesper Nielsen 6: 5 3:3 Dirk Paulsen - Jeff Parsons 1:2 (0:2)
3. Dirk Paulsen 8: 7 3:3 Jeff Parsons - Stefan Saß 1:0 (0:0)
4. Stefan Saß 4: 6 2:4 Dirk Paulsen - Jesper Nielsen 3:3 (2:2)
Stefan Saß - Dirk Paulsen 2:4 (2:2)
  um Pl.2: DP-JN 1:1 FS 1:2 Jesper Nielsen - Jeff Parsons 2:0 (1:0)

Diese Gruppe war gemeinhin als die stärkste angesehen. Zu den gesetzten zwei Spielern gesellten sich nun ausgerechnet mit JP und SS die zwei Grenzfälle, die beim Setzen aussen vor gelassen wurden - also die beiden stärksten Nicht-Gesetzten. Die Leistung von JP verwunderte dennoch ein wenig, stand er bereits nach zwei Runden als qualifiziert fest. Mit einer nahezu hundertprozentigen Chancenverwertung siegte er gegen die beiden Gesetzten. Damit hatte er sein Turnierziel, es zu gewinnen ohne ein Tor zu erzielen, bereits jetzt verfehlt. Mit SS erwischte auch der zweite Nicht-gesetzte einen Auftakt nach Maß und gewann gegen den dänischen Vizemeister nicht unverdient. Dieser kam jedoch zunehmend besser mit den ungewohnten Bedingungen zurecht und steigerte sich in einem gutklassigen Match gegen DP zu einem 3:3. In der letzten Runde konnte noch jeder der Akteure weiterkommen. JN steigerte sich gegen JP so sehr, das dieser noch Tage später vom Spiel des Dänen schwärmte. Mit einem vollauf verdienten Sieg erreichte er das Entscheidungsspiel um den dritten Platz (Es zählte in der Vorrunde nur der direkte Vergleich bei Punktgleichheit). Zur Pause hätte sein Gegner noch SS geheißen, doch in den zweiten zwanzig Minuten entschied DP das Match mit zwei weiteren Treffern für sich. Das anschließende Entscheidungsspiel mußte dann sogar ins Penaltyschießen, in dem sich der Däne als der glücklichere Spieler erwies.




Die Zwischenrunde

Platz Name Tore Punkte Zwischenrunde - Gruppe 1
1. Anders Buhl 6:1 4:0 Anders Buhl - Heiko Stein 3:1
2. Michael Kuhn : : Michael Kuhn - Anders Buhl 0:3
. Heiko Stein : : Heiko Stein - Michael Kuhn :

In den Zwischenrunden standen sich die Gruppendritten bei einer Spielzeit von 1x20 Minuten gegenüber. Die beiden Gruppensieger sollten dann in die Hauptrunde aufrücken. Im Spiel zwischen AB und HS konnte HS einige Gegenwehr leisten. Um seine Außenseiterchance in dieser Gruppe zu nutzen, fehlte ihm jedoch noch die nötige Erfahrung gegen den immer stärker werdenden Dänen. Das alles entscheidende Spiel zwischen MK und AB verlief dann deutlicher als erwartet; denn nach der Vorrunde hinterließ MK einen stärkeren Eindruck. Das letzte Spiel war danach schon bedeutungslos und fand einen dementsprechend lockeren Verlauf.


Platz Name Tore Punkte Zwischenrunde - Gruppe 2
1. Dirk Paulsen 5:1 4:0 Dirk Paulsen - Sören Meier 1:0
2. Martin Fleßner 2:4 2:2 Martin Fleßner - Dirk Paulsen 1:4
3. Sören Meier 0:2 0:4 Sören Meier - Martin Fleßner 0:1

In dieser Gruppe war die Favoritenstellung etwas deutlicher auszumachen. Umso überraschender, daß DP sich gegen SM so schwer tat und nur knapp gegen den Elmshorner gewinnen konnte. Im nun schon entscheidenden Spiel gegen MF dominierte er jedoch von Beginn an un zog verdient in die Hauptrunde ein.


Das Turnierprogramm für den Samstag war absolviert. Nach den Länderspielen ging man zum gemütlichen Teil über. Bei von H.Stein herbeigerufener Pizza wurde die Auslosung für den nächsten Tag vorgenommen und wie üblich gab es dabei das eine oder andere lange Gesicht zu beobachten. Im Anschluß fand man sich im Biergarten zum Umtrunk ein. Die das Pokalendspiel besuchenden Dänen erwartete und suchte man nach diesem vergeblich, sie hatten sich schon auf eigene Faust gut unterhalten. Weit nach Mitternacht ging es dann für einige zur Nachtruhe, für andere auf Tour durch Berlin. Dabei soll es Gerüchten zufolge nur der Ortskenntnis von Jo zu verdanken sein, daß A.Müller noch in seinem Bettchen schlafen konnte. MT vergnügte sich derweil mit seinem Computer bei der Erstellung des Programmheftes mit sämtlichen Portraits der Teilnehmer inklusive deren am Samstag aufgenommenen Fotos. Als die wackeren Nachtschwärmer bei ihm eintrafen, erbot Jo zugleich seine Hilfe bei der Produktion, während die anderen die verbliebenen drei Stunden schlafend ntzen wollten. Das schon von der Nordliga bewährte Frühstück am Spielort sollte auch diesmal für einen pünktlichen Beginn am Sonntag sorgen. Nachdem der noch immer wache MT schon frühzeitig alle sechs bei ihm Übernachtenden aus ihrem Schlaf trieb (die im allegemeinen schwierigste Aufgabe Jo blieb ihm erspart, weil auch er noch immer wach war) und das Frühstücksmaterial im Auto verstaut war, konnte nicht mehr viel schiefgehen. Aber da war sie doch noch, die berüchtigte Bärenpokal- Panne: MT hatte zur Schonung seiner Sehwerkzeuge seine Kontaktlinsen herausgenommen und das Wiedereinsetzen so lange wie möglich herausgezögert. Als dann alles abfahrbereit war, er aber noch immer blind umher maulwarf, drückte er kurzerhand seinen Autoschlüssel L.Hoffmann in die Hand und schickte die Karawane zum Spielort. Da MT aber nicht den passenden Schlüssel dafür mitgab und M.Kuhn ihn dahingehend mißverstand, er müsse nicht zum Frühstück anwesend sein, standen die versammelten Teilnehmer mal wieder vor verschlossener Tür. Und wie die Linsen unter den Schmutzwäschehaufen kam, bleibt ewig verborgen...


Die Trostrunde

Platz Name Tore Punkte Trostrunde
17. Stefan Saß 25: 4 18: 0   2:1 3:2 2:0 1:0 2:1 4:0 2:0 4:0 5:0
18. Martin Fleßner 19: 4 15: 3 1:2   2:1 1:0 3:0 0:0 3:1 2:0 4:0 3:0
19. Michael Kuhn 27: 5 14: 4 2:3 1:2   2:0 1:0 3:0 5:0 3:0 5:0 5:0
20. Sören Meier 9: 5 10: 8 0:2 0:1 0:2   0:0 1:0 2:0 3:0 3:0 0:0
21. Heiko Stein 7: 6 9: 9 0:1 0:3 0:1 0:0   0:1 1:0 2:0 1:0 3:0
22. Nico Ramien 7: 7 9: 9 1:2 0:0 0:3 0:1 1:0   0:0 0:0 1:0 4:1
23. André Müller 6:15 6:12 0:4 1:3 0:5 0:2 0:1 0:0   0:0 4:0 1:0
24. Bastian Bräuer 0:12 4:14 0:2 0:2 0:3 0:3 0:2 0:0 0:0   0:0 0:0
25. Stephan Schrödelsecker 1:22 3:15 0:4 0:4 0:5 0:3 0:1 0:1 0:4 0:0   1:0
26. Matthias Odelga 1:22 2:16 0:5 0:3 0:5 0:0 0:3 1:4 0:1 0:0 0:1  
SS MF MK SM HS NR AM BB SS MO

In der Trostrunde wurde einmal jeder gegen jeden gespielt, ebenfalls bei einer Spielzeit von 1x20 Minuten. Im großen und ganzen ergaben sich dabei keine Überraschungen. Der klar favorisierte Saß kam ohne Punktverlust letztlich auf den 17.Platz und sicherte sich somit immerhin noch einen Pokal. Am meisten forderte ihm dabei MK ab, der mit seinen zwei Treffern zu einem munteren Spielchen beitrug. Überhaupt demonstrierte MK Stärke im Angriffsspiel, erzielte er doch ein wenig überraschend die meisten Treffer in dieser Runde. Zwischen die beiden schob sich mit MF ein arrivierter Spieler, der wenigstens zeigen konnte, daß er auch nach diversen Jahren Wettkampfpause hier noch mithalten konnte. SM schob sich (noch ?!) vor den Berliner Nachwuchs. Dabei verwunderte sein torloses Remis gegen MO. Zwischen HS und NR entwickelte sich ein spannendes Duell. Hier ging es nicht nur um Platz 21 sondern vor allem um den Einzug in das U-20-Finale. Nahezu skandalös, daß Organisator M.Tilgner hier die korrekte Entscheidung im wahrsten Sinne des Wortes verpennte. Im ganzen Bären-Pokal zählt schon seit Jahrzehnten zunächst der direkte Vergleich und dann die Tordifferenz, so daß NR eigentlich vor HS hätte plaziert sein müssen. Zum Glück nahm NR die ganze Sache nicht so krumm wie es ihm zugestanden hätte und zeigte vielmehr Verständnis für die Überlastung MTs. AM scheint in seiner Entwicklung doch ein wenig zu stagnieren, bleibt zu hoffen, daß er am Sockel bleibt. Dies gilt natürlich ganz besonders für die drei jüngsten des Feldes, die sich hinten wiederfanden. Zwar konnte BB in der Trostrunde keinen Treffer landen, aber seine Stärken liegen nun einmal woanders und daher ist der Platz vor SSc und MO auch verdient. Im direkten Duell zwischen diesen beiden ließ sich der Turnierleiter zu einer weiteren skandalösen Fehlentscheidung hinreißen, als er das zunächst beim Stande von 1:0 für MO von SSc abgebrochene Match neu ansetzte - im Nachhinein sehr unglücklich. MO dadurch leider nur 26. hinter SSc, der durch die Neuansetzung zu seinem ersten Treffer bei einem "offiziellen" Turnier kam.




Die Hauptrunde

Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 1
1. Lars Hoffmann 7:4 6:0 Anders Buhl - Lars Hoffmann 1:2 (0:2)
2. Anders Buhl 7:4 4:2 Joachim Busmann - Thomas Pröhle 1:1 (0:0)
3. Joachim Busmann 4:6 1:5 Thomas Pröhle - Lars Hoffmann 1:2 (1:1)
4. Thomas Pröhle 3:7 1:5 Joachim Busmann - Anders Buhl 1:2 (1:1)
Lars Hoffmann - Joachim Busmann 3:2 (1:1)
Anders Buhl - Thomas Pröhle 4:1 (3:0)

Diese Gruppe wurde von den meisten als die leichteste der Hauptrundengruppen angesehen. Trotzdem entwickelten sich spannende und ausgeglichene Partien. LH nutzte gegenüber AB seine größere Routine mit dem großen Ball und setzte sich zum Auftakt knapp durch, während der ewig junge Remis-Schlager zwischen JB und TP fast sensationell unentschieden endete. Die Entscheidung fiel dann praktisch schon in der zweiten Runde, als sich der stark ins Turnier gestartete TP seinem dänischen Kontrahenten überraschend beugen mußte. Auch der Sieg des zweiten Dänen kam nicht unbedingt erwartet, trotz seiner stetig ansteigenden Form. In der zweiten Halbzeit sorgte AB dafür, daß JB nicht mehr aus eigener Kraft weiterkommen konnte und auf eine krumme Konstellation mit einem Sieg TPs hoffen mußte. Vielleicht gar nicht so abwegig, bedenkt man, daß TP vortags in der Vorrunde noch mit 5:1 siegreich war. Jetzt aber drehte der Däne den Spieß völlig um und klärte schon in den ersten zwanzig Minuten die Fronten. Das Ergebnis zwischen JB und LH, dem man nach den Vorfällen aus Kopenhagen ebenfalls gespannt entgegensah, war demnach bedeutungslos.


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 2
1. Jeff Jordan 4:0 5:1 Jeff Parsons - Simon Goodman 0:0
2. Simon Goodman 1:1 3:3 Jeff Jordan - Mike Absolom 3:0 (1:0)
3. Mike Absolom 2:4 3:3 Mike Absolom - Simon Goodman 1:1 (0:0)
4. Jeff Parsons 0:2 1:5 Jeff Jordan - Jeff Parsons 1:0 (1:0)
Simon Goodman - Jeff Jordan 0:0
Jeff Parsons - Mike Absolom 0:1 (0:0)

"The English group of death" wurde sie schon Sekunden nach der Auslosung getauft und das wohl zurecht. In extrem torarmen Begegnungen mußte hier tatsächlich einmal die Tordifferenz zu Rate gezogen werden, um die Viertelfinalisten zu ermitteln, da der direkte Vergleich zwischen SG und MA zwar für die einzigen Treffer in SG's Partien dieser Runde sorgte, aber eben nicht für eine Entscheidung zwischen den beiden. JJ setzte sich als wohl stärkster der Gruppe noch souverän durch. Ihm in die K.O.-Runde folgte SG, der sich mit drei Unentschieden schon wie in der Vorrunde denkbar knapp durchgemogelt hatte. Leidtragender war MA, dem sein abschließender Sieg gegen JP damit herzlich wenig nützte. Der mußte nun erkennen, daß es vielleicht doch vonnöten ist, den einen oder anderen Treffer zu erzielen, um das Turnier gewinnen zu können.


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 3
1. Rainer Vogt 8:5 4:2 Rainer Vogt - Jesper Nielsen 3:2 (1:1)
2. Jesper Nielsen 8:5 4:2 Wilhelm Maßmann - Phil Holmes 1:0 (1:0)
3. Wilhelm Maßmann 3:7 2:4 Phil Holmes - Jesper Nielsen 0:2 (0:1)
4. Phil Holmes 3:5 2:4 Wilhelm Maßmann - Rainer Vogt 0:3 (0:1)
Jesper Nielsen - Wilhelm Maßmann 4:2 (3:1)
Rainer Vogt - Phil Holmes 2:3 (0:2)

Allgemein durfte man WM trotz unbestrittener Qualitäten aufgrund der langen Pause hier die Außenseiterrolle zuschreiben. Doch mit einer Überraschung startete er diese Hauptrunde, als er PH durch einen frühen Treffer schlug. RV ließ sich dagegen nicht von ihm überrumpeln und distanzierte ihn sicher, so daß er bereits nach diesem und seinem Erstrundensieg gegen JN im Viertelfinale stand. Da PH auch gegen den inzwischen wirklich stark spielenden JN verlor, war für ihn die Hauptrunde schon gegessen. Ohne Relevanz daher das Spiel zwischen RV und PH, das der Engländer (deshalb?) für sich entscheiden konnte. Die Partie zwischen WM und JN entschied über das Weiterkommen. Hierbei machte der Däne schon frühzeitig klar, wer ambitionierter und entsprechend der an diesem Tage stärkere Spieler war.


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe 4
1. Jeremy Bradley 6:4 4:2 Jeremy Bradley - Jens Röttjer 1:1 (1:0)
2. Marcus Tilgner 7:6 4:2 Marcus Tilgner - Dirk Paulsen 3:2 (2:1)
3. Jens Röttjer 3:4 3:3 Dirk Paulsen - Jens Röttjer 1:2 (0:1)
4. Dirk Paulsen 4:6 1:5 Marcus Tilgner - Jeremy Bradley 2:4 (1:2)
Jens Röttjer - Marcus Tilgner 0:2 (0:1)
Jeremy Bradley - Dirk Paulsen 1:1 (0:0)

Der Engländer sah sich der geballten Macht des LV-Nords gegenüber und konnte sich in einer sehr ausgeglichenen Gruppe sogar als Gruppensieger durchsetzen. Gegen JR war er zunächst nicht imstande seinen Vorsprung aus der ersten Halbzeit ins Ziel zu retten, so daß MT mit dem sicheren 3:2 (Anschlußtreffer in der vorletzten Minute) sich eine gute Ausgangsbasis geschaffen hatte. Doch wie schon am Vortag im Länderspiel machte er gegen den Engländer eine ganz schlappe Figur, verlor aber immerhin nicht mehr ganz so hoch. JR wahrte sich derweil mit seinem Sieg gegen den Berliner Veteranenstar seine Chancen. Im direkten Duell gegen MT reichte ihm nun immerhin schon ein Remis zum Weiterkommen, bei einem Sieg DPs vielleicht sogar eine knappe Niederlage. Was er dann allerdings gegen den Berliner bot, war mit seiner Bestform nun wirklich nicht zu vergleichen. Vom Anstoß weg eine nahezu resignierte Vorstellung des einst so spielfreudigen Hamburgers. Daß MT, der eigentlich froh sein mußte, nicht an der Platte einzuschlafen, ihn an diesem Tage derart sicher beherrschte, spricht Bände... Da auch DP nicht in der Lage war einen Sieg zu landen, stand JRs Aus beim Bärenpokal '98 fest.




Das Viertelfinale

Viertelfinale 9-16 Mike Absolom - Thomas Pröhle 3:0 (1:0)
Wilhelm Maßmann - Dirk Paulsen 0:1 (0:1)
Jens Röttjer - Phil Holmes 1:0 (0:0)
Joachim Busmann - Jeff Parsons 0:1 (0:0)

Hier bewegt sich alles im üblichen Rahemn. MA schien ein wenig den Frust über sein denkbar knappes Ausscheiden vergessen machen, während TP erneut nicht an seine Vortagsleistung anknüpfen konnte. DP spielte nach eigenen Angaben einen starken Sockel und beherschte Material, Spiel und WM nach Belieben. JR schien sich gegen einen an diesem Taga allerdicngs auch nicht berauschend aufgelegten PH zumindest ein wenig gefangen zu haben. JP entfernte sich gegen JB wieder einen weiteren Treffer von seinem Turnierziel. Vielleicht hätte ihm jemand sagen sollen, daß er das Turnier nun sowieso nicht mehr gewinnen kann.


Viertelfinale 1-8 Jeff Jordan - Anders Buhl 1:0 (1:0)
Rainer Vogt - Marcus Tilgner 1:1 (0:1,1:1) nV PS RV
Jeremy Bradley - Jesper Nielsen 2:1 (0:1)
Lars Hoffmann - Simon Goodman 0:1 (0:0)

Witzige Konstellation in den Viertelfinals. Neben einer rein deutschen ergab die Auslosung drei englisch- dänische Paarungen. Da man den subbuteoverrückten Dänen durchaus mal unterstellen darf, daß sie für ein Erreichen des Halbfinals auch ihren Zug hätten sausen lassen, kann man wohl davon ausgehen, daß die Engländer allesamt gefordert wurden. Vor allem JB mußte in der zweiten Hälfte Schwerstarbeit leisten, um den stärksten Dänen noch in die Knie zu zwingen. AB dagegen kam nach JJs früher Führung nicht mit dessen ausgeprägter Defensivtaktik klar, so deß das Resultat nur logisch war. LH und SG standen sich beim Bärenpokal nun schon einige Male gegenüber und knapp war es eigentlich immer. In der Vorrunde behielt der Däne noch mit 1:0 die Oberhand, nun verlor er mit dem gleichen Resultat. Wenn schon nicht die hochklassigste, dann doch wenigstens die spannendste Partie lieferten sich die beiden letzten Deutschen im Feld. Dabei wurden zunächst zwei grundverschiedene Halbzeiten gespielt. Erst spielte nur MT und man konnte vermuten, daß RV seinem Gegner zu tief in die Augen geschaut hatte und davon selber müde wurde. Folgerichtig kam es auch zur Führung des Berliners. Der Pausentee hinterließ dann höchst unterschiedliche Wirkung bei den beiden. Im selben Maße wie MT schwächer agierte, drehte RV mehr und mehr auf und hätte schon in der regulären Spielzeit alles entscheiden können. So quälten sich beide durch die Verlängerung, die ähnlich verlief wie das Spiel zuvor nur ohne Tore. Obwohl erst mit dem letzten Schuß des Penaltyschießens sicherte sich RV verdient einen Pokal und die Möglichkeit, drei Briten im Halbfinale zu trotzen.




Das Halbfinale

Halbfinale 12-16 Joachim Busmann - Phil Holmes 0:3 (0:1)
Wilhelm Maßmann - Thomas Pröhle 1:2 (0:1)

PH wollte offensichtlich noch einmal unterstreichen, daß er bisher unter Wert geschlagen wurde und demonstrierte gegen JB seine Stärke. Im alten Nordklassiker zwischen den beiden Ex-Nordmeistern TP ('80) und WM ('85), der nun wirklich vor hundert Jahren das letzte Mal gespielt wurde, zeigte TP, daß er derzeit trotz länger zurückliegendem Titelgewinn derjenige mit der größeren Wettkampfnähe ist.


Halbfinale 9-11 Dirk Paulsen - Mike Absolom 1:0 (0:0)
Jens Röttjer - Jeff Parsons 1:0 (0:0)

DP zeigte sich weiterhin motiviert und konnte einen verdienten Sieg gegen MA landen. Endlich konnte JR sich für die Vortagsniederlage aus dem Länderspiel revanchieren. Zwar hatte er noch immer reichlich Grund mit seiner Chancenauswertung zu hadern, aber wenigstens vermied er diesmal die Gegentreffer.


Halbfinale 5-8 Marcus Tilgner - Lars Hoffmann 1:1 PS 1:0
Jesper Nielsen - Anders Buhl 1:1 PS 0:1

Um den Dänen die rechtzeitige Rückreise zu ermöglichen, wurden diese Spiele auf 1x20 Minuten verkürzt. Pardoxerweise entwickelte sich zwischen LH und MT ein munteres Spielchen, das erst im Penaltyschiessen zugunsten des Lokalmatadoren entschieden wurde. Auch JN und AB konnten sich nicht entscheiden, wer gewinnen soll, so daß letztlich ebenfalls die Penalties AB zum überraschenden Sieg verhalfen.


Halbfinale 1-4 Jeff Jordan - Simon Goodman 1:1 (1:0,1:1) nV FS SG
Rainer Vogt - Jeremy Bradley 0:0 nV PS 1:2

Das erste Halbfinale verlief recht aktionsneutral. Bis zum Entscheidungsschießen tat sich nicht sonderlich viel, außer daß jeder der beiden eine Halbzeit mit jeweils einem Treffer für sich entscheiden konnte. Gegenüber dem torlosen Hauptrundenspiel der beiden immerhin schon mal eine Erhöhung der Torquote. In der Verlängerung verfielen die beiden wieder in alte Zeiten und trennte sich torlos. Nun kam es zu einer längeren Diskussion um die Form des Entscheidungsschießens. SG vertrat die These, daß das vorgesehene Penaltyschießen keine angemessene Form hierfür wäre und plädierte für eine sofortiges "normales" Freistoßschießen, während JJ das ganze recht emotionslos nahm. Turnierleiter MT bevorzugte natürlich das Penaltyschiessen, wollte aber auch nicht allzu penetrant darauf insistieren. Am Ende hieß die Entscheidung, daß man keine Entscheidung treffen konnte, daher mußte eine Münze diese Aufgabe übernehmen. SG entschied das von der Münze bevorzugte Freistoßschießen zu seinen Gunsten. Auf RV wartete mit JB eine unangenehme Aufgabe. Der Engländer ist spezailisert darauf, daß Tempo aus dem Spiel zu nehmen und hat das primäre Ziel, das Spiel des Gegners zu zerstören. In dieser Hinsicht konnte er dann auch hinreichend Erfolg verbuchen, der aktivere RV konnte diese Taktik leider nicht knacken. Die notwendigen Treffer fielen dann erst im Penaltyschiessen - und selbst da verzögerte der Engländer nach Kräften. Obwohl RV auf diesen Psychokleinkrieg äußerlich gelassen reagierte, mußte er sich trotz eines erzielten Treffers dem Engländer - bzw. dessen letztem Schuß - geschlagen geben.




Die Plazierungsspiele

... um Platz 15 Joachim Busmann - Wilhelm Maßmann 3:0
... um Platz 13 Thomas Pröhle - Phil Holmes 0:0
... um Platz 11 Mike Absolom - Jeff Parsons 1:2 (0:1)
... um Platz 9 Dirk Paulsen - Jens Röttjer 3:2 (2:1)
... um Platz 7 Jesper Nielsen - Lars Hoffmann 0:1 PS
... um Platz 5 Marcus Tilgner - Anders Buhl 1:4
... um Platz 3 Rainer Vogt - Jeff Jordan 2:0 (1:0)

JB kam zu einem unerwartet leichtem Sieg gegen WM... TP und PH trennten sich einfach nur torlos. Wie schon in der Hauptrunde konnte sich MA knapp gegen JP durchsetzen. Auch DP und JR standen sich schon in der Hauptrunde gegenüber. Da JR aber an seine weniger mittelguten Leistungen Anschluß fand, konnte der gut aufspielende Berliener diesmal den Spieß umdrehen. JN und LH absolvierten aus Zeitgründen nur noch ein Penaltyschiessen. Zwar ging es im auf 1x20 Minuten verkürzten Spiel um den fünften Platz noch um einen Pokal, doch nach dem schnellen 0:1, fand MTs Stehvermögen ein endgültiges Ende. Um RVs Leistung richtig einzuordnen, sollte man sich JJs Tordifferenz zu diesem Punkt anschauen. Mit seinen zwei Treffern verdreifachte er die Anzahl der Gegentore des Engländers. Wer zu Ende gerechnet hat, kommt zu dem Schluß, daß der Sieg verdient sein muß.




Das Finale U20

Heiko Stein - Anders Buhl 0:6 (0:1)

Es wurde schon an anderer Stelle festgestellt, daß eigentlich Nico Ramien anstelle von HS hier hätte antreten dürfen. Andererseits weiß man auch wieder nicht, wie das direkte Duell ausgegangen wäre, wenn... Zu spät, alles nur noch hypothetisch. HS war natürlich der krasse Außenseiter gegen den Dänen, der sich stetig zu steigern vermochte. Umso höher zu bewerten die tapfere Gegenwehr des Berliners in der ersten Hälfte, als er sich auf seine Defensivarbeit konzentrierte und nur einen Treffer hinnehmen mußte. Mit seinem schnellen Tor direkt nach dem Wechsel war die Entscheidung aber praktisch schon endgültig zugunsten des Dänen gefallen. Wie in solchen Fällen noch zu häufig, brach HSs Gegenwehr in Form übermütiger Angriffsversuche zusammen. Ein solcher Abschuß wäre wohl nicht nötig gewesen. Glückwunsch an den Dänen, der sich den erstmals ausgelobten Pokal sicherte.




Das Finale

Jeremy Bradley - Simon Goodman 1:0 (0:0)

Von einem wirklich hochklassigen Spiel ging man nicht aus zwischen den beiden, zu sehr ist JBs Taktik in erwartet engen Partien auf Verschleppen aus. SG ließ sich auch zu sehr auf dieses Spiel ein. Es passierte "absolutely nothing". Oh, doch: gegen Ende der ersten Halbzeit erspielte sich JB unter gütiger Mithilfe eines schwachen Abwehrzuges von SG eine Schußchance aus der Halbdistanz. Der aus der Mitte der Schußzone geschossene Ball streifte zwar noch den Keeper, schlug aber über ihm ein. Gegen JB sollte man nicht in Rückstand geraten, da er sonst im allgemeinen den Gegner und vor allem das Tempo beherrscht. Eine Regel die SG also nicht beachtete und am Ende deshalb verdient verlor.




Endstand
1. Jeremy Bradley England
2. Simon Goodman Romford TS
3. Rainer Vogt SC Sobernheim 70
4. Jeff Jordan Romford TS
5. Anders Buhl-Hansen Lega Odense
6. Marcus Tilgner Sparta Spreeathen 74/82
7. Lars Hoffmann København SK
8. Jesper Nielsen Lega Odense
9. Dirk Paulsen Sparta Spreeathen 74/82
10. Jens Röttjer TTG Elmshorn
11. Jeff Parsons Birmingham
12. Mike Absolom Surrey CTSA
13. Phil Holmes England
14. Thomas Pröhle Sparta Spreeathen 74/82
15. Joachim Busmann TTG Elmshorn
16. Wilhelm Maßmann SC Emden Wolthusen 75
17. Stefan Saß TTG Elmshorn
18. Martin Fleßner SC Emden Wolthusen 75
19. Michael Kuhn Sparta Spreeathen 74/82
20. Sören Meier TTG Elmshorn
21. Heiko Stein Sparta Spreeathen 74/82
22. Nico Ramien Sparta Spreeathen 74/82
23. André Müller Sparta Spreeathen 74/82
24 Bastian Bräuer Sparta Spreeathen 74/82
25. Stephan Schrödelsecker Sparta Spreeathen 74/82
26. Matthias Odelga Sparta Spreeathen 74/82
27. Klaus Ruthenberg Sparta Spreeathen 74/82

Man erinnert sich an einen deutschen Hobbyinder namens Peter Böcker, der mit ähnlicher Spielauffassung wie JB auch schon mal den Bärenpokal gewinnen konnte. Gewiß nicht das attraktivste Subbuteo bietend, blieb er jedoch ungeschlagen und ist dehalb verdient Turniersieger geworden. SG profitierte dies Jahr sicherlich davon, daß er kein völliges Auswärtsspiel hatte. Als Stammgast der letzten Jahre als er die Reise nach Berlin jeweils alleine antrat, beflügelte ihn anscheinend die Anwesenheit der restlichen englischen Crew. Das nötige Glück und Durchsetzungsvermögen hatte er in den entscheidenden Phasen - wer weiß, wo er gelandet wäre, wenn er gegen MK nicht dessen Fingerfoul gesehen hätte. RV war über das gesamte Wochenende der konstanteste und beste Deutsche. Zwar hat auch er schon bessere Leistungen gezeigt, aver immerhin war er noch der einzige, der der englischen Übermacht ernsthaft etwas entgegen zu setzen hatte. JJ demonstrierte bis zwei Runden vor Schluß perfektes Abwehrspiel und blieb bis dahin ohne Gegentreffer. Der wohl zur Zeit stärkste der anwesenden Engländer schied nur unglücklich im Freistoßschießen aus. Ausgerechnet der als schwächster Däne prognostizierte AB schob sich am weitesten nach vorne. Nach großen Startschwierigkeiten qaulifizierte er sich erst über die Zwischenrunde für die Hauptrunde, steigerte sich dann aber gewaltig und zeigte ein paar gute Spiele. Wie üblich war MT reichlich mit der Organisation des Turniers beschäftigt, von daher war einfach nicht mehr drin für ihn. Angesichts seiner völligen Übernächitgung am Sonntag sogar noch eine ansprechende Plazierung für ihn. Der schon zum dritten Male teilnehmende LH hatte von allen Dänen die wenigsten Probleme in der Vorrunde und war nach einer souveränen Vorstellung in der Hauptrunde unter die ersten acht gekommen und zeigte, daß er auch nach Regeln nicht zu unterschätzen ist. Für den spielstärksten Däne JN gilt praktisch alles, was über seine beiden Landsmänner gesagt wurde ebenfalls. Er hatte zunächst ebenfalls die gleichen Akklimatisierungsprobleme wie AB und kam nur knapp ins Hauptfeld. Dort aber wies auch er sein Leistungsvermögen nach und schied nur knapp gegen den späteren Turniersieger aus. DP bereicherte das Turnier mal wieder auf seine ihm eigene Art. Mit herben Rückenschmerzen kämpfend, verbrachte er die Zeit zwischen den Spielen, in der er nicht mit haufenweise dämlichen Fragen den Turniermodus betreffend den Organisator nervte, zum Großteil auf dem Rücken liegend auf dem Boden der Turnhalle. Trotz großer Handycapsammlung plazierte er sich oft stark spielend als bester in der Hauptrunde Ausgeschiedener. JR haderte sehr mit seiner gezeigten Leistung. Nachdem zunächst "nur" die Schüsse nicht passen wollten, griff das auch auf die normalen Spielzüge über. Von seiner Bestform meilenweit entfernt spricht es für seine Stärke, daß er dennoch unter die Top-Ten rückte. Die folgenden drei Engländer runden das gute Abschneiden der Insulaner ab und unterstreichen - bedenkt man, daß MA und JP auch noch in einer rein englischen Gruppe ausschieden - deren diesjährige Überlegenheit gegenüber den deutschen Teilnehmern. TP war endlich mal wieder unter den Teilnehmern und erwischte einen glänzenden ersten Tag. Leider konnte er am Sonntag nicht mehr an diese Leistungen anknüpfen, was aber nichts daran ändert, daß er mal wieder eine Bereicherung darstellte. JB war natürlich einer Doppelbelastung ausgesetzt, denn Hauptsinn eines DFB-Pokalendspiel ist für ihn ja die Jagd nach Autogrammen. Die verlief für ihn ähnlich zufriedenstellend wie das Turnier, fehlt da noch viel zum rosaroten Wochenende? WM konnte locker die Vorrunde überstehen und wies auch in der Hauptrunde nach, daß er noch nicht alles verlernt hat. Für ihn zählte sicherlich die Teilnahme mehr als der unbedingte Erfolg. Umso bedauerlicher, daß sein langjähriger Weggefährte Ralf Fröhling den Weg nach Berlin scheute und aus der Sicht des Organisators der Kontakt außerhalb des Turniergeschehens viel zu kurz kam. Saß war das Opfer der Setzliste und schien in der deutlich stärksten Vorrundengruppe zu allem Überfluß auch noch knapp aus. In der Trostrunde hielt er sich dann schadlos und unterstrich damit, daß er auch in der Hauptrunde locker hätte mithalten können. Dafür konnte er so aber wieder mal einen Cup absahnen. Für MF gilt dasselbe wie für seinen Vereinskameraden, mit der kleinen Ausnahme, daß er die Vorrunde nicht überstand. Die Zeiten, als er für einen vierten Platz beim Bärenpokal noch Weltranglistenpunkte kassieren konnte sind vorbei. Hoffentlich gibt es bei den anstehenden Classic-Turnieren im LV-Nord ein Wiedersehen mit den beiden sympathischen Friesen. MK war in der Vorrunde ganz knapp dran, sich den Hauptrundentraum zu erfüllen. Nur die optische Überlegenheit des Finalisten SG war ihm im Weg. So mußte er sich erneut mit dem Platz vor SM zufrieden geben. Der folgte ihm schon mit respektablen Abstand. Neben vier Punkten Rückstand deuten auch die achtzehn weniger geschossenen Tore in der Trostrunde darauf hin, daß er sich mit diesem Status erst einmal abfinden muß. Warten wir's ab, wann er dem einen oder anderen temporären Lichtblick den endgültigen Durchbruch folgen läßt. Über HS und NR ist schon viel geschrieben worden, daher hier die Feststellung, daß sie sich offensichtlich in letzter Zeit klar vor AM schieben konnten. Hervorhebenswert und beispielhaft bezeichnend für das diziplinierte und vorbildliche Verhalten der Berliner Nachwuchskräfte NRs Ausspruch - auf DPs ständig nölende Anfragen gemünzt und die darauf einsetzende Genervtheit bei MT bemerkend, beruhigte er trefflich: "Pass uff, nächstes Jahr richtet er das Turnier aus und dann stell ich ihm doofe Fragen!" Der bereits erwähnte AM kann zwar immer noch den Abstand zu den ganz jungen halten, aber um das auch weiterhin zu können, muß er demnächst wieder mehr tun. BB demonstrierte auch in diesem Turnier, daß er auf seine Abwehr bauen kann. Wenn der Angriff noch für mehr Entlastung sorgt und gelegentlich mal ein Tor dabei herauskommt, steht der nächste große Sprung bevor - dies ist zwar nur eine Prognose, aber die zuletzt nach der Nordmeisterschaft getroffene, daß er beim nächsten Male nicht am Ende des Feldes stehen würde, traf ja auch schon ein. SSc durfte seinen ersten Treffer bejubeln. Allerdings in einem Spiel, das gar nicht mehr hätte stattfinden dürfen. Nach seinem unsportlichen Spielabbruch gegen MO nutzte er die Gunst des Wiederholungsspiels. Leidtragender dadurch MO, der sich dadurch bei seinem ersten Turnier leider nur ganz hinten plazierte. Von seinen Gegnern erntete er jedoch Lob für seine guten Ansätze. Diese gilt es jetzt auszubauen solange das Feld der Berliner Nachwuchsspieler noch nicht so weit auseinanderklafft. Ganz am Ende - leider im doppelten Sinne - und wohl weniger Nachwuchs als vielmehr Legende: KR. Ein Wiedersehen mit ihm ist in jedem Falle ein Erlebnis, bleibt zu wünschen, daß sich dies für den einen oder anderen, wenn auch abseits des grünen Filzes, mal wieder verwirklichen läßt.


Um den Bericht abzuschließen noch ein wenig vom Drumherum und zur Organisataton. Unabhängig von seinem Ausscheiden in der Zwischenrunde sah MK diese als überflüssig an und plädierte für ein direktes Weiterkommen der punktbesten Gruppendritten. Das ist sicherlich auch eine Variante, bei der teilweisen Unausgeglichenheit der Vorrundengruppen jedoch oft unglücklich. Außerdem kommt man in ganze doofe Situationen, wenn man vorher festlegt, daß die Tordifferenz gar nicht zählt und man plötzlich mehr Punktbeste hat als man eigentlich benötigt... Beim Bärenpokal wird also auch in Zukunft mehr gespielt als gerechnet. Insgesamt zu loben war die Einstellung und die Disziplin der meisten Teilnehmer, die einen fast reibungslosen Turnierablauf ermöglichten. Der Ruf nach Schiedsrichtern wurde erwartungsgemäß nicht laut und mit ihnen wäre das Programm auch nicht zu bewältigen gewesen. Etwas holperig allerdings der Verlauf der Trostrunde, deren Spielplan durch die nach jedem zwanzig Minuten dauernden Spiel von gewissen Spielern eingelegte Nikotinpause aus den Fugen geriet. Begünstigt wurde dies allerdings durch das Vorziehen einiger dieser Spiele auf den Samstag und das unerwartete Fernbleiben eines Kirchgängers am Sonntag morgen, so daß hier viel improvisiert werden mußte, um die Spiele durchzukriegen. Hätte jeder wie vorgesehen in jeder Runde gespielt, hätte man sich auch besser auf den Spielplan einstellen können. Dank des beherzten Eingreifens von Grit ging hier aber letztlich alles über die Bühne. Überhaupt war ihr unermüdlicher Einsatz Garant dafür, daß vieles so klappte, wie erhofft. Die Dänen reisten schon Dienstag vor dem Turnier an und unterstützten den Organisator MT soweit ihre tourisctischen Pläne hierfür Zeit ließen nach Kräften. Hierfür ein ganz besonderes Dankeschön, für Plattenaufbauen, anfallende Reparaturen, Übernahme von Kurier- bzw. Taxifahrten und weiteren notwendigen Kleinigkeiten. Weiterer Dank geht an S.Schrödelsecker, der ebenfalls spät in der Nacht noch beim Aufbauen half, dafür aber beim Abbauen u früh abdampfte. M.Kuhn erfreute ebenfalls mit tatkräftiger Hilfe beim nächtlichen Herrichten der Turnierhalle und als treibende Kraft vor Ort. Die kräftigen und hilfreichen Arme von Arnie Müller seien ebenso dankend erwähnt wie die beiden famosen Thresenfeen Sandra und Joli, sowie der arme Fred, der eigentlich gar nichts mit der sache zu tun hatte aber trotzdem das im café hinterlassene Chaos beseitigte. Wesentlichen Anteil am Gelingen des gesamten Turnierwochenendes hatte insbesondere H.Stein, der sich vor allem im Hotel-Shuttle-Service für die Engländer verdient machte und auch kurzfristig zur Übernahme jeder anfallenden Aufgabe, wie z.B. mal schnell Böcke kaufen, bereit war. Als dann auch noch alle Neulinge beim Abbau mit anpackten, bleibt festzustellen: Mit Euch macht's wieder richtig Spaß, ein solches Turnier zu veranstalten. Und da die Engländer aus voller Überzeugung feststellten, eine "fantastic time" gehabt zu haben und wir sie diemal noch gewinnen liessen, deutet alles auf ein erneut internationales Turnier im nächsten Jahr hin. Wer da nicht kommt, versäumt aber nicht nur das Turnier, sondern auch noch Jo's Geburtstag... Auf ein Neues am 12./13. Juni 1999


seit dem 01.07.2001