Es war der vierzehnte Bären-Pokal, der in Berlin auf dem Programm
stand. Nach einer längeren Durststrecke mit wirklich wenigen Teilnehmern
scheint er sich jetzt zumindest wieder soweit etabliert zu haben, daß
er wieder eine gewisse Anziehungskraft ausübt.
Wie schon zwei Jahre zuvor geschehen, sollte zeitgleich in Kamen ein
IO stattfinden. Durch zahlreiche vereinsinterne Umstände der dortigen
Ausrichter wurde dieser aber relativ kurzfristig abgesagt. Wollen wir hoffen,
daß es in Zukunft von vornherein nicht mehr vorkommt, daß ein
Turnier in Deutschland - welcher Weltverband auch immer da was zu sagen
zu haben glaubt - nicht mehr auf einen Termin gelegt wird, an dem bekanntermaßen
schon ein anderes stattfindet. Deshalb schon mal hier die Ankündigung:
Der 15. Berliner Bären Pokal findet am 6./7. Mai 2000 statt - wer
sich noch vor Sven Schilling anmelden möchte, sollte sich beeilen!
Durch das Kamener Malheur bedingt durfte man sich auf die Teilnahme
des derzeitigen Machers im DSTFB, LV West und VfL Kamen - Thossa Büsing
- freuen, der zusammen mit seinem Sohn an der großen Kugel debütierte.
Ansonsten gab es mit Ausnahme von Colin Fletcher aus England nur Gesichter
zu sehen, die in Berlin schon mal am Start waren. Die im Vorjahr mit drei
Mann anwesenden Dänen mußten diesmal leider absagen, da der
Juni-Termin in die dänische Examensphase fällt, sie wird man
aber im nächsten Jahr wieder begrüßen dürfen. Ebenfalls
von den letztjährigen Teilnehmern nicht dabei die Emder Wilhelm Maßmann
und Martin Fleßner, die aber immerhin als einzige von sich aus persönlich
absagten - nicht ganz alltägleich und daher lobend zu erwähnen.
Zugegebenermaßen war das traditionell zeitgleiche DFB-Pokal-Endspiel
und die Teilnahme der Bayern für Martin Schrott der ausschlaggebende
Punkt, sich nach längerer Zeit in Berlin sehen zu lassen. Vielleicht
aber auch die Tatsache, daß er hier endlich mal wieder den Ball sehen
konnte...? Die englische Delegation war gegenüber dem Vorjahr etwas
kleiner geworden - und vor allem qualitativ schwächer. Titelverteidiger
Jeremy Bradley wurde jüngst Vater und sagte daher seine Teilnahme
ab, Jeff Jordan und Phil Holmes weilten im Urlaub und konnten deshalb nicht
erscheinen. Ebenfalls nach längerer Pause endlich mal wieder dabei
war Alfred Strommer aus Wien, so daß der Bären Pokal doch wieder
Teilnehmer aus drei Nationen begrüßen konnte. Rainer Vogt, der
im Vorjahr als einziger Deutscher das Halbfinale erreichen konnte, war
ebenso wieder dabei wie Sven Schilling, der vor Jahresfrist noch wegen
einer Familienfeier absagen mußte. Der Rekordgewinner Jens Röttjer
(drei Siege bisher) war trotz der frustrierenden Leistungen im letzten
Jahr ebenso am Start wie schon tradititionell seine drei berüchtigten
Vereinskameraden Stefan Saß, Sören Meier und Joachim Busmann,
dessen Geburtstag es am Sonntag zu feiern galt. Die zehn Spieler vom gastgebenden
Verein Sparta Spreeathen ergänzten das Feld, so daß insgesamt
vierundzwanzig Teilmehmer auf dem Zettel standen.
Der altbekannte Blick auf die Favoriten brachte mal wieder einige Namen
hervor. Jens Röttjer und Rainer Vogt, der neben seinem Sieg noch zweimal
im Finale stand, gehören wie die Berliner Topspieler Dirk Paulsen
und Marcus Tilgner schon jahrelang zum Kreis der Berliner Titelanwärter.
Nach den Vorjahresleistungen sollte man aber auch die Engländer Mike
Absolom, Jeff Parsons und Vorjahresfinalist Simon Goodman auf der Liste
haben. Zwei große Unbekannte waren der Österreicher Alfred Strommer,
von dem man nicht wußte, wie weit ihn das FISTF-Geschnippe über
die Jahre zurückwarf, und natürlich Martin Schrott. Dieser ist
dem Namen nach natürlich ganz weit oben einzuordnen, aber mit flachen
Figuren hatte er vor Urzeiten letztmals agiert, den großen Ball hat
er nicht viel weniger lange nicht mehr vor die Sockel gekriegt und auf
Baumwolle spielt man ja nun auch nicht mehr alle Tage - auf diese Umstellung
durfte man gespannt sein. Und vielleicht gelang ja noch dem einen oder
anderen die große Überraschung, einem Stefan Saß vielleicht
- oder gar Geburtstagskind Jo Busmann? Wer weiß?
Kommen wir zur Chronologie der Pannen beim Bären-Pokal. Wie in
jedem Jahr ein wichtiges Thema, doch zum Glück diesmal kein beherrschendes.
Es begann schon weit im Vorfeld. Dem Ausrichter Marcus Tilgner flatterte
die Wahlbenachrichtigung zur Europawahl ins Haus - 13.Juni war Wahltag.
Soweit nicht ungewöhnliches, doch schon vor sieben Jahren gab es mal
eine ähnliche Konstellation. Damals sagte man dem Ausrichter am Freitag,
als er die Schlüssel zum Spielort abholen wollte, daß er die
Räume nicht nutzen könne. So schlimm kam es diesmal nicht. Durch
die damaligen Erfahrungen gewarnt, genügte diesmal ein intensives
Telefonat mit dem Wahlamt, um die Nutzung der Sporthalle im Jugendfreizeitheim
Düppel zu ermöglichen. Herzlichen Dank dafür an den Leiter
des JFH, Axel Koller.
Die zweite (größere) Panne war dann mal wieder etwas ganz
Tolles: Die in zwei Gruppen am Flughafen ankommenden Engländer waren,
als die Berliner Gastgeber sie abholen wollten, nicht mehr vollzählig
am Flughafen. Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn die abtrünnigen
Colin Fletcher und Geoffrey Luke gewußt hätten, wann und wo
das Turnier stattfindet... Also versuchte Marcus Tilgner noch vom Flughafen
aus, Ihnen eine Nachricht zu hinterlassen - zum Glück war er informiert,
in welchem Hotel Geoffrey Luke für die Verschwundenen gebucht hatte.
Was er nicht wissen konnte war, daß es das einzige Hotel in Berlin
ist, das keinen deutsch- oder englischsprachigen, dafür aber einen
Haufen schwerhöriger Mitarbeiter beschäftigt. Daß a) die
Nachricht angenommen, b) korrekt weitergeleitet und c) sie von den Engländern
richtig verstanden würde, schien eine Verkettung von Wundern. Umso
schöner, daß sie tatsächlich eintraf und die Engländer
im spanischen Restaurant zur Auslosung erschienen...
Dort ging es mit einem absoluten Novum weiter. Der schon erwähnte
Geoffrey Luke war zwar ebenfalls angemeldet, ließ sich auch auslosen
(fünf Fünfergruppen...!) und vermerkte ca. eine Stunde nach dieser
Auslosung, für Samstag nachmittag schon Karten für - man glaubt
es nicht - Tennis Borussia (das wär schon verabscheuungswürdig)
Amateure gegen Bischofswerda zu haben. Oberligaknaller!
Es wurde eine neue Auslosung fällig, die nun feststehende Anzahl
von 24 Teilnehmern ermöglichte dafür aber immerhin ein „normales"
Turniersystem. Sechs Vierergruppen wurden gebildet, die jeweils ersten
beiden einer jeden Gruppe sollten sich für die Zwischenrunde qualifizieren,
wo in vier Dreiergruppen die Halbfinalisten ermittelt werden sollten. WM
’82 in Spanien also!
Kaum hatte sich die Aufregung hierüber gelegt, schlich schon die
nächste Panne heran. An selbigem Freitag sollte das JFH bis Mitternacht
aufhaben - dank mangelnden Besuchs schloß es aber schon vorher. Für
M.Tilgner bedeutete dies, daß der Aufbau erst Samstag vormittag vonstatten
gehen konnte - Hektik schien vorprogrammiert, doch dank tatkräftiger
Mithilfe von Micha Kuhn und Grit Vetter sowie diversen anderen helfenden
Händen, blieb dies alles nur halb so schlimm, es war alles rechtzeitig
an seinem Platz.
Und hier
zeigte sich, daß inzwischen die Technik auch in Berlin Einzug gehalten
hat. Per Overhead-Projektor wurden die Spielpaarungen auf einer Leinwand
angezeigt und eine eigens zu diesem Anlaß programmierte Spieluhr
informierte die Teilnehmer über die offizielle Spielzeit bzw. mit
lautem Gong über deren Ende. Das hatte schon ab der zweiten Spielrunde
den angenehmen Nebeneffekt, daß die meisten Spieler auf eine eigene
Piepseuhr verzichteten und man genau wußte, wann nun wirklich Schluß
ist. Weiterhin befand sich auf einer großen Bühne im Hallenbereich
eine Art „Players-Lounge" in der man den einen oder anderen Snack bzw.
Schluck Getränk zu sich nehmen konnte. Mit perfektem Blick auf die
Platten...
Es konnte also losgehen - fast pünktlich erschallte der erste
Gong :
Die Vorrunde
Platz
Name
Tore
Punkte
Vorrunde - Gruppe 1
1.
Jens Röttjer
12: 1
6:0
Thossa Büsing
- Simon Goodman
1:0 (1:0)
2.
Thossa Büsing
3: 4
4:2
Sören Meier
- Jens Röttjer
1:7 (0:4)
3.
Simon Goodman
5: 3
2:4
Jens Röttjer
- Simon Goodman
1:0 (1:0)
4.
Sören Meier
2:14
0:6
Sören Meier
- Thossa Büsing
0:2 (0:2)
Simon Goodman
- Sören Meier
5:1 (1:1)
Thossa Büsing
- Jens Röttjer
0:4 (0:2)
SM vermerkte im Programmheft, warum er sich auf den Bärenpokal freue:
„Weil ich ‘ne Scheiß-Gruppe erwischt habe!" Tatsächlich gesellte
sich zu einem der Topfavoriten, JR, mit SG immerhin der Vorjahresfinalist.
Doch schon in der Auftaktrunde demonstrierte der Großballdebütant
TB, daß auch mit ihm zu rechnen ist. Sein etwas überraschender
Sieg gegen den Engländer resultierte aus einer schnellen Führung
und konsequenter Abwehrarbeit. Dies bedeutete für ihn quasi schon
die Qulifikation zur Zwischenrunde. JR unterstrich derweil seine Favoritenstellung
mit einem souveränen Durchmarsch und erzielte dabei gegen TB das gleich
Ergebnis wie auf der DM - Kommentar TB: „Jens ist mir zu ruhig und zu fair.
Das bin ich aus dem Westen nicht gewohnt...!". Und was blieb SM am Ende?
Nur, sich in seiner Prognose bestätigt zu sehen.
Platz
Name
Tore
Punkte
Vorrunde - Gruppe 2
1.
Sven Schilling
8: 0
6:0
Sven Schilling
- Alexander Büsing
6:0 (4:0)
2.
Andreas Schneider
4: 2
4:2
Rainer Vogt
- Andreas Schneider
1:2 (0:2)
3.
Rainer Vogt
4: 3
2:4
Andreas Schneider
- Alexander Büsing
3:0 (2:0)
4.
Alexander Büsing
0:10
0:6
Rainer Vogt
- Sven Schilling
0:1 (0:1)
Alexander Büsing
- Rainer Vogt
0:3 (0:2)
Sven Schilling
- Andreas Schneider
1:0 (1:0)
Die Ereignisse dieser Gruppe waren wohl von keinem vorherzusehen. Wer AS
überhaupt Chancen auf’s Weiterkommen einräumte, der rechnete
wohl eher damit, daß er den Elmshorner SS hinter sich lassen könnte.
Daß aber sowohl er als auch SS gegen RV gewinnen konnten, war schon
mehr als nur eine faustdicke Überraschung. Durch das angekündigte
spätere Erscheinen AS’s kam hier der Spielplan etwas durcheinander,
so daß SS schon durch war, als AS erstmals antrat. Dabei ging er
schnell in Führung und konnte Mitte der ersten Halbzeit sogar noch
erhöhen. Im zweiten Abschnitt stand dem Berliner einige Male das Glück
zur Seite, als RV zahlreich seine Chancen versiebte. RV, der im Vorjahr
noch als einziger Deutscher im Halbfinale stand, mußte also schon
in der Vorrunde die Sockel streichen. Chancenlos in dieser Gruppe AB, der
ebenso wie sein Vater erstmals in einem Turnier nach alten Regeln und mit
dem großen Ball agierte. Die hier gesammelten Erfahrungen sollte
er aber schon bald zu nutzen wissen.
Platz
Name
Tore
Punkte
Vorrunde - Gruppe 3
1.
Dirk Paulsen
9: 1
6:0
Michael Kuhn
- Dirk Paulsen
0:6 (0:2)
2.
Alfred Strommer
9: 3
4:2
Alfred Strommer
- Heiko Stein
5:1 (1:1)
3.
Heiko Stein
5: 9
2:4
Heiko Stein
- Dirk Paulsen
0:1 (0:1)
4.
Michael Kuhn
3:13
0:6
Alfred Strommer
- Michael Kuhn
3:0 (1:0)
Dirk Paulsen
- Alfred Strommer
2:1 (1:1)
Michael Kuhn
- Heiko Stein
3:4 (2:4)
Drei Berliner fanden sich in dieser Gruppe. Angesichts seiner starken Nordsaison
mußte man das Abschneiden MK’s schon als enttäuschend einstufen.
Ein Weiterkommen gegen AS war eigentlich nicht auszuschließen. Umso
überraschender, daß sich mit HS auch noch der schußstarke
Berliner U-20 Spieler vor ihn schob. Dieser hatte sogar seinerseits noch
eine gute erste Hälfte gegen den Wiener hingelegt, die ihm alle Chancen
auf’s Weiterkommen offenließ. Nach dem Rückstand folgte aber
der so unvermeidlich scheinende Einbruch für ihn. Das folgende 0:1
gegen den „betagten" Berliner Gruppen-Souverän DP war zwar für
ihn aller Ehren wert, mehr aber auch nicht.
Platz
Name
Tore
Punkte
Vorrunde - Gruppe 4
1.
Martin Schrott
12: 0
6:0
St. Schrödelsecker
- Joachim Busmann
0:7 (0:3)
2.
Joachim Busmann
9: 2
4:2
Colin Fletcher
- Martin Schrott
0:3 (0:1)
3.
Colin Fletcher
3: 5
2:4
Martin Schrott
- Joachim Busmann
2:0 (0:0)
4.
St. Schrödelsecker
0:17
0:6
Colin Fletcher
- St. Schrödelsecker
3:0 (2:0)
Joachim Busmann
- Colin Fletcher
2:0 (2:0)
St. Schrödelsecker
- Martin Schrott
0:7 (0:1)
Hier spielte sich MS nach längerer Turnierpause in eine beindruckende
Form. Einen großen Ball hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr
vor die noch länger eingemotteten flachen Figuren bekommen. Extra
zum Bärenpokal wurden seine alten Teams aus dem Keller rekrutiert
und er kam gleich so gut mit ihnen zurecht, daß er sich langsam für
die Zwischenrunde steigern konnte. Wegweisend dabei der lockere Auftaktsieg
gegen den wahrscheinlich schwächsten Engländer, der schon gleichbedeutend
mit der Qualifikation war. Gegen eben diesen CF zeigte auch JB eine starke
erste Halbzeit, die ihm zum Weiterkommen reichte. SS’s Turnierziel, gegen
JB zu gewinnen, verfehlte er dabei schon zum Auftakt überdeutlich.
Immerhin ließ er sich in dieser Gruppe nicht unterkriegen und zahlte
bis zuletzt eifrig Lehrgeld...
Platz
Name
Tore
Punkte
Vorrunde - Gruppe 5
1.
Stefan Saß
11: 3
6:0
Stefan Saß
- Thomas Pröhle
3:1 (2:0)
2.
Jeff Parsons
9: 3
3:3
Bastian Bräuer
- Jeff Parsons
0:7 (0:4)
3.
Thomas Pröhle
5: 7
2:4
Jeff Parsons
- Thomas Pröhle
2:2 (2:2)
4.
Bastian Bräuer
4:16
1:5
Bastian Bräuer
- Stefan Saß
2:7 (0:4)
Thomas Pröhle
- Bastian Bräuer
2:2 (2:0)
Stefan Saß
- Jeff Parsons
1:0 (1:0)
Eine interessante Auslosung ergab sich für diese Gruppe. Glasklarer
Außenseiter natürlich der Berliner Jugendspieler BB, aber zwischen
den drei anderen schien eigentlich alles möglich. SS schuf sich mit
dem Auftaktsieg gleich eine hervorragende Ausgangsposition. In der zweiten
Runde meldete sich auch der Berliner Altstar TP wieder in der Gruppe zurück.
Da beim Bärenpokal ja ausschließlich der direkte Vergleich in
den Gruppen zählt, war er mit dem Remis gegen den englischen Abwehrexperten
zwar auf SS’s Hilfe angewiesen, verblieb aber andererseits noch im Rennen.
Die benötigte Schützenhilfe leistete ihm der Elmshorner auch
tatsächlich, nur er selbst nutzte die Gunst der Stunde nicht. Mit
zwei Toren zur Pause vorn liegend, vergab er seine Chance auf das Weiterkommen.
Für seinen jungen Vereinskameraden ein schöner Erfolg nach den
überherben Schlappen zu Beginn.
Platz
Name
Tore
Punkte
Vorrunde - Gruppe 6
1.
Mike Absolom
9:4
5:1
Marcus Tilgner
- Nico Ramien
4:2 (0:1)
2.
Marcus Tilgner
9:5
5:1
Mike Absolom
- André Müller
4:0 (2:0)
3.
Nico Ramien
5:9
2:4
André Müller
- Marcus Tilgner
0:2 (0:0)
4.
André Müller
1:8
0:6
Nico Ramien
- Mike Absolom
1:2 (1:2)
Mike Absolom
- Marcus Tilgner
3:3 (2:2)
Nico Ramien
- André Müller
2:1 (2:1)
Die Rollen „Favorit" und „Außenseiter" waren in dieser Gruppe sicherlich
am deutlichsten verteilt. Umso erstaunlicher das hervorragende Auftreten
NR’s. Kurz vor der Pause nutzte er mit einem Klasseschuß die Chance
zur Führung gegen MT. Diese konnte er noch bis weit in die zweite
Hälfte retten. Erst das zweite Tor des Favoriten nahm NR etwas an
Courage in diesem Spiel. Aber auch gegen den englischen Nationalspieler
konnte der Berliner Jungstar in Front gehen und somit an seine gute Leistung
anknüpfen. Leider mußte er kurz vor dem Wechsel noch den Rückstand
hinnehmen. Die zweite Hälfte gegen MA gestalte er sogar überlegen,
scheiterte aber immer wieder im Abschluß. Obwohl NR mit drei Punkten
Rückstand der am deutlichsten ausgeschiedene Dritte war, war er womöglich
sogar am nächsten dran, sich zu qualifizieren. Das Match der favorisierten
Nationalspieler MA und MT war somit schon wertlos geworden, entsprechend
munter ging es zur Sache. Das notwendig gewordene Penaltyschießen
um den Gruppensieg konnte der Engländer im achten Versuch für
sich entscheiden. Der abgeschlagene AM zeigte in seinen Spielen immerhin
mal wieder aufsteigende Tendenz, nachdem er in letzter Zeit in seiner Entwicklung
zu stagnieren schien.
Die subbuteotechnischen Aktivitäten des Samstags waren somit absolvoiert.
Je nach persönlicher Ticketlage ging es nun entweder ins Olympiastadion
zum Pokalfinale oder zu Marcus Tilgner in die somit gut überfüllte
Anderthalb-Zimmer-Wohnung, um dort selbiges im Fernsehen zu verfolgen.
Dort holte die nächste Panne zum großen Schlag aus. Zur Erstellung
eines Programmheftes mit den Spielerportraits hatte man von allen Teilnehmern
ein Foto geschossen. Die Entwicklung dieser förderte eine einzige
Enttäuschung zutage - zu dunkel und somit unbrauchbar! Also mußte
M.Tilgner einiges an Archivarbeit leisten und sein Computer hier und da
reichlich Helligkeit und Kontrast beisteuern, um letztendlich doch noch
halbwegs brauchbare Bilder aller Spieler zusammenzukramen. Leidtragender
war dabei Alex Büsing, der einst auf einem Mannschaftsfoto im Report
auftauchte und von dort ungefähr achtfach vergrößert wurde
- das Ergebnis hatte schon was von Kunst.
Nach dem Pokalfinale ging es zum gemeinsamen Abendeseen in ein ausgezeichnetes
thailändisches Restaurant. Dabei kam es an einigen Tischen zu recht
unterschiedlichen Reaktionen. Während Jens Röttjer sein Tintenfischgericht
als zu scharf befand und fast komplett stehenließ, befanden erwiesenermaßen
gewürzempfindliche Menschen das Essen als ganz hervorragend. Merke:
Bestelle beim Thailänder nix, wo scharf dransteht - sonst geht es
Dir wie Sven Schilling, der zusamenfaßte: „Das ätzt dir das
Rachensegel weg - da brauchst du keine Angst zu haben, daß du danach
noch schnarchen könntest...!"
Die schon erwähnten Programmhefte wurden von Marcus Tilgner und
Grit Vetter pünktlich zum gemeinsamen Frühstück im JFH fertiggestellt.
Bei Kaffee, Joghurt, Sandwiches und Frühstücksbrot fanden diese
auch großes Interesse und wurden eifrig studiert. Währenddessen
wurde Jo Busmann auch noch reich beschenkt. Die Teilnhmer hatten zusammengelegt
und für einen Brotbackautomaten gesammelt, der ihm nun nebst Glückwunschkarte
überreicht wurde.
Vermißt wurden zum weiteren Turnierverlauf Colin Fletcher und
André Müller, die beide unangekündigt und unentschuldigt
fernblieben. Da die Gruppen der unteren Runde bereits ausgelost und dort
schon am Samstag Spiele stattfanden, um Nico Ramien ein späteres Erscheinen
zu ermöglichen, war die weitere Vorgehensweise problematisch. Um ein
eventuelles Auftauchen CF’s und/oder AM’s kompensieren zu können,
wurden zunächst die Spiele ohne ihre Beteiligung in ihren Gruppen
vorgezogen. Sofern keiner der beiden Abtrünnigen bis zu diesem Zeitpunkt
auftauchte, sollte hiernach die Vierergruppe geteilt werden und gemäß
der dort gespielten Paarungen auf die Dreiergruppen verteilt werden. So
konnte auch noch Matthias Odelga als „Quereinsteiger unter Vorbehalt" untergebacht
werden. Er hatte zunächst abgesagt, weil am Sonntag ein Familientermin
anstand - Sonnabend abend bemerkte seine Mutter, daß sie als Wahlhelferin
eingeteilt war und dieser Termin ausfallen mußte. Matti hätte
also auch schon Samstag mitspielen können...
Das zum ausführlichen Mittelgeplänkel, denn die Püppchen
wurden auch wieder geschubst:
Die Hauptrunde
Plätze 1-12
Platz
Name
Tore
Punkte
Hauptrunde - Gruppe A
1.
Martin Schrott
4.0
4:0
Sven Schilling
- Alfred Strommer
0:2 (0:1)
2.
Alfred Strommer
2:2
2:2
Martin Schrott
- Sven Schilling
2:0 (1:0)
3.
Sven Schilling
0:4
0:4
Martin Schrott
- Alfred Strommer
2:0 (0:0)
Der norddeutsche Classics-Spezialist verspielte schon gegen den Österreicher
AS seine Chancen auf das Halbfinale. Eigentlich hatte man hier vom ambitionierten
SS erwarten können im Vergleich mit dem Wiener besser auszusehen.
MS unterstrich zunächst gegen SS seine gute Form und führte mit
diesem Resultat ein echtes Endspiel zum Gruppenabschluß herbei. Dies
konnte AS zwanzig Minuten torlos gestalten, bevor MS im zweiten Abschnitt
noch zu einem sicheren Sieg kam.
Platz
Name
Tore
Punkte
Hauptrunde - Gruppe B
1.
Jens Röttjer
5:0
4:0
Jens Röttjer
- Joachim Busmann
2:0 (1:0)
2.
Joachim Busmann
4:3
2:2
Andreas Schneider
- Joachim Busmann
1:4 (0:2)
3.
Andreas Schneider
1:7
0:4
Andreas Schneider
- Jens Röttjer
0:3 (0:2)
In dieser rein norddeutsch besetzten Gruppe war natürlich JR eindeutiger
Favorit. JB hatte zuletzt ein paar gute Resultate gegen den langen Hamburger
erzielen können, mußte sich an seinem Geburtstag aber wieder
mal dessen souveräner Überlegenheit beugen. Dafür beschenkte
er sich mit einem deutlichen Sieg gegen den Überraschungsqualifikanten
aus Berlin. AS hatte eigentlich das Halbfinale als Ziel ausgegeben, aber
nach diesem Resultat wollte auch er wohl nicht mehr an ein Wunder glauben.
JR machte nicht viel Federlesens und zog vollkommen ungefährdet in
das Halbfinale ein.
Platz
Name
Tore
Punkte
Hauptrunde - Gruppe C
1.
Marcus Tilgner
5:3
3:1
Thossa Büsing
- Stefan Saß
2:1 (2:0)
2.
Thossa Büsing
4:5
2:2
Marcus Tilgner
- Strefan Saß
1:1 (1:1)
3.
Stefan Saß
2:3
1:3
Marcus Tilgner
- Thossa Büsing
4:2 (2:0)
Hier schien der Berliner Ausrichter favorisiert, doch auch die beiden anderen
Spieler hatten im Turnierverlauf schon auf sich aufmerksam gemacht. TB
zeigte erneut, daß er mit den alten Regeln besser als befürchtet
zurechtkommt und landete einen wichtigen Auftaktsieg gegen den Langen.
Der Elmshorner stand nun also unter dem Zwang, gegen MT hoch zu gewinnen.
So entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel in dem er zwar in Führung
gehen konnte, diese aber noch vor der Pause abgeben mußte. Danach
konnte SS das Resultat nicht mehr zu seinen Gunsten wenden, war damit aus
dem Rennen zum Halbfinale. Das Remis schuf TB die günstigste Ausgangsposition,
da ihm nun zum Abschluß ein Unentscheiden reichen sollte. MT konnte
jedoch schon vor dem Wechsel zweimal einlochen und danach sogar mit vier
Toren davonziehen, bevor sich TB in den letzten Zügen noch einmal
aufbäumte und das Ergebnis freundlicher gestaltete. Dabei wäre
es fast noch einmal spannend geworden, hätte er gute drei Minuten
vor dem Ende noch eine weitere gute Chance genutzt.
Platz
Name
Tore
Punkte
Hauptrunde - Gruppe D
1.
Dirk Paulsen
5:2
4:0
Jeff Parsons
- Mike Absolom
0:2 (0:1)
2.
Mike Absolom
2:3
2:2
Dirk Paulsen
- Jeff Parsons
3:1 (1:1)
3.
Jeff Parsons
1:5
0:4
Dirk Paulsen
- Mike Absolom
2:1 (1:1)
Nachdem im Vorjahr die Engländer das Geschehen beim Bärenpokal
maßgeblich bestimmten, konnten sich diesmal nur MA und JP für
die zweite Runde qualifizieren und hier trafen sie auch noch aufeinander.
Der Berliner Veteranenschubser DP wollte nun dafür sorgen, daß
keiner von beiden unter die letzten Vier kommen würde. Der Auftakt
sah einen souveränen Sieg von MA, was angesichts der legendären
Abwehrkünste von JP (vor zwei Jahren schloß er die englische
Liga mit einer Tordifferenz von 5:6 aus 22 Spielen ab - und gewann dabei
fünfmal) schon ein gutes Polster war. Doch Lokalmatador DP konnte
sogar noch einen draufsetzen und sich die günstigere Ausgangslage
sichern - möglicherweise dadurch begünstigt, daß JP, um
seine Halbfinalchance zu erhalten, in der zweiten Hälfte die Abwehr
lockerte. Das Gruppenfinale verlief nach einem ähnlichen Muster, DP
siegte, während sein Gegner gewinnen mußte. Damit DP als zweiter
Berliner in der Vorschlußrunde.
Die Hauptrunde
Plätze 13-22
Platz
Name
Tore
Punkte
Hauptrunde - Gruppe E
1.
Simon Goodman
12: 4
8:0
Rainer Vogt
- Sören Meier
3:1 (1:1)
2.
Rainer Vogt
12: 4
6:2
Simon Goodman
- Alexander Büsing
4:1 (2:0)
3.
Sören Meier
5: 7
3:5
Simon Goodman
- Sören Meier
2:0 (2:0)
4.
Heiko Stein
7: 14
3:5
Heiko Stein
- Rainer Vogt
0:5 (0:2)
5.
Alexander Büsing
3: 13
0:8
Sören Meier
- Heiko Stein
1:1 (1:1)
Rainer Vogt
- Alexander Büsing
2:0 (0:0)
Simon Goodman
- Heiko Stein
7:2 (3:1)
Alexander Büsing
- Sören Meier
1:3 (1:0)
Simon Goodman
- Rainer Vogt
3:2 (0:0)
Alexander Büsing
- Heiko Stein
1:4 (0:0)
Durch die bereits zuvor geschilderten Umstände war dies die deutlich
stärker besetzte Trostrundengruppe. Dabei war AB der klare Außenseiter
und RV und SG den Namen nach die Favoriten.
RV knüpfte in der ersten Hälfte gegen SM an seine Vortagesleistungen
an, was an diesem Wochenende leider nichts Gutes bedeutete. Dann stellte
er aber doch noch eine klaren Sieg sicher. SG erledigte seine Pflichtaufgabe,
AB konnte jedoch immerhin treffen.
SM gelang dies trotz aller Bemühungen nicht gegen den Engländer.
RV steigerte sich endlich und distanzierte HS verdient deutlich.
Das ewig junge Duell der gerade noch jungen Nordspieler endete mal
wieder Remis. Dabei muß SM ein ganz schelmischer Treffer gelungen
sein... AB wehrte sich derweil tapfer gegen RV und wurde mit einer torlosen
ersten Hälfte belohnt. Zum Gesamtremis sollte es dann aber doch nicht
ganz reichen.
Wieder mal kam HS unter die Räder, weil er gegen SG sich zu sehr
ins Selbstmitleid rettete als sich auf seine durchaus vorhandenen Stärken
zu konzentrieren. Diese hohen Niederlagen haben ihn am Ende die Qualifikation
zum U-20-Finale gekostet. AB traf im dritten Spiel zum dritten Mal und
konnte gegen SM sogar eine Führung in die Pause retten. Groß
der Ärger bei ihm, daß es am Ende nicht reichen sollte - der
Elmshorner bog das Ganze noch um.
Kurios der Verlauf der letzten Runde. Nachdem in der ersten Hälfte
in zwei Spielen keine Tore fielen, gab es in der zweiten gleich deren zehn.
SG zeigte sich dabei ehrgeiziger als RV und verwunderte mit fragwürdigen
Qualitäten. HS erkannte viel zu spät die Versäumnisse und
konnte trotz guter Schußleistungen nicht mehr den vierten Platz an
SM weitergeben.
Platz
Name
Tore
Punkte
Hauptrunde - Gruppe F
1.
Michael Kuhn
12: 1
8:0
Nico Ramien
- Bastian Bräuer
2:1 (1:0)
2.
Nico Ramien
11: 5
6:2
Nico Ramien
- St. Schrödelsecker
6:0 (3:0)
3.
Bastian Bräuer
4: 5
4:4
St. Schrödelsecker
- Bastian Bräuer
0:1 (0:0)
4.
Matthias Odelga
2: 7
2:6
Michael Kuhn
- Matthias Odelga
3:0 (1:0)
5.
St. Schrödelsecker
0:11
0:8
Bastian Bräuer
- Matthias Odelga
1:0 (0:0)
St. Schrödelsecker
- Michael Kuhn
0:3 (0:2)
Michael Kuhn
- Bastian Bräuer
3:1 (2:0)
Nico Ramien
- Matthias Odelga
3:1 (1:0)
St. Schrödelsecker
- Matthias Odelga
0:1 (0:0)
Michael Kuhn
- Nico Ramien
0:3 (0:0)
Eine rein Berliner Nachwuchsgruppe ergab sich hier und man durfte gespannt
auf den Ausgang sein. Noch am Sonnabend legte NR zwei Siege vor und uberzeugte
dabei weiterhin mit geradlinigem Zug zum Tor. SS bekam dabei gleich soviel
zu spüren, daß er einen seiner berüchtigten Einschnapper
aufführte und mit hochrotem Schädel die weitere Teilnahme in
Frage stellte. Den nächsten Morgen hatte sich das aber wieder gelegt,
so daß alles normal weiterging.
BB konnte - aus seiner Sicht - endlich gegen SS gewinnen und hatte
nun gute Chancen, ins U-20-Endspiel einzuziehen, zumal MO in seinem Auftaktmatch
auf einen im Vergleich zum Vortag wieder etwas entschlosseneren MK traf
und gleich deutlich unter die Sockel geriet.
BB schien eine wahre Siegesserie starten zu wollen. Den Auftrieb, den
ihm die beiden Siege verschafften, konnte man ihm deutlich anmerken. MO
mußte nun im Kampf gegen den letzten Platz auf den direkten Vergleich
gegen SS hoffen. Der unterlag MK ebenso deutlich wie MO zuvor - und das
obwohl MK nicht mal vollen Schub gab.
Gegen BB mußte MK den einzigen Gegentreffer dieser Runde einstecken.
Und eben dieser war weiteres Futter für BB’s Selbstbewußtsein
- er hatte in jedem Spiel getroffen und sich vorzeitig für das Jugendfinale
qualifiziert. Mit dem Sieg gegen Quereinsteiger MO hielt sich NR die Option
auf den Trostrundensieg offen, obgleich MO endlich mal wieder zu einem
Torerfolg kam.
Dieser wirkte sich offensichtlich auch beflügelnd aus, denn MO
diktierte gegen SS das Geschehen und vermied mit dem umjubelten Treffer
vorzeitig den letzten auszuspielenden Platz. Das Quasifinale um den Gruppensieg
blieb lange Zeit offen, wobei sich ein durchaus ansehnliches Spiel entwickelte.
Die Führung MK’s war aber schon praktisch die Entscheidung, da NR
nun zu ungestüm und fahrig angriff, was der abgeklärtere MK zu
einem klaren Sieg nutzen konnte.
Das Halbfinale
Halbfinale 9-12
Andreas Schneider
- Jeff Parsons
0:1 (0:1)
Sven Schilling
- Stefan Saß
2:0 (1:0)
Der dritte Berliner in der Hauptrunde biß sich an dem englischen
Abwehrbollwerk die Sockel aus. JP hatte überhaupt keine Ambitionen,
seinen frühen Vorsprung auszubauen, aber eben auch keine, AS’s Ausgleich
zuzulassen. Im Elmshorner Vereinsduell mußte der von den Anstrengungen
der Nacht doch noch gezeichnete Saß dem ausgeruhteren Schilling den
Vortritt lassen.
Halbfinale 5-8
Alfred Strommer
- Joachim Busmann
1:1 (0:0) PS 2:1
Mike Absolom
- Thossa Büsing
2:1 (2:0)
Ein heißes Duell lieferten sich das Geburtstagskind JB und der Westwiener.
Im bärenpokalspezifischen Penaltyschießen konnte sich AS dann
einen Pokal erschnippen. Dort traf er auf MA, der zunächst ein wenig
glücklich den Höhenflug des Kameners bremste. Die zweiten zwanzig
Minuten reichten für TB nur noch zum Anschlußtreffer, obwohl
in dem Spiel auch ein Sieg drin war.
Halbfinale 1-4
Jens Röttjer
- Dirk Paulsen
2:1 (2:0)
Martin Schrott
- Marcus Tilgner
2:0 (2:0)
Interessante Paarungen standen hier auf dem Programm. Zu drei ehemaligen
Bärenpokal-Gewinnern gesellte sich MS, der sich nun den Sieg erstmals
sichern wollte. JR und DP standen sich im Vorjahr gleich zweimal gegenüber,
wobei jeder der beiden einmal mit einem Tor gewann. Die beiden letzten
A-Liga-Spiele endeten torlos. Soviel zur Favoritenfrage. Mit zügigen
Aktionen in der ersten Hälfte war JR zunächst der gefährlichere
Akteur, was auch mit zwei Toren belohnt wurde. Der nicht aufsteckende DP
übernahm dann mehr die Initiative, konnte aber nur noch den letztlich
wertlosen Anschlußtreffer erzielen. Das andere Halbfinale schien
gleichfalls sehr ausgeglichen. Obwohl MT trotz seiner Müdigkeit ein
gutes Spiel hinlegte, war gegen MS in dieser Form kein Wachs gekrauten.
Mit seinen ersten beiden Schüssen markierte der Wahlkamener schon
die entscheidenden Treffer. Sehenswert vor allem der erste, der aus naher
Distanz im kurzen Winkel einschlug - da paßte in keiner Himmelsrichtung
auch nur ein Staubkorn daneben! In der Folge belagerte MT die Schußzone
MS und erlaubte dabei nur gelegentliche Konterchancen. MS stand aber dicht
wie Beton in der Abwehr und zog mit seinen brillianten Verteidigungszügen
dem Berliner langsam aber sicher den Nerv. Der war trotz der Niederlage
begeistert vom Spiel und konstatierte, daß solche Spiele der Grund
seien, Subbuteo zu spielen!
Die Plazierungsspiele
... um Platz 21
St. Schrödelsecker
- Alexander Büsing
0:5 (0:4)
... um Platz 19
Heiko Stein
- Matthias Odelga
8:2 (6:0)
... um Platz 17
Sören Meier
- Bastian Bräuer
1:0 (1:0)
... um Platz 15
Rainer Vogt
- Nico Ramien
13:0 (4:0)
... um Platz 13
Michael Kuhn
- Simon Goodman
0:4 (0:1)
... um Platz 11
Stefan Saß
- Andreas Schneider
6:2 (2:2)
... um Platz 9
Jeff Parsons
- Sven Schilling
0:0 (0:0) PS 1:2
... um Platz 7
Joachim Busmann
- Thossa Büsing
0:3 (0:3)
... um Platz 5
Alfred Strommer
- Mike Absolom
0:2 (0:1)
... um Platz 3
Marcus Tilgner
- Dirk Paulsen
3:1 (1:0)
Das berüchtigte Spiel gegen den letzten Platz war gar keines, denn
die am Sonntag nicht angetretenen André Müller, Thomas Pröhle
und Colin Fletcher hatten SS und AB schon die Arbeit abgenommen. Die Deutlichkeit
mit der AB seinen Berliner Konkurrenten SS besonders in der ersten Halbzeit
abschoß, sorgte auch für reichlich Aufsehen. Schön, daß
AB am Ende sich noch ein richtiges Erfolgserlebnis hatte. SS mußte
spüren, daß er noch eine Menge zu lernen hat.
HS schoß sich zum Abschluß den Frust vom Nagel, sich nicht
wie im Vorjahr zum U-20-Finale qualifiziert zu haben. Leidtragender dabei
MO, der aber immerhin erstmals zwei Treffer erzielen konnte.
BB mußte sich gegen dem Elmshorner SM mit dessen Standardergebnis
geschlagen geben. Dennoch agierte er dabei mit zunehmender Sicherheit in
der Abwehr und schien für das Jugendfinale gewappnet.
Ganz anders dagegen NR, der sich von RV regelrecht abschießen
ließ. Nach einem frühen Rückstand kapitulierte er vor der
Überlegenheit des Sobernheimers und ergab sich fast wehrlos. Dieses
Resultat galt es nun abzuhaken...
SG erreichte letztlich doch noch das Minimalziel. Mit dem klaren Sieg
gegen MK gewann er die Trostrunde und hinterließ weitere Spuren.
SS und AS wollten nun beide nicht als schlechtester Hauptrundenplazierter
enden. So enwickelte sich ein munteres Spielchen, wie es zwischen diesen
beiden nun schon Tradition ist. Nachdem die Treffer zunächst gleichmäßig
verteilt waren, traf nach dem Wechsel nur noch der Elmshorner.
Die Quote auf „Torlos" zwischen JP und SS lag bei exakt 1,01 - mehr
kann ein auf seine Existenz bedachter Buchmacher hier auch nicht anbieten.
Kaum verwunderlich, daß also das Penaltyschießen herhalten
mußte, um SS letztlich noch einen einstelligen Platz zu bescheren.
Das angeschlagene Geburtstagskind JB erwischte eine rabenschwarze erste
Halbzeit gegen den zweiten Vorsitzenden des DSTFB. Die hier erzielten Treffer
reichten TB, um den wohl nicht erwarteten siebten Platz nach Hause zu bringen.
Sein Turnierziel, vor seinem Sohn zu landen, hatte er aber schon vorher
erreciht.
Im Spiel gegen den kleinsten Pokal war AS sicherlich der ambitioniertere
Spieler, mußte aber dem Engländer den Vortritt lassen. Somit
erhielt MA den zweitkleinsten Cup und AS durfte trotzdem mit auf’s Siegerfoto.
Ein rein Berliner kleines Finale wurde von MT weitgehend bestimmt.
An DP - speziell an seinem Rücken - war das Wochenende auch nicht
ganz spurlos vorüber gegangen. MT siegte, weil sein toter Punkt noch
auf sich warten ließ und so etwas konzentrierter und genauer agierte
als sein Gegenüber.
Das Finale U20
Nico Ramien
- Bastian Bräuer
1:0 (0:0;0:0;0:0) nV
Das Finale der Kleinen war bei weitem nicht so langweilig, wie ein torloses
Remis assoziieren läßt. NR war dabei der aktivere Spieler, der
sich versuchte, gegen die gute Abwehr BB’s durchzuspielen. Dies gelang
ihm auch einige Male, die resultierenden Chancen vergab er aber allesamt,
weil er den Abschluß zu hektisch suchte. BB konnte gegen die traditionell
gelockerte Abwehr NR’s auch ein paar vielversprechende Konter setzen, schien
aber vor dem Tor zu überrascht von der eigenen Courage und setzte
seine Schüsse zu zaghaft auf NR’s Kasten. Erst in der 57. Minute machte
NR es besser und markierte den Siegtreffer in den kurzen Winkel. BB's folgende
Angriffe verpufften jedoch ohne Torerfolg, so daß NR das Turnier
als bester Jugendlicher abschloß.
Das Finale
Jens Röttjer
- Martin Schrott
0:0 (0:0) FS 2:1
Vertauschte Vorzeichen vor dem Endspiel - was die Figuren anbelangte. JR
plazierte Dicke auf dem Filz, während MS mit Flachen antrat. Dies
hatte man in den letzten Jahren genau umgekehrt beobachtet!
Und auch das richtige Finale endete torlos. Und obwohl hier naturgemäß
wesentlich hochklassiger agiert wurde als bei den Jugendlichen, erschien
dies den geneigten Zuschauern zäher. Zu gut und sicher kamen auf beiden
Seiten die Abwehrzüge, so daß trotz ebenfalls guter Angriffszüge
Torchancen über vierzig Minuten Mangelware blieben. Keiner der beiden
Akteure kam dabei völlig frei zum Schluß, so daß am Ende
die Null stand. Für beide... Angesichts der Tatsache, daß MS
schon bald seinen Flug heimwärts erwischen mußte und auch um
den bisherigen Spielverlauf wissend, entschieden sich die beiden Akteure
in Absprache mit dem Organisator auf ein direkt anschließendes Feistoßschießen.
Hier fielen dann auch endlich Tore. JR erwies sich um einen Treffer zielsicherer
und ergatterte somit seinen vierten Titel in Berlin.
Jens Röttjer zeigte sich gegenüber seiner Vorstellung vor
knapp 13 Monaten stark verbessert und beherrschte so die Konkurrenz. Zwar
nicht nach Belieben, aber gefordert wurde er dennoch nur selten. An den
Anblick, daß er mit Dicken spielt, muß man sich wohl (oder
übel) gewöhnen - bleibt ihm zu gönnen, daß er damit
die erhofften Erfolge feieren kann. Einen Anfang hat er auf jeden Fall
mit seinem vierten Titel in Berlin gemacht. Obwohl er an diesem Wochenende
kein Gegentor zuließ, blieb am Ende nur der zweite Platz für
Martin Schrott. Nur ein Freistoßschießen in dem normalerweise
das Glück eine nicht unerhebliche Rolle spielt, stand seinem Turniersieg
im Weg. Und ein Tor hatte er dann doch noch kassiert: beim Warmspielen
wurde Thossa die seltene Ehre zuteil. Ein wieder Mal im Halbschlaf mitspielender
Marcus Tilgner kam auf einen beachtlichen dritten Platz und freute sich
vornehmlich ob des gelungenen Turnierablaufs. Dirk Paulsen schleppte sich
wieder mit starken Rückenschmerzen ins Ziel und wurde für seine
Pein mit dem Halbfinale entlohnt. Mike Absolom war diesmal der bestplazierte
Brite - für ihn zumindest ein Teilerfolg auch wenn er knapp am Halbfinale
scheiterte. Alfred Strommer übte sich nach sechs Jahren Abstinenz
in Konstanz - bei seiner vierten Teilnahme ließ er zwei fünften
und einem sechsten einen weiteren sechsten Platz folgen. Thossa Büsing
war von seinem eigenen Abschneiden beeindruckt, Platz sieben hatte er sich
ob etwaiger Ungewohntheiten sicherlich nicht ausgerechnet. Jo Busmanns
größtes Geburtstagsgeschenk machte er sich selber: er plazierte
sich vor Sven Schilling. Der folgte ihm direkt und wird natürlich
behaupten, dies Geschenk käme von ihm. Wer’s glaubt... Jeff Parsons
konnte vor allem seine legendäre Abwehr nicht so effektiv einsetzen,
daher nur Platz zehn für ihn. Stefan Saß blieb am Sonntag einiges
schuldig - zu hart wohl das Hineinfeiern in Jo’s Geburtstag. Andreas Schneider
landete seinen großen Coup in der Vorrunde und qualifizierte sich
überraschend für’s Hauptfeld. Dort wurde er auf den Filz der
Tatsachen zurückgeholt. Simon Goodman enttäuschte nach dem letztjährigen
Finaleinzug nicht nur sich selber und nicht nur mit seiner weitaus schlechteren
Plazierung. Michael Kuhn verpatzte den ersten Tag ein wenig und konnte
am Sonntag zumindest etwas Wiedergutmachung betreiben. Die große
Enttäuschung des Turniers war der als Mitfavorit gestartete Rainer
Vogt, aber irgendwie wollte an diesem Wochenende bei ihm keine rechte Motivation
aufkommen. Nico Ramien war diesmal der lebende Beweise dafür, daß
sich im Leben dann doch wieder alles auszugleichen scheint. Nachdem im
letzten Jahr die Organisation seine erbrachte Qualifikation zum Jugendfinale
einfach verpennte, war es diesmal Heiko Stein, der mit den offensichtlich
ungleich verteilten Trostrundengruppen haderte - dabei sollte aber auch
ein kleiner Dank an seinen Kumpel Arnie gehen, der durch sein Fernbleiben
diese erst ermöglichte... Nico jedenfalls nutzte die Gunst der Stunde
und holte sich den Pokal für den besten jugendlichen Teilnehmer. Sören
Meier fand sich erstmals hinter eben jenem Nico ein, das wird er demnächst
sicher korrigieren wollen. Ein weiterer Klassiker zwischen diesen beiden
kommt bestimmt... Bastian Bräuer war unter den Nachwuchskräften
die positive Überraschung. Mit einem prima zweiten Tag spielte er
sich in das Jugendfinale und hielt dieses lange Zeit offen. Den hier gewonnenen
Auftrieb sollte er nun häufiger ausbauen, indem er etwas mehr Spielpraxis
sammelt. Heiko Stein konnte diesmal nicht so recht umsetzen, was ihn im
Laufe des letzten Jahres einige Erfolge einbrachte. Auch hier sollte wieder
etwas mehr Spielen auf dem Programm stehen. Dies gilt natürlich auch
für Matthias Odelga, der sich hier ein wenig für die Nordliga
rehabilitieren konnte. Mehr spielen - mehr Tore. Einfaches Rezept für
den Berliner Nachwuchs, der hoffentlich bald wieder etwas aktiver wird.
Alex Büsing zeigte auch nach den ungewohnten Regeln einige schöne
Ansätze und wird sicherlich in Zukunft noch weiter oben zu finden
sein. Stephan Schrödelsecker erwischte nicht seinen besten Tag und
hatte gelegentlich mal wieder ein paar kleine Aussetzer. Etwas weniger
verkrampft bei der Sache ist er für gewöhnlich auch etwas erfolgreicher.
Thomas Pröhle kündigte sein Fernbleiben für Sonntag schon
im Vorfeld an, von daher seine unterschiedlichen Resultate am Samstag erklärlich.
Colin Fletcher unterstrich am Samstag die Einschätzung, daß
er der schwächste der angereisten Engländer sei und sorgte am
Sonntag mit seinem Fernbleiben für reichlich Ärger. Selbiges
gilt für André Müller, der zwar kein Engländer ist,
aber seine Beteuerungen, am Sonntag rechtzeitig zum Frühstück
zu erscheinen, erwiesen sich dann doch als zu vollmundig. Schade, denn
sein Vorrundenauftritt war so schlecht eigentlich nicht.
Zum Fazit sollten folgende Dinge nicht unerwähnt bleiben:
Trotz der traditionellen Pannen lief das Turnier letztendlich relativ
reibungslos ab. Wenn sich einige Herrschaften dann noch abgewöhnen
könnten, während der Halbzeitpause auf irgendwelche Parkplätze
zum Rauchen zu verschwinden, scheint auch die Einhaltung des Zeitplans
nicht utopisch...
Der Verzicht auf Schiedsrichter warf erneut keine Probleme auf, was
dem ausgesprochen freundschaftlichen Rahmen des Turniers und des gesamten
Wochenendes noch weiteren Nachdruck verlieh.
Wollen wir hoffen, daß im nächsten Jahr die Teilnehmerzahl
wahrhaft explodieren mag. Die Hochrechnungen für das Jubiläumsturnier
im Jahre 2000 lassen schon jetzt einiges erwarten. Zur Erinnerung noch
einmal der Termin: 6. und 7. Mai - Kartenbestellungen für das an diesem
Wochenende stattfindende DFB-Pokalendspiel sollten schon im Zeitraum August
bis Oktober vorgenommen werden!
Ein besonderer Dank geht noch diesmal an Micha, der im JFH großartige
Auf- und Abbauarbeit leistete. An Grit, die an jeglichen anfallenden Organisationsaufgaben
kräftig mithalf und an Joli, die am „Buffet" eine Weltklasseleistung
ablieferte. Als es Sonntag abend nach zehn Stunden Subbuteo zum Abschluß
noch zum Italiener ging, ließ sie es sich dann nicht nehmen, dieser
Runde treu zu bleiben. Und das darf durchaus als Kompliment an das Turnier
und seine Teilnehmer verstanden werden!
Von ihr stammt auch der Schlußsatz: "Nächstes Jahr bin ich wieder dabei. Sofort!"