14. Berliner Bären Pokal 1999

Berlin

12. / 13. Juni 1999


Vorrunde  Gruppen 1  2  3  4  5  6 Fussball-Bär
Hauptrunde   1-12 Gruppen A  B  C  D
Hauptrunde 13-22 Gruppen  E  F
Halbfinale
Plazierungsspiele
Finale U20
Finale
Endstand

Es war der vierzehnte Bären-Pokal, der in Berlin auf dem Programm stand. Nach einer längeren Durststrecke mit wirklich wenigen Teilnehmern scheint er sich jetzt zumindest wieder soweit etabliert zu haben, daß er wieder eine gewisse Anziehungskraft ausübt.
Wie schon zwei Jahre zuvor geschehen, sollte zeitgleich in Kamen ein IO stattfinden. Durch zahlreiche vereinsinterne Umstände der dortigen Ausrichter wurde dieser aber relativ kurzfristig abgesagt. Wollen wir hoffen, daß es in Zukunft von vornherein nicht mehr vorkommt, daß ein Turnier in Deutschland - welcher Weltverband auch immer da was zu sagen zu haben glaubt - nicht mehr auf einen Termin gelegt wird, an dem bekanntermaßen schon ein anderes stattfindet. Deshalb schon mal hier die Ankündigung: Der 15. Berliner Bären Pokal findet am 6./7. Mai 2000 statt - wer sich noch vor Sven Schilling anmelden möchte, sollte sich beeilen!
Durch das Kamener Malheur bedingt durfte man sich auf die Teilnahme des derzeitigen Machers im DSTFB, LV West und VfL Kamen - Thossa Büsing - freuen, der zusammen mit seinem Sohn an der großen Kugel debütierte. Ansonsten gab es mit Ausnahme von Colin Fletcher aus England nur Gesichter zu sehen, die in Berlin schon mal am Start waren. Die im Vorjahr mit drei Mann anwesenden Dänen mußten diesmal leider absagen, da der Juni-Termin in die dänische Examensphase fällt, sie wird man aber im nächsten Jahr wieder begrüßen dürfen. Ebenfalls von den letztjährigen Teilnehmern nicht dabei die Emder Wilhelm Maßmann und Martin Fleßner, die aber immerhin als einzige von sich aus persönlich absagten - nicht ganz alltägleich und daher lobend zu erwähnen. Zugegebenermaßen war das traditionell zeitgleiche DFB-Pokal-Endspiel und die Teilnahme der Bayern für Martin Schrott der ausschlaggebende Punkt, sich nach längerer Zeit in Berlin sehen zu lassen. Vielleicht aber auch die Tatsache, daß er hier endlich mal wieder den Ball sehen konnte...? Die englische Delegation war gegenüber dem Vorjahr etwas kleiner geworden - und vor allem qualitativ schwächer. Titelverteidiger Jeremy Bradley wurde jüngst Vater und sagte daher seine Teilnahme ab, Jeff Jordan und Phil Holmes weilten im Urlaub und konnten deshalb nicht erscheinen. Ebenfalls nach längerer Pause endlich mal wieder dabei war Alfred Strommer aus Wien, so daß der Bären Pokal doch wieder Teilnehmer aus drei Nationen begrüßen konnte. Rainer Vogt, der im Vorjahr als einziger Deutscher das Halbfinale erreichen konnte, war ebenso wieder dabei wie Sven Schilling, der vor Jahresfrist noch wegen einer Familienfeier absagen mußte. Der Rekordgewinner Jens Röttjer (drei Siege bisher) war trotz der frustrierenden Leistungen im letzten Jahr ebenso am Start wie schon tradititionell seine drei berüchtigten Vereinskameraden Stefan Saß, Sören Meier und Joachim Busmann, dessen Geburtstag es am Sonntag zu feiern galt. Die zehn Spieler vom gastgebenden Verein Sparta Spreeathen ergänzten das Feld, so daß insgesamt vierundzwanzig Teilmehmer auf dem Zettel standen.
Der altbekannte Blick auf die Favoriten brachte mal wieder einige Namen hervor. Jens Röttjer und Rainer Vogt, der neben seinem Sieg noch zweimal im Finale stand, gehören wie die Berliner Topspieler Dirk Paulsen und Marcus Tilgner schon jahrelang zum Kreis der Berliner Titelanwärter. Nach den Vorjahresleistungen sollte man aber auch die Engländer Mike Absolom, Jeff Parsons und Vorjahresfinalist Simon Goodman auf der Liste haben. Zwei große Unbekannte waren der Österreicher Alfred Strommer, von dem man nicht wußte, wie weit ihn das FISTF-Geschnippe über die Jahre zurückwarf, und natürlich Martin Schrott. Dieser ist dem Namen nach natürlich ganz weit oben einzuordnen, aber mit flachen Figuren hatte er vor Urzeiten letztmals agiert, den großen Ball hat er nicht viel weniger lange nicht mehr vor die Sockel gekriegt und auf Baumwolle spielt man ja nun auch nicht mehr alle Tage - auf diese Umstellung durfte man gespannt sein. Und vielleicht gelang ja noch dem einen oder anderen die große Überraschung, einem Stefan Saß vielleicht - oder gar Geburtstagskind Jo Busmann? Wer weiß?
Kommen wir zur Chronologie der Pannen beim Bären-Pokal. Wie in jedem Jahr ein wichtiges Thema, doch zum Glück diesmal kein beherrschendes.
Es begann schon weit im Vorfeld. Dem Ausrichter Marcus Tilgner flatterte die Wahlbenachrichtigung zur Europawahl ins Haus - 13.Juni war Wahltag. Soweit nicht ungewöhnliches, doch schon vor sieben Jahren gab es mal eine ähnliche Konstellation. Damals sagte man dem Ausrichter am Freitag, als er die Schlüssel zum Spielort abholen wollte, daß er die Räume nicht nutzen könne. So schlimm kam es diesmal nicht. Durch die damaligen Erfahrungen gewarnt, genügte diesmal ein intensives Telefonat mit dem Wahlamt, um die Nutzung der Sporthalle im Jugendfreizeitheim Düppel zu ermöglichen. Herzlichen Dank dafür an den Leiter des JFH, Axel Koller.
Die zweite (größere) Panne war dann mal wieder etwas ganz Tolles: Die in zwei Gruppen am Flughafen ankommenden Engländer waren, als die Berliner Gastgeber sie abholen wollten, nicht mehr vollzählig am Flughafen. Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn die abtrünnigen Colin Fletcher und Geoffrey Luke gewußt hätten, wann und wo das Turnier stattfindet... Also versuchte Marcus Tilgner noch vom Flughafen aus, Ihnen eine Nachricht zu hinterlassen - zum Glück war er informiert, in welchem Hotel Geoffrey Luke für die Verschwundenen gebucht hatte. Was er nicht wissen konnte war, daß es das einzige Hotel in Berlin ist, das keinen deutsch- oder englischsprachigen, dafür aber einen Haufen schwerhöriger Mitarbeiter beschäftigt. Daß a) die Nachricht angenommen, b) korrekt weitergeleitet und c) sie von den Engländern richtig verstanden würde, schien eine Verkettung von Wundern. Umso schöner, daß sie tatsächlich eintraf und die Engländer im spanischen Restaurant zur Auslosung erschienen...
Dort ging es mit einem absoluten Novum weiter. Der schon erwähnte Geoffrey Luke war zwar ebenfalls angemeldet, ließ sich auch auslosen (fünf Fünfergruppen...!) und vermerkte ca. eine Stunde nach dieser Auslosung, für Samstag nachmittag schon Karten für - man glaubt es nicht - Tennis Borussia (das wär schon verabscheuungswürdig) Amateure gegen Bischofswerda zu haben. Oberligaknaller!
Es wurde eine neue Auslosung fällig, die nun feststehende Anzahl von 24 Teilnehmern ermöglichte dafür aber immerhin ein „normales" Turniersystem. Sechs Vierergruppen wurden gebildet, die jeweils ersten beiden einer jeden Gruppe sollten sich für die Zwischenrunde qualifizieren, wo in vier Dreiergruppen die Halbfinalisten ermittelt werden sollten. WM ’82 in Spanien also!
Kaum hatte sich die Aufregung hierüber gelegt, schlich schon die nächste Panne heran. An selbigem Freitag sollte das JFH bis Mitternacht aufhaben - dank mangelnden Besuchs schloß es aber schon vorher. Für M.Tilgner bedeutete dies, daß der Aufbau erst Samstag vormittag vonstatten gehen konnte - Hektik schien vorprogrammiert, doch dank tatkräftiger Mithilfe von Micha Kuhn und Grit Vetter sowie diversen anderen helfenden Händen, blieb dies alles nur halb so schlimm, es war alles rechtzeitig an seinem Platz.
Und hier zeigte sich, daß inzwischen die Technik auch in Berlin Einzug gehalten hat. Per Overhead-Projektor wurden die Spielpaarungen auf einer Leinwand angezeigt und eine eigens zu diesem Anlaß programmierte Spieluhr informierte die Teilnehmer über die offizielle Spielzeit bzw. mit lautem Gong über deren Ende. Das hatte schon ab der zweiten Spielrunde den angenehmen Nebeneffekt, daß die meisten Spieler auf eine eigene Piepseuhr verzichteten und man genau wußte, wann nun wirklich Schluß ist. Weiterhin befand sich auf einer großen Bühne im Hallenbereich eine Art „Players-Lounge" in der man den einen oder anderen Snack bzw. Schluck Getränk zu sich nehmen konnte. Mit perfektem Blick auf die Platten...
Es konnte also losgehen - fast pünktlich erschallte der erste Gong :




Die Vorrunde

Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 1
1. Jens Röttjer 12: 1 6:0 Thossa Büsing - Simon Goodman 1:0 (1:0)
2. Thossa Büsing 3: 4 4:2 Sören Meier - Jens Röttjer 1:7 (0:4)
3. Simon Goodman 5: 3 2:4 Jens Röttjer - Simon Goodman 1:0 (1:0)
4. Sören Meier 2:14 0:6 Sören Meier - Thossa Büsing 0:2 (0:2)
Simon Goodman - Sören Meier 5:1 (1:1)
Thossa Büsing - Jens Röttjer 0:4 (0:2)

SM vermerkte im Programmheft, warum er sich auf den Bärenpokal freue: „Weil ich ‘ne Scheiß-Gruppe erwischt habe!" Tatsächlich gesellte sich zu einem der Topfavoriten, JR, mit SG immerhin der Vorjahresfinalist. Doch schon in der Auftaktrunde demonstrierte der Großballdebütant TB, daß auch mit ihm zu rechnen ist. Sein etwas überraschender Sieg gegen den Engländer resultierte aus einer schnellen Führung und konsequenter Abwehrarbeit. Dies bedeutete für ihn quasi schon die Qulifikation zur Zwischenrunde. JR unterstrich derweil seine Favoritenstellung mit einem souveränen Durchmarsch und erzielte dabei gegen TB das gleich Ergebnis wie auf der DM - Kommentar TB: „Jens ist mir zu ruhig und zu fair. Das bin ich aus dem Westen nicht gewohnt...!". Und was blieb SM am Ende? Nur, sich in seiner Prognose bestätigt zu sehen.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 2
1. Sven Schilling 8: 0 6:0 Sven Schilling - Alexander Büsing 6:0 (4:0)
2. Andreas Schneider 4: 2 4:2 Rainer Vogt - Andreas Schneider 1:2 (0:2)
3. Rainer Vogt 4: 3 2:4 Andreas Schneider - Alexander Büsing 3:0 (2:0)
4. Alexander Büsing 0:10 0:6 Rainer Vogt - Sven Schilling 0:1 (0:1)
Alexander Büsing - Rainer Vogt 0:3 (0:2)
Sven Schilling - Andreas Schneider 1:0 (1:0)

Die Ereignisse dieser Gruppe waren wohl von keinem vorherzusehen. Wer AS überhaupt Chancen auf’s Weiterkommen einräumte, der rechnete wohl eher damit, daß er den Elmshorner SS hinter sich lassen könnte. Daß aber sowohl er als auch SS gegen RV gewinnen konnten, war schon mehr als nur eine faustdicke Überraschung. Durch das angekündigte spätere Erscheinen AS’s kam hier der Spielplan etwas durcheinander, so daß SS schon durch war, als AS erstmals antrat. Dabei ging er schnell in Führung und konnte Mitte der ersten Halbzeit sogar noch erhöhen. Im zweiten Abschnitt stand dem Berliner einige Male das Glück zur Seite, als RV zahlreich seine Chancen versiebte. RV, der im Vorjahr noch als einziger Deutscher im Halbfinale stand, mußte also schon in der Vorrunde die Sockel streichen. Chancenlos in dieser Gruppe AB, der ebenso wie sein Vater erstmals in einem Turnier nach alten Regeln und mit dem großen Ball agierte. Die hier gesammelten Erfahrungen sollte er aber schon bald zu nutzen wissen.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 3
1. Dirk Paulsen 9: 1 6:0 Michael Kuhn - Dirk Paulsen 0:6 (0:2)
2. Alfred Strommer 9: 3 4:2 Alfred Strommer - Heiko Stein 5:1 (1:1)
3. Heiko Stein 5: 9 2:4 Heiko Stein - Dirk Paulsen 0:1 (0:1)
4. Michael Kuhn 3:13 0:6 Alfred Strommer - Michael Kuhn 3:0 (1:0)
Dirk Paulsen - Alfred Strommer 2:1 (1:1)
Michael Kuhn - Heiko Stein 3:4 (2:4)

Drei Berliner fanden sich in dieser Gruppe. Angesichts seiner starken Nordsaison mußte man das Abschneiden MK’s schon als enttäuschend einstufen. Ein Weiterkommen gegen AS war eigentlich nicht auszuschließen. Umso überraschender, daß sich mit HS auch noch der schußstarke Berliner U-20 Spieler vor ihn schob. Dieser hatte sogar seinerseits noch eine gute erste Hälfte gegen den Wiener hingelegt, die ihm alle Chancen auf’s Weiterkommen offenließ. Nach dem Rückstand folgte aber der so unvermeidlich scheinende Einbruch für ihn. Das folgende 0:1 gegen den „betagten" Berliner Gruppen-Souverän DP war zwar für ihn aller Ehren wert, mehr aber auch nicht.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 4
1. Martin Schrott 12: 0 6:0 St. Schrödelsecker - Joachim Busmann 0:7 (0:3)
2. Joachim Busmann 9: 2 4:2 Colin Fletcher - Martin Schrott 0:3 (0:1)
3. Colin Fletcher 3: 5 2:4 Martin Schrott - Joachim Busmann 2:0 (0:0)
4. St. Schrödelsecker 0:17 0:6 Colin Fletcher - St. Schrödelsecker 3:0 (2:0)
Joachim Busmann - Colin Fletcher 2:0 (2:0)
St. Schrödelsecker - Martin Schrott 0:7 (0:1)

Hier spielte sich MS nach längerer Turnierpause in eine beindruckende Form. Einen großen Ball hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr vor die noch länger eingemotteten flachen Figuren bekommen. Extra zum Bärenpokal wurden seine alten Teams aus dem Keller rekrutiert und er kam gleich so gut mit ihnen zurecht, daß er sich langsam für die Zwischenrunde steigern konnte. Wegweisend dabei der lockere Auftaktsieg gegen den wahrscheinlich schwächsten Engländer, der schon gleichbedeutend mit der Qualifikation war. Gegen eben diesen CF zeigte auch JB eine starke erste Halbzeit, die ihm zum Weiterkommen reichte. SS’s Turnierziel, gegen JB zu gewinnen, verfehlte er dabei schon zum Auftakt überdeutlich. Immerhin ließ er sich in dieser Gruppe nicht unterkriegen und zahlte bis zuletzt eifrig Lehrgeld...


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 5
1. Stefan Saß 11: 3 6:0 Stefan Saß - Thomas Pröhle 3:1 (2:0)
2. Jeff Parsons 9: 3 3:3 Bastian Bräuer - Jeff Parsons 0:7 (0:4)
3. Thomas Pröhle 5: 7 2:4 Jeff Parsons - Thomas Pröhle 2:2 (2:2)
4. Bastian Bräuer 4:16 1:5 Bastian Bräuer - Stefan Saß 2:7 (0:4)
Thomas Pröhle - Bastian Bräuer 2:2 (2:0)
Stefan Saß - Jeff Parsons 1:0 (1:0)

Eine interessante Auslosung ergab sich für diese Gruppe. Glasklarer Außenseiter natürlich der Berliner Jugendspieler BB, aber zwischen den drei anderen schien eigentlich alles möglich. SS schuf sich mit dem Auftaktsieg gleich eine hervorragende Ausgangsposition. In der zweiten Runde meldete sich auch der Berliner Altstar TP wieder in der Gruppe zurück. Da beim Bärenpokal ja ausschließlich der direkte Vergleich in den Gruppen zählt, war er mit dem Remis gegen den englischen Abwehrexperten zwar auf SS’s Hilfe angewiesen, verblieb aber andererseits noch im Rennen. Die benötigte Schützenhilfe leistete ihm der Elmshorner auch tatsächlich, nur er selbst nutzte die Gunst der Stunde nicht. Mit zwei Toren zur Pause vorn liegend, vergab er seine Chance auf das Weiterkommen. Für seinen jungen Vereinskameraden ein schöner Erfolg nach den überherben Schlappen zu Beginn.


Platz Name Tore Punkte Vorrunde - Gruppe 6
1. Mike Absolom 9:4 5:1 Marcus Tilgner - Nico Ramien 4:2 (0:1)
2. Marcus Tilgner 9:5 5:1 Mike Absolom - André Müller 4:0 (2:0)
3. Nico Ramien 5:9 2:4 André Müller - Marcus Tilgner 0:2 (0:0)
4. André Müller 1:8 0:6 Nico Ramien - Mike Absolom 1:2 (1:2)
Mike Absolom - Marcus Tilgner 3:3 (2:2)
Nico Ramien - André Müller 2:1 (2:1)

Die Rollen „Favorit" und „Außenseiter" waren in dieser Gruppe sicherlich am deutlichsten verteilt. Umso erstaunlicher das hervorragende Auftreten NR’s. Kurz vor der Pause nutzte er mit einem Klasseschuß die Chance zur Führung gegen MT. Diese konnte er noch bis weit in die zweite Hälfte retten. Erst das zweite Tor des Favoriten nahm NR etwas an Courage in diesem Spiel. Aber auch gegen den englischen Nationalspieler konnte der Berliner Jungstar in Front gehen und somit an seine gute Leistung anknüpfen. Leider mußte er kurz vor dem Wechsel noch den Rückstand hinnehmen. Die zweite Hälfte gegen MA gestalte er sogar überlegen, scheiterte aber immer wieder im Abschluß. Obwohl NR mit drei Punkten Rückstand der am deutlichsten ausgeschiedene Dritte war, war er womöglich sogar am nächsten dran, sich zu qualifizieren. Das Match der favorisierten Nationalspieler MA und MT war somit schon wertlos geworden, entsprechend munter ging es zur Sache. Das notwendig gewordene Penaltyschießen um den Gruppensieg konnte der Engländer im achten Versuch für sich entscheiden. Der abgeschlagene AM zeigte in seinen Spielen immerhin mal wieder aufsteigende Tendenz, nachdem er in letzter Zeit in seiner Entwicklung zu stagnieren schien.


Die subbuteotechnischen Aktivitäten des Samstags waren somit absolvoiert. Je nach persönlicher Ticketlage ging es nun entweder ins Olympiastadion zum Pokalfinale oder zu Marcus Tilgner in die somit gut überfüllte Anderthalb-Zimmer-Wohnung, um dort selbiges im Fernsehen zu verfolgen. Dort holte die nächste Panne zum großen Schlag aus. Zur Erstellung eines Programmheftes mit den Spielerportraits hatte man von allen Teilnehmern ein Foto geschossen. Die Entwicklung dieser förderte eine einzige Enttäuschung zutage - zu dunkel und somit unbrauchbar! Also mußte M.Tilgner einiges an Archivarbeit leisten und sein Computer hier und da reichlich Helligkeit und Kontrast beisteuern, um letztendlich doch noch halbwegs brauchbare Bilder aller Spieler zusammenzukramen. Leidtragender war dabei Alex Büsing, der einst auf einem Mannschaftsfoto im Report auftauchte und von dort ungefähr achtfach vergrößert wurde - das Ergebnis hatte schon was von Kunst.
Nach dem Pokalfinale ging es zum gemeinsamen Abendeseen in ein ausgezeichnetes thailändisches Restaurant. Dabei kam es an einigen Tischen zu recht unterschiedlichen Reaktionen. Während Jens Röttjer sein Tintenfischgericht als zu scharf befand und fast komplett stehenließ, befanden erwiesenermaßen gewürzempfindliche Menschen das Essen als ganz hervorragend. Merke: Bestelle beim Thailänder nix, wo scharf dransteht - sonst geht es Dir wie Sven Schilling, der zusamenfaßte: „Das ätzt dir das Rachensegel weg - da brauchst du keine Angst zu haben, daß du danach noch schnarchen könntest...!"
Die schon erwähnten Programmhefte wurden von Marcus Tilgner und Grit Vetter pünktlich zum gemeinsamen Frühstück im JFH fertiggestellt. Bei Kaffee, Joghurt, Sandwiches und Frühstücksbrot fanden diese auch großes Interesse und wurden eifrig studiert. Währenddessen wurde Jo Busmann auch noch reich beschenkt. Die Teilnhmer hatten zusammengelegt und für einen Brotbackautomaten gesammelt, der ihm nun nebst Glückwunschkarte überreicht wurde.
Vermißt wurden zum weiteren Turnierverlauf Colin Fletcher und André Müller, die beide unangekündigt und unentschuldigt fernblieben. Da die Gruppen der unteren Runde bereits ausgelost und dort schon am Samstag Spiele stattfanden, um Nico Ramien ein späteres Erscheinen zu ermöglichen, war die weitere Vorgehensweise problematisch. Um ein eventuelles Auftauchen CF’s und/oder AM’s kompensieren zu können, wurden zunächst die Spiele ohne ihre Beteiligung in ihren Gruppen vorgezogen. Sofern keiner der beiden Abtrünnigen bis zu diesem Zeitpunkt auftauchte, sollte hiernach die Vierergruppe geteilt werden und gemäß der dort gespielten Paarungen auf die Dreiergruppen verteilt werden. So konnte auch noch Matthias Odelga als „Quereinsteiger unter Vorbehalt" untergebacht werden. Er hatte zunächst abgesagt, weil am Sonntag ein Familientermin anstand - Sonnabend abend bemerkte seine Mutter, daß sie als Wahlhelferin eingeteilt war und dieser Termin ausfallen mußte. Matti hätte also auch schon Samstag mitspielen können...
Das zum ausführlichen Mittelgeplänkel, denn die Püppchen wurden auch wieder geschubst:




Die Hauptrunde

Plätze 1-12

Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe A
1. Martin Schrott 4.0 4:0 Sven Schilling - Alfred Strommer 0:2 (0:1)
2. Alfred Strommer 2:2 2:2 Martin Schrott - Sven Schilling 2:0 (1:0)
3. Sven Schilling 0:4 0:4 Martin Schrott - Alfred Strommer 2:0 (0:0)

Der norddeutsche Classics-Spezialist verspielte schon gegen den Österreicher AS seine Chancen auf das Halbfinale. Eigentlich hatte man hier vom ambitionierten SS erwarten können im Vergleich mit dem Wiener besser auszusehen. MS unterstrich zunächst gegen SS seine gute Form und führte mit diesem Resultat ein echtes Endspiel zum Gruppenabschluß herbei. Dies konnte AS zwanzig Minuten torlos gestalten, bevor MS im zweiten Abschnitt noch zu einem sicheren Sieg kam.


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe B
1. Jens Röttjer 5:0 4:0 Jens Röttjer - Joachim Busmann 2:0 (1:0)
2. Joachim Busmann 4:3 2:2 Andreas Schneider - Joachim Busmann 1:4 (0:2)
3. Andreas Schneider 1:7 0:4 Andreas Schneider - Jens Röttjer 0:3 (0:2)

In dieser rein norddeutsch besetzten Gruppe war natürlich JR eindeutiger Favorit. JB hatte zuletzt ein paar gute Resultate gegen den langen Hamburger erzielen können, mußte sich an seinem Geburtstag aber wieder mal dessen souveräner Überlegenheit beugen. Dafür beschenkte er sich mit einem deutlichen Sieg gegen den Überraschungsqualifikanten aus Berlin. AS hatte eigentlich das Halbfinale als Ziel ausgegeben, aber nach diesem Resultat wollte auch er wohl nicht mehr an ein Wunder glauben. JR machte nicht viel Federlesens und zog vollkommen ungefährdet in das Halbfinale ein.


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe C
1. Marcus Tilgner 5:3 3:1 Thossa Büsing - Stefan Saß 2:1 (2:0)
2. Thossa Büsing 4:5 2:2 Marcus Tilgner - Strefan Saß 1:1 (1:1)
3. Stefan Saß 2:3 1:3 Marcus Tilgner - Thossa Büsing 4:2 (2:0)

Hier schien der Berliner Ausrichter favorisiert, doch auch die beiden anderen Spieler hatten im Turnierverlauf schon auf sich aufmerksam gemacht. TB zeigte erneut, daß er mit den alten Regeln besser als befürchtet zurechtkommt und landete einen wichtigen Auftaktsieg gegen den Langen. Der Elmshorner stand nun also unter dem Zwang, gegen MT hoch zu gewinnen. So entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel in dem er zwar in Führung gehen konnte, diese aber noch vor der Pause abgeben mußte. Danach konnte SS das Resultat nicht mehr zu seinen Gunsten wenden, war damit aus dem Rennen zum Halbfinale. Das Remis schuf TB die günstigste Ausgangsposition, da ihm nun zum Abschluß ein Unentscheiden reichen sollte. MT konnte jedoch schon vor dem Wechsel zweimal einlochen und danach sogar mit vier Toren davonziehen, bevor sich TB in den letzten Zügen noch einmal aufbäumte und das Ergebnis freundlicher gestaltete. Dabei wäre es fast noch einmal spannend geworden, hätte er gute drei Minuten vor dem Ende noch eine weitere gute Chance genutzt.


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe D
1. Dirk Paulsen 5:2 4:0 Jeff Parsons - Mike Absolom 0:2 (0:1)
2. Mike Absolom 2:3 2:2 Dirk Paulsen - Jeff Parsons 3:1 (1:1)
3. Jeff Parsons 1:5 0:4 Dirk Paulsen - Mike Absolom 2:1 (1:1)

Nachdem im Vorjahr die Engländer das Geschehen beim Bärenpokal maßgeblich bestimmten, konnten sich diesmal nur MA und JP für die zweite Runde qualifizieren und hier trafen sie auch noch aufeinander. Der Berliner Veteranenschubser DP wollte nun dafür sorgen, daß keiner von beiden unter die letzten Vier kommen würde. Der Auftakt sah einen souveränen Sieg von MA, was angesichts der legendären Abwehrkünste von JP (vor zwei Jahren schloß er die englische Liga mit einer Tordifferenz von 5:6 aus 22 Spielen ab - und gewann dabei fünfmal) schon ein gutes Polster war. Doch Lokalmatador DP konnte sogar noch einen draufsetzen und sich die günstigere Ausgangslage sichern - möglicherweise dadurch begünstigt, daß JP, um seine Halbfinalchance zu erhalten, in der zweiten Hälfte die Abwehr lockerte. Das Gruppenfinale verlief nach einem ähnlichen Muster, DP siegte, während sein Gegner gewinnen mußte. Damit DP als zweiter Berliner in der Vorschlußrunde.


Die Hauptrunde

Plätze 13-22

Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe E
1. Simon Goodman 12: 4 8:0 Rainer Vogt - Sören Meier 3:1 (1:1)
2. Rainer Vogt 12: 4 6:2 Simon Goodman - Alexander Büsing 4:1 (2:0)
3. Sören Meier 5: 7 3:5 Simon Goodman - Sören Meier 2:0 (2:0)
4. Heiko Stein 7: 14 3:5 Heiko Stein - Rainer Vogt 0:5 (0:2)
5. Alexander Büsing 3: 13 0:8 Sören Meier - Heiko Stein 1:1 (1:1)
Rainer Vogt - Alexander Büsing 2:0 (0:0)
Simon Goodman - Heiko Stein 7:2 (3:1)
Alexander Büsing - Sören Meier 1:3 (1:0)
Simon Goodman - Rainer Vogt 3:2 (0:0)
Alexander Büsing - Heiko Stein 1:4 (0:0)

Durch die bereits zuvor geschilderten Umstände war dies die deutlich stärker besetzte Trostrundengruppe. Dabei war AB der klare Außenseiter und RV und SG den Namen nach die Favoriten.
RV knüpfte in der ersten Hälfte gegen SM an seine Vortagesleistungen an, was an diesem Wochenende leider nichts Gutes bedeutete. Dann stellte er aber doch noch eine klaren Sieg sicher. SG erledigte seine Pflichtaufgabe, AB konnte jedoch immerhin treffen.
SM gelang dies trotz aller Bemühungen nicht gegen den Engländer. RV steigerte sich endlich und distanzierte HS verdient deutlich.
Das ewig junge Duell der gerade noch jungen Nordspieler endete mal wieder Remis. Dabei muß SM ein ganz schelmischer Treffer gelungen sein... AB wehrte sich derweil tapfer gegen RV und wurde mit einer torlosen ersten Hälfte belohnt. Zum Gesamtremis sollte es dann aber doch nicht ganz reichen.
Wieder mal kam HS unter die Räder, weil er gegen SG sich zu sehr ins Selbstmitleid rettete als sich auf seine durchaus vorhandenen Stärken zu konzentrieren. Diese hohen Niederlagen haben ihn am Ende die Qualifikation zum U-20-Finale gekostet. AB traf im dritten Spiel zum dritten Mal und konnte gegen SM sogar eine Führung in die Pause retten. Groß der Ärger bei ihm, daß es am Ende nicht reichen sollte - der Elmshorner bog das Ganze noch um.
Kurios der Verlauf der letzten Runde. Nachdem in der ersten Hälfte in zwei Spielen keine Tore fielen, gab es in der zweiten gleich deren zehn. SG zeigte sich dabei ehrgeiziger als RV und verwunderte mit fragwürdigen Qualitäten. HS erkannte viel zu spät die Versäumnisse und konnte trotz guter Schußleistungen nicht mehr den vierten Platz an SM weitergeben.


Platz Name Tore Punkte Hauptrunde - Gruppe F
1. Michael Kuhn 12: 1 8:0 Nico Ramien - Bastian Bräuer 2:1 (1:0)
2. Nico Ramien 11: 5 6:2 Nico Ramien - St. Schrödelsecker 6:0 (3:0)
3. Bastian Bräuer 4: 5 4:4 St. Schrödelsecker - Bastian Bräuer 0:1 (0:0)
4. Matthias Odelga 2: 7 2:6 Michael Kuhn - Matthias Odelga 3:0 (1:0)
5. St. Schrödelsecker 0:11 0:8 Bastian Bräuer - Matthias Odelga 1:0 (0:0)
St. Schrödelsecker - Michael Kuhn 0:3 (0:2)
Michael Kuhn - Bastian Bräuer 3:1 (2:0)
Nico Ramien - Matthias Odelga 3:1 (1:0)
St. Schrödelsecker - Matthias Odelga 0:1 (0:0)
Michael Kuhn - Nico Ramien 0:3 (0:0)

Eine rein Berliner Nachwuchsgruppe ergab sich hier und man durfte gespannt auf den Ausgang sein. Noch am Sonnabend legte NR zwei Siege vor und uberzeugte dabei weiterhin mit geradlinigem Zug zum Tor. SS bekam dabei gleich soviel zu spüren, daß er einen seiner berüchtigten Einschnapper aufführte und mit hochrotem Schädel die weitere Teilnahme in Frage stellte. Den nächsten Morgen hatte sich das aber wieder gelegt, so daß alles normal weiterging.
BB konnte - aus seiner Sicht - endlich gegen SS gewinnen und hatte nun gute Chancen, ins U-20-Endspiel einzuziehen, zumal MO in seinem Auftaktmatch auf einen im Vergleich zum Vortag wieder etwas entschlosseneren MK traf und gleich deutlich unter die Sockel geriet.
BB schien eine wahre Siegesserie starten zu wollen. Den Auftrieb, den ihm die beiden Siege verschafften, konnte man ihm deutlich anmerken. MO mußte nun im Kampf gegen den letzten Platz auf den direkten Vergleich gegen SS hoffen. Der unterlag MK ebenso deutlich wie MO zuvor - und das obwohl MK nicht mal vollen Schub gab.
Gegen BB mußte MK den einzigen Gegentreffer dieser Runde einstecken. Und eben dieser war weiteres Futter für BB’s Selbstbewußtsein - er hatte in jedem Spiel getroffen und sich vorzeitig für das Jugendfinale qualifiziert. Mit dem Sieg gegen Quereinsteiger MO hielt sich NR die Option auf den Trostrundensieg offen, obgleich MO endlich mal wieder zu einem Torerfolg kam.
Dieser wirkte sich offensichtlich auch beflügelnd aus, denn MO diktierte gegen SS das Geschehen und vermied mit dem umjubelten Treffer vorzeitig den letzten auszuspielenden Platz. Das Quasifinale um den Gruppensieg blieb lange Zeit offen, wobei sich ein durchaus ansehnliches Spiel entwickelte. Die Führung MK’s war aber schon praktisch die Entscheidung, da NR nun zu ungestüm und fahrig angriff, was der abgeklärtere MK zu einem klaren Sieg nutzen konnte.




Das Halbfinale

Halbfinale 9-12 Andreas Schneider - Jeff Parsons 0:1 (0:1)
Sven Schilling - Stefan Saß 2:0 (1:0)

Der dritte Berliner in der Hauptrunde biß sich an dem englischen Abwehrbollwerk die Sockel aus. JP hatte überhaupt keine Ambitionen, seinen frühen Vorsprung auszubauen, aber eben auch keine, AS’s Ausgleich zuzulassen. Im Elmshorner Vereinsduell mußte der von den Anstrengungen der Nacht doch noch gezeichnete Saß dem ausgeruhteren Schilling den Vortritt lassen.


Halbfinale 5-8 Alfred Strommer - Joachim Busmann 1:1 (0:0) PS 2:1
Mike Absolom - Thossa Büsing 2:1 (2:0)

Ein heißes Duell lieferten sich das Geburtstagskind JB und der Westwiener. Im bärenpokalspezifischen Penaltyschießen konnte sich AS dann einen Pokal erschnippen. Dort traf er auf MA, der zunächst ein wenig glücklich den Höhenflug des Kameners bremste. Die zweiten zwanzig Minuten reichten für TB nur noch zum Anschlußtreffer, obwohl in dem Spiel auch ein Sieg drin war.


Halbfinale 1-4 Jens Röttjer - Dirk Paulsen 2:1 (2:0)
Martin Schrott - Marcus Tilgner 2:0 (2:0)

Interessante Paarungen standen hier auf dem Programm. Zu drei ehemaligen Bärenpokal-Gewinnern gesellte sich MS, der sich nun den Sieg erstmals sichern wollte. JR und DP standen sich im Vorjahr gleich zweimal gegenüber, wobei jeder der beiden einmal mit einem Tor gewann. Die beiden letzten A-Liga-Spiele endeten torlos. Soviel zur Favoritenfrage. Mit zügigen Aktionen in der ersten Hälfte war JR zunächst der gefährlichere Akteur, was auch mit zwei Toren belohnt wurde. Der nicht aufsteckende DP übernahm dann mehr die Initiative, konnte aber nur noch den letztlich wertlosen Anschlußtreffer erzielen. Das andere Halbfinale schien gleichfalls sehr ausgeglichen. Obwohl MT trotz seiner Müdigkeit ein gutes Spiel hinlegte, war gegen MS in dieser Form kein Wachs gekrauten. Mit seinen ersten beiden Schüssen markierte der Wahlkamener schon die entscheidenden Treffer. Sehenswert vor allem der erste, der aus naher Distanz im kurzen Winkel einschlug - da paßte in keiner Himmelsrichtung auch nur ein Staubkorn daneben! In der Folge belagerte MT die Schußzone MS und erlaubte dabei nur gelegentliche Konterchancen. MS stand aber dicht wie Beton in der Abwehr und zog mit seinen brillianten Verteidigungszügen dem Berliner langsam aber sicher den Nerv. Der war trotz der Niederlage begeistert vom Spiel und konstatierte, daß solche Spiele der Grund seien, Subbuteo zu spielen!




Die Plazierungsspiele

... um Platz 21 St. Schrödelsecker - Alexander Büsing 0:5 (0:4)
... um Platz 19 Heiko Stein - Matthias Odelga 8:2 (6:0)
... um Platz 17 Sören Meier - Bastian Bräuer 1:0 (1:0)
... um Platz 15 Rainer Vogt - Nico Ramien 13:0 (4:0)
... um Platz 13 Michael Kuhn - Simon Goodman 0:4 (0:1)
... um Platz 11 Stefan Saß - Andreas Schneider 6:2 (2:2)
... um Platz 9 Jeff Parsons - Sven Schilling 0:0 (0:0) PS 1:2
... um Platz 7 Joachim Busmann - Thossa Büsing 0:3 (0:3)
... um Platz 5 Alfred Strommer - Mike Absolom 0:2 (0:1)
... um Platz 3 Marcus Tilgner - Dirk Paulsen 3:1 (1:0)

Das berüchtigte Spiel gegen den letzten Platz war gar keines, denn die am Sonntag nicht angetretenen André Müller, Thomas Pröhle und Colin Fletcher hatten SS und AB schon die Arbeit abgenommen. Die Deutlichkeit mit der AB seinen Berliner Konkurrenten SS besonders in der ersten Halbzeit abschoß, sorgte auch für reichlich Aufsehen. Schön, daß AB am Ende sich noch ein richtiges Erfolgserlebnis hatte. SS mußte spüren, daß er noch eine Menge zu lernen hat.
HS schoß sich zum Abschluß den Frust vom Nagel, sich nicht wie im Vorjahr zum U-20-Finale qualifiziert zu haben. Leidtragender dabei MO, der aber immerhin erstmals zwei Treffer erzielen konnte.
BB mußte sich gegen dem Elmshorner SM mit dessen Standardergebnis geschlagen geben. Dennoch agierte er dabei mit zunehmender Sicherheit in der Abwehr und schien für das Jugendfinale gewappnet.
Ganz anders dagegen NR, der sich von RV regelrecht abschießen ließ. Nach einem frühen Rückstand kapitulierte er vor der Überlegenheit des Sobernheimers und ergab sich fast wehrlos. Dieses Resultat galt es nun abzuhaken...
SG erreichte letztlich doch noch das Minimalziel. Mit dem klaren Sieg gegen MK gewann er die Trostrunde und hinterließ weitere Spuren.
SS und AS wollten nun beide nicht als schlechtester Hauptrundenplazierter enden. So enwickelte sich ein munteres Spielchen, wie es zwischen diesen beiden nun schon Tradition ist. Nachdem die Treffer zunächst gleichmäßig verteilt waren, traf nach dem Wechsel nur noch der Elmshorner.
Die Quote auf „Torlos" zwischen JP und SS lag bei exakt 1,01 - mehr kann ein auf seine Existenz bedachter Buchmacher hier auch nicht anbieten. Kaum verwunderlich, daß also das Penaltyschießen herhalten mußte, um SS letztlich noch einen einstelligen Platz zu bescheren.
Das angeschlagene Geburtstagskind JB erwischte eine rabenschwarze erste Halbzeit gegen den zweiten Vorsitzenden des DSTFB. Die hier erzielten Treffer reichten TB, um den wohl nicht erwarteten siebten Platz nach Hause zu bringen. Sein Turnierziel, vor seinem Sohn zu landen, hatte er aber schon vorher erreciht.
Im Spiel gegen den kleinsten Pokal war AS sicherlich der ambitioniertere Spieler, mußte aber dem Engländer den Vortritt lassen. Somit erhielt MA den zweitkleinsten Cup und AS durfte trotzdem mit auf’s Siegerfoto.
Ein rein Berliner kleines Finale wurde von MT weitgehend bestimmt. An DP - speziell an seinem Rücken - war das Wochenende auch nicht ganz spurlos vorüber gegangen. MT siegte, weil sein toter Punkt noch auf sich warten ließ und so etwas konzentrierter und genauer agierte als sein Gegenüber.




Das Finale U20

Nico Ramien - Bastian Bräuer 1:0 (0:0;0:0;0:0) nV

Das Finale der Kleinen war bei weitem nicht so langweilig, wie ein torloses Remis assoziieren läßt. NR war dabei der aktivere Spieler, der sich versuchte, gegen die gute Abwehr BB’s durchzuspielen. Dies gelang ihm auch einige Male, die resultierenden Chancen vergab er aber allesamt, weil er den Abschluß zu hektisch suchte. BB konnte gegen die traditionell gelockerte Abwehr NR’s auch ein paar vielversprechende Konter setzen, schien aber vor dem Tor zu überrascht von der eigenen Courage und setzte seine Schüsse zu zaghaft auf NR’s Kasten. Erst in der 57. Minute machte NR es besser und markierte den Siegtreffer in den kurzen Winkel. BB's folgende Angriffe verpufften jedoch ohne Torerfolg, so daß NR das Turnier als bester Jugendlicher abschloß.




Das Finale

Jens Röttjer - Martin Schrott 0:0 (0:0) FS 2:1

Vertauschte Vorzeichen vor dem Endspiel - was die Figuren anbelangte. JR plazierte Dicke auf dem Filz, während MS mit Flachen antrat. Dies hatte man in den letzten Jahren genau umgekehrt beobachtet!
Und auch das richtige Finale endete torlos. Und obwohl hier naturgemäß wesentlich hochklassiger agiert wurde als bei den Jugendlichen, erschien dies den geneigten Zuschauern zäher. Zu gut und sicher kamen auf beiden Seiten die Abwehrzüge, so daß trotz ebenfalls guter Angriffszüge Torchancen über vierzig Minuten Mangelware blieben. Keiner der beiden Akteure kam dabei völlig frei zum Schluß, so daß am Ende die Null stand. Für beide... Angesichts der Tatsache, daß MS schon bald seinen Flug heimwärts erwischen mußte und auch um den bisherigen Spielverlauf wissend, entschieden sich die beiden Akteure in Absprache mit dem Organisator auf ein direkt anschließendes Feistoßschießen. Hier fielen dann auch endlich Tore. JR erwies sich um einen Treffer zielsicherer und ergatterte somit seinen vierten Titel in Berlin.




Endstand
1. Jens Röttjer Hamburger SV 81
2. Martin Schrott VfL Kamen
3. Marcus Tilgner Sparta Spreeathen 74/82
4. Dirk Paulsen Sparta Spreeathen 74/82
5. Mike Absolom Surrey CTSA
6. Alfred Strommer TFC Wien-West
7. Thossa Büsing VfL Kamen
8. Joachim Busmann TTG Elmshorn
9. Sven Schilling TTG Elmshorn
10. Jeff Parsons Birmingham
11. Stefan Saß TTG Elmshorn
12. Andreas Schneider Sparta Spreeathen 74/82
13. Simon Goodman Romford TS
14. Michael Kuhn Sparta Spreeathen 74/82
15. Rainer Vogt SC Bad Sobernheim 70
16. Nico Ramien Sparta Spreeathen 74/82
17. Sören Meier TTG Elmshorn
18. Bastian Bräuer Sparta Spreeathen 74/82
19. Heiko Stein Sparta Spreeathen 74/82
20. Matthias Odelga Sparta Spreeathen 74/82
21. Alexander Büsing VfL Kamen
22. Stephan Schrödelsecker Sparta Spreeathen 74/82
23. Thomas Pröhle Sparta Spreeathen 74/82
24. André Müller Sparta Spreeathen 74/82
25. Colin Fletcher Surrey TSA
 
Die Pokalgewinner '99 - v.l.n.r.: Ramien, Tilgner, Absolom, Schrott, Strommer, Röttjer, Paulsen

Jens Röttjer zeigte sich gegenüber seiner Vorstellung vor knapp 13 Monaten stark verbessert und beherrschte so die Konkurrenz. Zwar nicht nach Belieben, aber gefordert wurde er dennoch nur selten. An den Anblick, daß er mit Dicken spielt, muß man sich wohl (oder übel) gewöhnen - bleibt ihm zu gönnen, daß er damit die erhofften Erfolge feieren kann. Einen Anfang hat er auf jeden Fall mit seinem vierten Titel in Berlin gemacht. Obwohl er an diesem Wochenende kein Gegentor zuließ, blieb am Ende nur der zweite Platz für Martin Schrott. Nur ein Freistoßschießen in dem normalerweise das Glück eine nicht unerhebliche Rolle spielt, stand seinem Turniersieg im Weg. Und ein Tor hatte er dann doch noch kassiert: beim Warmspielen wurde Thossa die seltene Ehre zuteil. Ein wieder Mal im Halbschlaf mitspielender Marcus Tilgner kam auf einen beachtlichen dritten Platz und freute sich vornehmlich ob des gelungenen Turnierablaufs. Dirk Paulsen schleppte sich wieder mit starken Rückenschmerzen ins Ziel und wurde für seine Pein mit dem Halbfinale entlohnt. Mike Absolom war diesmal der bestplazierte Brite - für ihn zumindest ein Teilerfolg auch wenn er knapp am Halbfinale scheiterte. Alfred Strommer übte sich nach sechs Jahren Abstinenz in Konstanz - bei seiner vierten Teilnahme ließ er zwei fünften und einem sechsten einen weiteren sechsten Platz folgen. Thossa Büsing war von seinem eigenen Abschneiden beeindruckt, Platz sieben hatte er sich ob etwaiger Ungewohntheiten sicherlich nicht ausgerechnet. Jo Busmanns größtes Geburtstagsgeschenk machte er sich selber: er plazierte sich vor Sven Schilling. Der folgte ihm direkt und wird natürlich behaupten, dies Geschenk käme von ihm. Wer’s glaubt... Jeff Parsons konnte vor allem seine legendäre Abwehr nicht so effektiv einsetzen, daher nur Platz zehn für ihn. Stefan Saß blieb am Sonntag einiges schuldig - zu hart wohl das Hineinfeiern in Jo’s Geburtstag. Andreas Schneider landete seinen großen Coup in der Vorrunde und qualifizierte sich überraschend für’s Hauptfeld. Dort wurde er auf den Filz der Tatsachen zurückgeholt. Simon Goodman enttäuschte nach dem letztjährigen Finaleinzug nicht nur sich selber und nicht nur mit seiner weitaus schlechteren Plazierung. Michael Kuhn verpatzte den ersten Tag ein wenig und konnte am Sonntag zumindest etwas Wiedergutmachung betreiben. Die große Enttäuschung des Turniers war der als Mitfavorit gestartete Rainer Vogt, aber irgendwie wollte an diesem Wochenende bei ihm keine rechte Motivation aufkommen. Nico Ramien war diesmal der lebende Beweise dafür, daß sich im Leben dann doch wieder alles auszugleichen scheint. Nachdem im letzten Jahr die Organisation seine erbrachte Qualifikation zum Jugendfinale einfach verpennte, war es diesmal Heiko Stein, der mit den offensichtlich ungleich verteilten Trostrundengruppen haderte - dabei sollte aber auch ein kleiner Dank an seinen Kumpel Arnie gehen, der durch sein Fernbleiben diese erst ermöglichte... Nico jedenfalls nutzte die Gunst der Stunde und holte sich den Pokal für den besten jugendlichen Teilnehmer. Sören Meier fand sich erstmals hinter eben jenem Nico ein, das wird er demnächst sicher korrigieren wollen. Ein weiterer Klassiker zwischen diesen beiden kommt bestimmt... Bastian Bräuer war unter den Nachwuchskräften die positive Überraschung. Mit einem prima zweiten Tag spielte er sich in das Jugendfinale und hielt dieses lange Zeit offen. Den hier gewonnenen Auftrieb sollte er nun häufiger ausbauen, indem er etwas mehr Spielpraxis sammelt. Heiko Stein konnte diesmal nicht so recht umsetzen, was ihn im Laufe des letzten Jahres einige Erfolge einbrachte. Auch hier sollte wieder etwas mehr Spielen auf dem Programm stehen. Dies gilt natürlich auch für Matthias Odelga, der sich hier ein wenig für die Nordliga rehabilitieren konnte. Mehr spielen - mehr Tore. Einfaches Rezept für den Berliner Nachwuchs, der hoffentlich bald wieder etwas aktiver wird. Alex Büsing zeigte auch nach den ungewohnten Regeln einige schöne Ansätze und wird sicherlich in Zukunft noch weiter oben zu finden sein. Stephan Schrödelsecker erwischte nicht seinen besten Tag und hatte gelegentlich mal wieder ein paar kleine Aussetzer. Etwas weniger verkrampft bei der Sache ist er für gewöhnlich auch etwas erfolgreicher. Thomas Pröhle kündigte sein Fernbleiben für Sonntag schon im Vorfeld an, von daher seine unterschiedlichen Resultate am Samstag erklärlich. Colin Fletcher unterstrich am Samstag die Einschätzung, daß er der schwächste der angereisten Engländer sei und sorgte am Sonntag mit seinem Fernbleiben für reichlich Ärger. Selbiges gilt für André Müller, der zwar kein Engländer ist, aber seine Beteuerungen, am Sonntag rechtzeitig zum Frühstück zu erscheinen, erwiesen sich dann doch als zu vollmundig. Schade, denn sein Vorrundenauftritt war so schlecht eigentlich nicht.
Zum Fazit sollten folgende Dinge nicht unerwähnt bleiben:
Trotz der traditionellen Pannen lief das Turnier letztendlich relativ reibungslos ab. Wenn sich einige Herrschaften dann noch abgewöhnen könnten, während der Halbzeitpause auf irgendwelche Parkplätze zum Rauchen zu verschwinden, scheint auch die Einhaltung des Zeitplans nicht utopisch...
Der Verzicht auf Schiedsrichter warf erneut keine Probleme auf, was dem ausgesprochen freundschaftlichen Rahmen des Turniers und des gesamten Wochenendes noch weiteren Nachdruck verlieh.
Wollen wir hoffen, daß im nächsten Jahr die Teilnehmerzahl wahrhaft explodieren mag. Die Hochrechnungen für das Jubiläumsturnier im Jahre 2000 lassen schon jetzt einiges erwarten. Zur Erinnerung noch einmal der Termin: 6. und 7. Mai - Kartenbestellungen für das an diesem Wochenende stattfindende DFB-Pokalendspiel sollten schon im Zeitraum August bis Oktober vorgenommen werden!
Ein besonderer Dank geht noch diesmal an Micha, der im JFH großartige Auf- und Abbauarbeit leistete. An Grit, die an jeglichen anfallenden Organisationsaufgaben kräftig mithalf und an Joli, die am „Buffet" eine Weltklasseleistung ablieferte. Als es Sonntag abend nach zehn Stunden Subbuteo zum Abschluß noch zum Italiener ging, ließ sie es sich dann nicht nehmen, dieser Runde treu zu bleiben. Und das darf durchaus als Kompliment an das Turnier und seine Teilnehmer verstanden werden!
Von ihr stammt auch der Schlußsatz: "Nächstes Jahr bin ich wieder dabei. Sofort!"


seit dem 01.07.2001