Schon ziemlich früh stand fest, daß außer dem ausrichtenden Berliner Verein höchstens noch Holstein Geesthacht für eine Teilnahme in Frage käme. So kam es dann am Samstag, den 18.März auch dazu, daß Geesthacht, nur mit drei Mann angereist, gegen eine mit Müh und Not komplette Mannschaft von Sparta Spreeathen antrat. Trotzdem waren die Gästespieler eindeutig favorisiert, denn normalerweise hätte ihre Drei-Mann-Besetzung für jede Mannschaft im LV-Nord reichen müssen. Die Ansetzung beruhigte die Berliner wenigstens in dem Punkt, daß M.Tilgner nicht das Freilos zugelost bekam, sondern was ihn persönlich auch sehr freute, seinen Wunschgegner AC. Dieser nämlich titulierte den Berliner schon des öfteren als seinen Angstgegner. Von daher vielleicht doch eine Chance für die Gastgeber? Etwas unsicher war man auf Berliner Seite, was T.Pröhle zu leisten im Stande ist, zumal er nach halbjähriger Pause erstmals wieder an der Platte stand und mit J.Röttjer gleich den amtierenden Nordmeister als Gegner erhielt. KH.Wulff schließlich mußte gegen R.Plauk antreten und sah sich in einer klaren Favoritenrolle. Der zweite Berliner Routinier, W.Pretzel, hatte durch das Freilos sein Spiel bereits vor dem Anpfiff mit 2:0 gewonnen und konnte dem Treiben auf den drei Nebenplatten relativ gelassen entgegensehen, während er bereits ein Einzelmeisterschaftsspiel gegen S.Schilling durchzog.
Sparta Spreeathen 74/82 | SC Holstein Geesthacht | 2:2 (5:5, 4:4, 4:4) n.V. |
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Marcus Tilgner | Andreas Christensen | 3:0 (2:0, 2:0, 2:0) n.V. |
Wilfried Pretzel | 2:0 (kampflos) | |
Thomas Pröhle | Jens Röttjer | 0:4 (0:1, 0:3, 0:3) n.V. |
Robert Plauk | Klaus-Heinrich Wulff | 0:1 (0:1, 0:1, 0:1) n.V. |
Erstmals Nordmeister
v.l.n.r: T.Pröhle, R.Plauk, M.Tilgner, W.Pretzel
Die ersten zwanzig Minuten ließen dann schon erahnen, daß
sich diese Meisterschaft nur sehr knapp entscheiden würde, denn M.Tilgner
erwischte anscheinend einen guten Tag und zog gegen A.Christensen schnell
mit 2:0 in Front. Zu diesem Zeitpunkt hielt nur J.Röttjer mit einem
Tor gegen Altmeister T.Pröhle dagegen, wobei er aber sehr viele Schußchancen
ungenutzt ließ, doch wer konnte ahnen, ob sich dies vielleicht am
Ende noch rächen könnte? Kurz vor Ende der ersten Halbzeit ertönte
von der vierten Platte ein erleichtertes "Endlich!", als KH.Wulff sich
nach etlichen Torschüssen erstmals über ein Torerfolg freuen
konnte. Das Halbzeitergebnis war mit diesen Treffern hergestellt: nach
Einzelspielen remis, doch Berlin führte in der Tordifferenz mit 4:2
und zehrte dabei noch von dem kampflosen 2:0 von Platte 2.
Die zweite Halbzeit
nun mußte also Gewißheit bringen... J.Röttjer und KH.Wulff
mußten auf Torejagd gehen. Dadurch war M.Tilgner gegen A.Christensen
in Zugzwang. In der 23.min dann erzielte J.Röttjer das 2:0, während
sich auf den anderen Platten noch nichts tat. Kaum drei Minuten später
war es wieder J.Röttjer, der eine seiner unzähligen Chancen zum
3:0 nutzte. KH.Wulff bemühte sich zwar weiterhin, das Ergebnis zu
erhöhen, doch R.Plauk wehrte sich standhaft. In der 26.min war also
der totale Ausgleich hergestellt. Nach Einzelspielen 2:2, 4:4 in der Addition
aller Tore. Vierzehn Minuten blieben den Akteuren nun, um das Spiel so
oder so zu einer Entscheidung zu bringen. J.Röttjer berannte das Tor
von T.Pröhle unaufhörlich, ebenso KH.Wulff das von R.Plauk. A.Christensen
wechselte in der Halbzeitpause seine Mannschaft, und konnte das Spiel mit
zunehmender Spieldauer immer offener gestalten doch die größeren
Torchancen hatte weiterhin der Berliner. Lange Zeit fielen keine Tore,
das Anrennen der drei Spieler war noch nicht vom erhofften Erfolg gekrönt.
Die letzte Chance in der regulären Spielzeit hatte M.Tilgner keine
Minute vor Schluß als er praktisch aus der ersten Freistoß-Position
knapp vergab. Das bedeutete also nichts anderes als Verlängerung der
drei Spiele und zwanzig weitere spannungsgeladene Minuten.
In den ersten
zehn Minuten der Verlämgerung tat sich nichts, nur A.Christensen wechselte
erneut die Mannschaft, stellte von Pappköppen auf Bomber um und schaffte
es mit diesen, das Spiel gegen M.Tilgner nun völlig ausgeglichen zu
gestalten. In den letzten zehn Minuten Spielzeit stieg die Spannung nun
mehr und mehr an. Mitte dieser letzten Periode erzielte J.Röttjer
nach mehr als 20 Minuten wieder ein Tor zum 4:0. Vor allem M.Tilgner schockierte
der Tor-Ruf von der dritten Platte, blieben doch nun nur noch knappe 5
Minuten, dies zu korrigieren, denn T.Pröhle hatte wohl genug damit
zu tun , sich J.Röttjers ständigen Anrennen zu erwehren, und
R.Plauk verdiente sich sowieso seit nunmehr fast vierzig Minuten ein Sonderlob,
da er die Partie gegen KH.Wulff seitdem torlos gestaltete, ohne in plumpes
Mauern zu verfallen. Doch etwa eine Minute später war die Situation
wieder eine andere; denn erneut war es M.Tilgner, dem ein Treffer gelang
und somit den totalen Gleichstand wiederherstellte. Wiederum war es M.Tilgner,
der die letzte Chance hatte, das Spiel zu kippen, doch erneut scheiterte
er recht knapp. Nun war es soweit, die Norddeutsche Mannschaftsmeisterschaft
mußte erstmals im Freistoßschießen entschieden werden.
Doch dies bedeutete einen klaren Vorteil für die Berliner, denn sie
brauchten, begünstigt durch die Tatsache, eines bereits kampflos gewonnen
zu haben, nur einen Sieg und ein remis aus drei Durchgängen, während
die Geesthachter ein remis und zwei Siege als Mindestziel haben mußten.
Um die ganze Aktion, die nun auf die Akteure zukam, etwas durchschaubarer
zu machen, beschloß man, die einzelnen Freistoßschießen
nacheinander in Reihenfolge der Plattennummern durchzuführen. Zunächst
mußte also A.Christensen seine fünf Schüsse machen. Doch
diese waren schon der Grundstein für eine Niederlage Geesthachts,
denn nicht einen konnte er im Netz unterbringen. M.Tilgner mußte
also nur einen Treffer erzielen, um Berlin mit 2:0 in Führung zu bringen.
Trotz einiger Nervosität gelang im dies mit dem zweiten Schuß;
die Berliner benötigten also jetzt noch ein remis im Freistoßschießen,
um erstmals den Nordtitel zu gewinnen. Die nächste Paarung hieß
nun T.Pröhle gegen J.Röttjer, wobei der Altmeister gegen seinen
jüngsten Nachfolger vorlegte. Mit merkwürdiger aber erfolgreicher
Schußtechnik verwandelte er die beiden Bälle aus den Halbpositionen
und zog mit 2:0 in Front. J.Röttjer mußte also schon drei Treffer
erzielen, um Geesthacht die Möglichkeit eines Wiederholungsschießens
offenzuhalten. Den ersten Ball setzte er auf den Torwart. Den zweiten hielt
T.Pröhle mit guter Reaktion und auch den dritten konnte J.Röttjer
nicht verwandeln, womit nach fast anderthalb Stunden eine Sensation perfekt
war: Norddeutscher Mannschaftsmeister 1989 wurde Sparta Spreeathen 74/82!
Norddeutsche Mannschaftsmeisterschaft 1988/89 |
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1. | Sparta Spreeathen 74/82 | 1 | 0 | 1 | 0 | 5 : 0 | 5 | 2 : 2 | 0 | 1 - 1 |
2. | SC Holstein Geesthacht | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 : 5 | -5 | 2 : 2 | 0 | 1 - 1 |
Mannschafts- meisterschaft 1987/88 |
LV Nord Saison 1988/89
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